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Kuessen Auf Eigene Gefahr

Kuessen Auf Eigene Gefahr

Titel: Kuessen Auf Eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Rowe
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anderen Menschen seine Träume zu nehmen. Besonders dann nicht, wenn dieser Mensch vor einem Kampf um sein Leben stand.
    Sie hatte ihn verraten.
    Aber das änderte nichts an der Tatsache, dass sie gerade von derselben Person wie er einen Arschtritt bekommen hatte. Und das war Mist. Er biss die Zähne zusammen. «Deine Mum hat versichert, dass sie dich gesucht haben.» Er erwartete, dass die Worte wie Granit an seinen Zähnen raspeln würden. Eine Lüge, die nach dem Parfum seiner Mutter duftete.
    Aber sie schmeckten so süß wie der erste Atemzug, nachdem er vom Abgrund des Todes zurückgekehrt war. «Sie hat gesagt, dass sie es sich sofort anders überlegt hat», fuhr er fort. Dieser Satz fühlte sich genauso gut an. Er gierte geradezu nach versöhnlichen Worten. Er hatte davon geträumt, dasselbe über seine Eltern sagen zu können, eine Entschuldigung zu finden, durch die er alles vergeben konnte. Diese Hoffnung hatte er schon lange aufgegeben.
    Sie musterte ihn prüfend. «Glaubst du meiner Mutter?»
    «Ich –» Wie sollte er diese Frage beantworten? Er nahm sie in den Arm. Ein tatteriges, grauhaariges Pärchen schlenderte mit ihrem ebenfalls uralten Labrador vorbei. Sie kamen auf dem unebenen Gehsteig kaum voran und trotzdem hielten sie Händchen und lächelten sich an. Sie Frau sah freundlich zu ihnen hinunter, und ehe er wusste, was er tat, hatte Blaine ihr schon zugenickt.
    «Blaine.»
    Er stützte sein Kinn auf ihren Scheitel «Deine Eltern würden beide lieber sehen, dass dein Vater stirbt, als dass du deine Seele verlierst.» Seine Worte berührten ihn. Mit dem Tod kannte er sich aus und er wusste, dass es kein größeres Zugeständnis gab, als sein eigenes Leben, seine eigene Seele für jemand anderen aufzugeben. Es gab niemanden, für den er sterben würde. Und auch niemanden, der es für ihn tun würde. Er erinnerte sich daran, wie Olivia ihre Finger in seinen Arm gegraben und ihn beschworen hatte, Trinity zu beschützen. Ihr Appell war vollkommen aufrichtig gewesen. Sie wollte, dass ihr Mann anstelle ihrer Tochter starb, und diese Entscheidung hatte sie unter höllischen Qualen getroffen.
    Trinity spielte mit dem Kragen seines Shirts und ihre Fingerspitzen berührten zärtlich seine Kehle. «Was meinst du damit?»
    Er schnupperte an Trinitys Haar, inhalierte ihren charakteristischen, süßen Lavendelduft. Der Geruch lockerte seine verkrampfte Brust und endlich konnte er die Worte aussprechen, von denen er selbst nie geglaubt hatte, sie in solch einer Situation über die Lippen zu bekommen. «Ich denke, dass du deiner Mutter glauben kannst. Gut, sie hat eine bescheuerte Entscheidung getroffen, aber es ist ziemlich offensichtlich, dass sie dich liebt. Sie beide tun das. Man opfert sich nicht für jemanden, den man nicht liebt.»
    Sie schwieg und ihr Körper zitterte jetzt schon viel weniger. «Wenn du an meiner Stelle wärest, würdest du ihr dann trauen?»
    Das war einfach. «Nein.»
    «Aber um meinetwillen glaubst du ihr?»
    Blaine mahlte mit dem Kiefer und rutschte unbehaglich hin und her. Die Bordsteinkante stach unangenehm in seine Hüfte. «Zur Hölle, Trinity, ich weiß es nicht. Ich bin mit meinem Latein am Ende. Ich weiß nur eins mit Sicherheit: Als sie mich gebeten hat, deine Seele anstelle des Lebens deines Vaters zu retten, da hat sie es vollkommen ehrlich gemeint.» Er hob die Schultern. «Entweder aus Liebe oder weil jemand, der etwas gegen deinen Dad hat, sie bestochen hat. Jedenfalls meinte sie es so, wie sie es gesagt hat.»
    Auf Trinitys Lippen erschien ein zögerliches Lächeln. Für Blaine war es, als ginge nach einem endlosen Regentag die Sonne auf. Er war für dieses Strahlen verantwortlich und, verdammt noch mal, das gab ihm ein großartiges Gefühl.
    «Ich danke dir.» Sie warf die Arme um seinen Hals und drückte ihn stürmisch.
    Er hielt sie fest und genoss mit geschlossenen Augen ihre Umarmung. Sie benahm sich, als hätte er ihr ein großartiges Geschenk gemacht. Und möglicherweise hatte er das auch. Möglicherweise hatte er ihr etwas geben können, das nichts mit Gewalt oder Mord oder der Rettung ihres Lebens zu tun hatte.
    Es fühlte sich gut an. Ganz, ganz fantastisch.
    Sie gab ihn frei und strich zart mit ihren Lippen über seinen Mund. Er hatte schon wieder vergessen, wie umwerfend sich ein zärtlicher Kuss anfühlte. Es war keinen Tag her und schon hatte er es aus seinem Kopf verdrängt. Er hielt ihr Gesicht fest und erwiderte ihren Kuss.
    «Behalt die Hosen

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