Kuessen Auf Eigene Gefahr
Liebling, wir haben uns so lange nicht mehr gesehen.»
Trinity riss den Mund auf und wollte schreien. Die Frau machte eine Geste mit dem kleinen Finger und Trinitys Mund war urplötzlich voller glibberiger Kugeln. Sie würgte und spuckte die Trauben aus.
«Trauben?», fragte die zweite Frau verblüfft. «Keine säureummantelten Nadeln?»
«Mari, sie gehört zu meinen Mädchen. Du weißt doch, dass ich mich bei meinen Lieblingen auf die Folter beschränke, die unbedingt nötig ist.»
Trinity spuckte aus und weitere Trauben kugelten aus ihrem Mund, doch ehe sie schreien konnte, füllte sich ihr Mund bereits wieder. Eigentlich mochte sie Obst, aber sie hätte doch lieber um Hilfe geschrien. Sie warf eine Hand vorgekauter Trauben nach Blaine.
Er drehte sich um und stieß einen Fluch durch die Zähne aus. Dann ließ er den Sand fallen, entflammte sich selbst und gab den beiden anderen ein Zeichen. Hinter ihnen wälzten sich der Tod und Napoleon im Schlamm und gaben äußerst männliche Geräusche von sich, die ungefähr so viel hießen wie: «Ich bin so stark und ich muss das jetzt mal loswerden, aber eigentlich will ich dich nicht ernsthaft verletzen.»
«Nein.» Jarvis rannte wieder zum Teich. «Erst erledigen wir den Misthaufen. Lass sie doch ein bisschen mit Trinity spielen –»
Blaine schüttelte den Kopf. «Trinity geht vor.»
Trinity geht vor. Nicht die Hexe. Nicht Chammy. Sie. Blaine rannte auf Trinity zu und sie war überglücklich. Hinter ihm sprang der halb nackte Schlammgott auf und verwandelte sich in eine riesige Schlange. Nigel und Jarvis griffen ihn an. «Trio!»
Angelica schleifte Trinity über die Wiese. Ihre Haut wurde langsam grau und ihre Haare sahen zottelig aus. «Schmuddy!», kommandierte die Hexe und das Monster fuhr herum. «Komm!»
Das Ungeheuer verwandelte sich in eine Art Dämonenhund und trabte auf Angelica zu. Sein dorniger Schwanz wedelte eifrig und seine gigantische Zunge hing ihm aus dem Maul.
Blaine joggte hinter Trinity her. Seine Entschlossenheit trieb ihr die Tränen in die Augen. Er verließ wegen ihr das Schlachtfeld. Er dachte nicht nach. Hatte keine Strategie. Er eilte ihr zur Rettung –
Die Hexe machte eine Handbewegung und Blaine flog im hohen Bogen davon, segelte durch die Luft und krachte in einen Brückenpfeiler. Der Zement bekam einen Sprung. Blaine war sofort wieder auf den Beinen. Da kam der Sand zu seinen Füßen in Bewegung und Tausende kleiner Sandspinnen stürzten sich auf ihn. Er fackelte sie ab, stürzte durch die Wand aus Feuer und rannte wieder in ihre Richtung.
Er verlangte nicht von ihr, dass sie ihm zeigte, wie er die Hexe töten konnte. Es ging ihm nur um eines: ihre Rettung.
Ihr wurde ganz warm und wohlig ums Herz. Sie erschrak. Oh bitte! Nicht jetzt! Ihre Haut brannte und über Blaines Kopf leuchtete das Prisma. Dann tauchte das Hologramm auf. Das Trugbild zückte eine Super-Soaker-Wasserkanone und schoss Blaine damit ins Auge.
Holografische Niagarafälle brachen aus Blaines Körper, er fiel um und war nur noch ein nasses, totes Häufchen.
Der echte Blaine hetzte unbeirrt weiter. «Trinity, ich glaube an dich», schrie er. «Richte es auf die Hexe. Du schaffst es!»
Oh wow, wie süß! Seine Haut leuchtete vom Widerschein des Prismas, und er glaubte immer noch, dass sie stärker war als der Fluch? Das hatte noch niemals jemand getan. Ihre Haut wurde heißer und ihre Umgebung heller. «Ich verliere –»
«Nein, das tust du nicht», erwiderte Blaine unnachgiebig. Da brach der Erdboden vor ihm auf und ein geflügelter Drache sprang aus dem Riss. Er schleuderte einen Feuerball nach ihm. Doch schon erschien ein zweiter Drache, dann noch einer. Sie kreisten ihn ein und attackierten ihn von allen Seiten. Aus einer großen Wunde in Blaines Seite lief Wasser.
Er taumelte. Trinity kreischte vor Schreck. «Blaine!»
Jarvis Schwert zischte durch die Luft und hackte einem der fliegenden Angreifer seine linke wässrige Klaue ab, die er eben noch nach Blaines Kehle ausgestreckt hatte. «Zeig uns, wie man die Hexe töten kann!»
Das amputierte Glied flog davon und Trinity fing es auf. Wasser spritzte aus der Kralle … hmm … sie drehte sie hin und her. Wie eine Wasserpistole. Damit würde sie ihn höchstwahrscheinlich erledigen können.
Sie hörte ihre eigenen Gedanken, erstarrte vor Schreck und versuchte, die Klaue fallen zu lassen, doch sie bekam ihre Finger nicht auseinander. Mist! Ganz schlecht!
Angelica blieb abrupt stehen. «Bei der Folter,
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