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Kuessen al dente - Roman

Kuessen al dente - Roman

Titel: Kuessen al dente - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Nelson
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völlig ahnungsloses Gesicht, bevor er in ein gigantisches Grinsen ausbrach. »Dich verarschen? Niemals! Natürlich weiß ich, dass es von dir stammt. Und ich sage dir, das ist es. Du hast es geschafft.«
    »Ich habe …« Sie unterbrach sich kurz. »Ich habe einen Teil davon geschaffen, Bruno. Und du den Rest.«
    »Ich hab doch nur Spaß gemacht, Georgia. Natürlich ist es dein Baby.«
    »Hast du nicht gehört, was Claudia gestern Abend gesagt hat? Teamwork ist das, was zählt. Meine Torte hätte ohne deine Wintervariante keine Chance. Teamwork, Bruno.« Sie konnte kaum glauben, dass diese Worte aus ihrem Mund kamen.
    »Gut, aber in dem Fall muss ich zugeben, dass die Version mit Artischocke besser ist.«
    Sie nickte. »Weiß ich.«
    »Aber eine Kleinigkeit fehlt.«
    »Ach, wirklich? Eigentlich dachte ich, dass es geschmacklich ziemlich perfekt war.« Ihre Bereitschaft, die Lorbeeren mit Bruno zu teilen, bedeutete nicht, dass sich ihr Ego gänzlich verabschiedet hatte. »Was würdest du noch dazugeben? «
    »Salz. Etwas mehr Salz.«
    »Was? Das ist ja wohl der Witz des Jahres!«
    »Nein«, erwiderte er und schüttelte den Kopf. »Im Ernst.«
    Claudia kam in die Küche. Auch sie war bereits für die Party angezogen: schwarzer Rock, weiße Seidenbluse, große goldene Kreolen. » Attenzione !«, rief sie. »Ich muss mit demjenigen sprechen, der das gekocht hat, was auf diesem Teller
war.« Sie hielt den Teller in die Höhe, der bis auf eine Spur Pesto blitzblank war. »Auf der Stelle!«
    Bruno und Georgia wechselten einen Blick. »Das waren wir«, erklärte Georgia.
    »Ihr beiden?«, fragte Claudia etwas ungläubig.
    »Wir zwei«, bestätigte Georgia.
    »Dann herzlichen Glückwunsch, Georgia und Bruno. Wie es aussieht, habt ihr unsere Spezialität kreiert. Bravo!«
    Bruno packte Georgia um die Hüfte und wirbelte sie so wild im Kreis herum, dass ihr die Sandalen von den Füßen rutschten.
    »Lass mich runter«, keuchte Georgia. Bruno bewegte keinen Muskel. »Bruno, lass mich sofort runter!«
    Er gehorchte und Georgia landete unsanft auf dem Boden. »Ups«, grinste er.
    Sie zupfte ihr eng anliegendes grünes Oberteil zurecht, das dieselbe Farbe hatte wie ihre Augen und das sie auf Los Rat hin trotz des schwindelerregenden Preisschilds gekauft hatte. »Tu das nie wieder«, schimpfte sie, konnte sich dabei ein Grinsen aber nicht verkneifen. »Dass wir gemeinsam diesen Coup gelandet haben, gibt dir noch lange nicht das Recht, mich aus den Angeln zu heben.« Jetzt brach sie in schallendes Gelächter aus, und Bruno ebenfalls.
    »Und wie soll euer Gaumenschmaus heißen?«, wollte Claudia wissen, nachdem die beiden sich wieder beruhigt hatten.
    Georgia suchte Brunos Blick. Er nickte. » Sole e luna «, verkündete sie. »Sonne und Mond.«
    »Wunderbar.« Claudia klatschte in die Hände. »Sagt mal, könnte es sein, dass ihr beabsichtigt, euer freies Wochenende gemeinsam zu verbringen?« Sie legte einen Arm um Georgia und den anderen um Bruno und küsste die beiden nacheinander
auf die Wangen, wobei sie rote, glänzende Lippenabdrücke hinterließ. Luftküsschen waren so gar nicht ihr Stil.
    Georgia lächelte. »Bruno und ich sind wider Erwarten doch noch Freunde geworden, aber wir wollen es ja nicht gleich übertreiben.«
    »Sehr vernünftig«, meinte Claudia schmunzelnd. »Außerdem scheint Bruno dieser Tage alle Hände voll zu tun zu haben. «
    Bruno wurde krebsrot. Obwohl jeder wusste, dass sie ein Paar waren, versuchten Elena und er ihre Beziehung zu verheimlichen. Beziehungsweise sie hatten es versucht, bis zum vergangenen Abend, als Elena in einem ausschweifenden, an Claudia gerichteten Monolog mindestens zehnmal auf Bruno und seine unzähligen Vorzüge zu sprechen kam. Damit war die Katze offiziell aus dem Sack.
    »Wie auch immer«, fuhr Claudia fort. »Aber Freunde werden heutzutage leider sehr unterschätzt.« Dann gab sie den beiden einen kleinen Schubs. »So, und jetzt genießt die Party. Es könnte für eine lange Zeit die letzte sein.«
    Der Speisesaal füllte sich allmählich mit der ortsansässigen Schickeria, hier lebenden Ausländern und Industriellen, die alle begierig darauf waren, Claudias neuestes Projekt in Augenschein zu nehmen. Georgia kannte keinen von ihnen. Wundersamerweise war das Restaurant trotz aller Widrigkeiten beim Umbau nicht nur rechtzeitig fertig geworden, sondern dazu noch wirklich wunderschön. Die Böden waren weiß gebeizt worden und bildeten einen lebhaften Kontrast zu den grob

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