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Kuessen Auf Eigene Gefahr

Kuessen Auf Eigene Gefahr

Titel: Kuessen Auf Eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Rowe
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und übertönte alle Gedanken in ihrem Kopf. Das Geräusch donnerte in ihrem Brustkorb, ließ ihren Körper vibrieren und reduzierte ihren Verstand auf die intuitive Reaktion auf die Kraft und die Freiheit, die sich ihr darbot.
    Einen Helm fand Blaine offenbar für unnötig. Er hielt sich nicht damit auf, den Lärm zu überschreien, sondern nickte ihr nur zu und brachte das Bike mit einer Drehung am rechten Handgriff auf Touren.
    Sie sah die Entschlossenheit in seinen Augen. Er war ein Mann und er würde das Wettrennen um Christians Leben nicht verlieren. Er verschwendete keinen Gedanken daran. Er würde tun, was immer nötig war, und er würde siegen.
    So wollte sie auch sein. So selbstsicher, so zuversichtlich und so sehr mit sich im Reinen darüber, wer sie war und was sie wollte, dass sie nie wieder an sich selbst zweifeln oder das Monster in ihrem Inneren fürchten musste. Sie wollte am Morgen mit Blaines Gesichtsausdruck aufwachen, der besagte, dass sie ohne jeden Zweifel wusste, dass sie absolut alles haben konnte, was sie wollte.
    Vielleicht hatte sie es ganz falsch angepackt. Vielleicht war es nicht richtig, ihre Leidenschaften zu unterdrücken. Vielleicht sollte sie lieber ihr inneres Feuer dankbar annehmen und erstrahlen lassen.
    Blaine grinste selbstzufrieden, und sie konnte ihm ansehen, dass er wusste, dass sie ihre Meinung geändert hatte.
    Als sie auf das Motorrad zuging, ihr Bein über den Sitz hinter Blaine schob und ihre Arme um seine muskulöse Taille schlang, stand ihr die ganze Zeit vor Augen, dass diese Argumentation nichts anderes war, als eine vorgeschobene Entschuldigung dafür, aufzusteigen und das Feuer zu spüren. Ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass diese Entscheidung falsch war, gefährlich. Es war die Entscheidung einer Süchtigen, die danach lechzte, high zu werden.
    Blaine lies den Motor leise im Leerlauf tuckern. Er wies auf die Fußstützen des Bikes. «Regel Nummer eins: Du nimmst deine Füße niemals von diesen Stützen, außer wenn ich es dir sage. Nicht mal, wenn wir anhalten. Wenn mir deine Füße in den Weg geraten, könnten wir umkippen oder du könntest dir dein Bein abfackeln.»
    Ihr Herz begann wie wild zu schlagen, aber sie stellte brav die Füße auf die Stützen. Was hatte sie sich nur dabei gedacht, auf seinem Motorrad mitzufahren. Das sah ihr gar nicht ähnlich. Aber die Versuchung war zu groß. Nur ein einziges Mal wollte sie lebendig sein. Wie sollte denn ein kleiner Motorradausflug dazu führen, dass sie ausflippte und zur Mörderin wurde.
    Wie wohl. Indem sie auch noch das letzte bisschen Selbstkontrolle verlor, das ihr geblieben war. Was, wenn es ihr zu sehr gefiel? Was, wenn sie es immer wieder brauchte? Was, wenn –
    Er drehte sich um, damit er sie ansehen konnte. «Zweite Regel: Du rückst ganz nah an mich heran und passt dich den Bewegungen meines Körpers an. Wenn ich mich in eine Kurve lehne, bleibst du ganz entspannt und gehst mit. Verstanden?»
    Oh Mann, wie sollte das gehen? Allen Widerstand aufgeben und sich fallen lassen? «Ich –»
    «Wenn ich anhalten soll, tippst du mich einfach mit der linken Hand an. Ansonsten behältst du deine Füße auf den Stützen, passt deine Bewegungen an meinen Körper, die Fliehkräfte und das Bike an – und alles wird bestens funktionieren.» Er griff nach ihren Knien und drückte ihre Schenkel gegen die Außenseite seiner Beine.
    Auf der Innenseite ihrer Beine begann Hitze zu pulsieren. Sie wurde sich seiner Stärke bewusst und dem intimen Gefühl seines Körpers zwischen ihren Schenkeln.
    Er grinste ihr über die Schulter zu. «Die Devise lautet Unterwerfung, Trinity.»
    Sie verkrampfte sich. In ihrem Wortschatz war Unterwerfung ein böses Wort. Unterwerfung bedeutete nichts anderes, als sich dem Fluch zu fügen.
    «Ergib dich ganz mir und dem Bike.»
    «Ich kann mich nicht ergeben –»
    Er jagte den Motor mit einer Drehung aus dem rechten Handgelenk wieder hoch und übertönte ihren Protest. Hektisch hieb sie auf seine linke Seite ein, um ihn zum Aufhören zu bewegen, aber er warf ihr nur einen ironischen Blick zu. Dann trat er den Ständer weg und das Motorrad begann zu rollen.
    Sie schlang die Arme um seine Taille und klammerte sich mit all ihrer Kraft an ihn. Was hatte sie sich bloß dabei gedacht –
    Sie wurde sich schlagartig der tiefen Vibrationen bewusst, die von dem Bike ausgingen, einem pulsierenden Bassrhythmus, der in ihrem Inneren widerhallte, sich durch ihre Beine in ihren Bauch fortpflanzte und in ihren

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