Küsse und andere Katastrophen
hat sie. Und jetzt werde ich dich wegen meiner verletzten Ehre verklagen.”
“Ich meine es ernst, Mac.”
“Ach, ich werde es überleben.”
“Schon, aber …” Ratlos blickte sie in die Luft, bevor sie Mac wieder in die Augen sah. “Mac, ich …”
Interessiert neigte er den Kopf zur Seite. Taylor so verlegen zu sehen war neu für ihn. “Was willst du mir sagen?”
Sie holte tief Luft und öffnete schon den Mund, doch dann schien sie es sich anders zu überlegen.
Mac konnte sich erst nicht erklären, was ihr so zu schaffen machte, aber dann begriff er. Sie versuchte sich zu entschuldigen, aber sie erstickte fast an den Worten. “Hast du ein Problem?” Auf einmal fiel es ihm schwer, sich ein Lächeln zu verkneifen.
“Nein, ich wollte nur sagen, dass …”
“Ja?”
“Es tut mir leid.” Sie sah ihn so wütend an, als wäre das alles seine Schuld. “Es tut mir leid, wenn Liza dich belästigt hat. Es tut mir leid, dass du dich mit ihr abgeben musstest, obwohl du hier nur deine Arbeit erledigst.”
Mac lächelte jetzt. “Schon gut.” Wer hätte gedacht, dass Taylor so wütend und gleichzeitig so reizend aussehen konnte? “War das so schwer? Es tut doch gar nicht weh.”
“Das Entschuldigen fällt mir noch schwerer, wenn ich merke, dass man sich dabei über mich lustig macht.” Ihre Blicke sprühten fast Funken.
“Nein, ich lache dich nicht aus. Ich freue mich mit dir.” Doch er musste weiter lächeln und sah, dass Taylor vor Zorn fast platzte.
Sie hielt die Fäuste an den Hüften, schob die Schultern zurück und hielt den Kopf sehr aufrecht. Diese Frau ist kampfbereit, dachte Mac, daran besteht kein Zweifel.
Es mochte unsinnig sein, aber es gefiel ihm, sie so zu sehen. Gleichzeitig war ihm bewusst, dass er sein Leben riskierte, wenn er das jetzt aussprach. “Kannst du versuchen, es noch einmal auszusprechen? Nur damit ich noch einmal sehen kann, wie du dich dabei windest?”
“Du bist ein Mistkerl, Mac, weißt du das eigentlich?”
“Ja.” Er musste lachen, weil sie sich wortlos umdrehte und wegging. “Das hat man mir schon früher gesagt.”
Abrupt blieb sie stehen und wandte sich langsam wieder zu ihm um. Als sie gesehen hatte, wie Liza sich an ihm rieb, hätte sie am liebsten wie ein zorniges Kind mit dem Fuß aufgestampft, aber ein so kindisches Verhalten verkniff sie sich lieber. Sie hatte ohnehin schon genug zu Macs Belustigung getan. Aber niemand lachte sie aus. Niemand.
Doch da stand er. Der Wind blies ihm das Haar in die Stirn, und er amüsierte sich ganz offensichtlich auf ihre Kosten. Dabei wirkte sein schlanker kräftiger Körper völlig entspannt. Am meisten machte es Taylor zu schaffen, dass sie sich selbst jetzt am liebsten voller Leidenschaft auf ihn gestürzt hätte.
“Pass auf, wo du hintrittst, Prinzessin”, warnte er sie und deutete auf den Wasserschlauch, der dicht neben ihr lag. “Deine Schuhe werden sonst nass.” Auf dem Boden hatte sich bereits eine Pfütze gebildet.
Es war zwar noch früh, doch hier im Süden von Kalifornien war es auch zu dieser Zeit schon heiß. Erst als das kalte Wasser über Taylors Zehen strömte, merkte sie, wie heiß die Sonne schien.
Langsam blickte sie zu dem Schlauch hinab. Dann zu Mac.
“Denk nicht mal dran”, warnte er sie und gab damit erst den Anstoß zu ihrem Plan.
“Oh, doch, das tue ich.” Und Taylor wollte nicht nur daran denken, sie wollte es auch tun. Sorgfältig legte sie den Strohhut ins Gras. Diesen Hut mochte sie sehr, und er sollte nicht so nass werden wie Mac jetzt gleich. Der allerdings würde ziemlich viel Wasser abbekommen.
“Taylor!” Seine sexy Stimme klang jetzt noch warnender.
Niemand lacht über mich, dachte sie. Und niemand schreibt mir vor, was ich zu tun und zu lassen habe.
Niemals.
Bevor sie sich dessen richtig bewusst wurde, hatte sie den Schlauch hochgehoben und aufgedreht. Der kalte Strahl traf Mac auf die Brust.
Das eisige Wasser war sicher der Grund für Macs Aufschrei. Vielleicht hatte es auch damit zu tun, dass Taylor nun etwas tiefer zielte.
Nach dem ersten Aufschrei gab er jedoch ein Knurren von sich, das wie eine Kampfansage wirkte.
Entsetzt und aufgeregt zugleich hielt sie den Strahl weiterhin auf Mac gerichtet und ging näher.
Er wich einen Schritt zurück, und ein paar Leute, die aus der Eisdiele auf der anderen Straßenseite kamen, johlten und feuerten sie an.
Mac achtete gar nicht auf die Rufe und lächelte so hinterhältig, dass Taylor einen Moment zögerte.
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