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Kuessen Auf Eigene Gefahr

Kuessen Auf Eigene Gefahr

Titel: Kuessen Auf Eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Rowe
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Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte.
    Wenn Trinity sich in Schwierigkeiten brachte, konnte er diesmal dem Tod keine Kinder anbieten. Er rannte los und wollte sie einfangen. Er brauchte sie und würde alles dafür tun, dass sie am Leben blieb.
    Doch sie verschwand bereits in dem Gebäude, das so verdammt nach dem Hexenbau aussah. Nur von der Vorstellung, es zu betreten, rauchte sein Tattoo. Ein ganzes Haus voller Frauen, eine Angestellte des Todes und die Auserwählte der Hexe inklusive. Auf was ließ er sich da nur ein.
    Er wappnete sich für das Gefecht, ließ seine Haut aufglühen, nahm einige der blauen Kugeln aus seinem Beutel und trat ein.
    Blaine stürmte durch die Vordertür – und legte eine Vollbremsung hin, denn dort standen fünf Frauen, die sich gleichzeitig nach ihm umdrehten. Sie hatten sich vor einer geschlossenen Tür versammelt. Bei seinem Anblick verwandelte sich die Besorgnis in ihren Mienen in Schock. Außer bei Trinity, die nur eine Augenbraue hob und nicht im Mindesten überrascht reagierte.
    Fünf Frauen. In einem so engen Raum. Instinktiv trat er zurück und begann, die blauen Kugeln in seiner Hand zu drehen. Rauchschwaden stiegen von seiner Brust auf. Er nahm einen scharfen Geruch wahr und begriff, dass sein Hemd kokelte.
    Eine hochgewachsene, rothaarige Frau mit alabasterfarbener Haut fand zuerst die Sprache wieder: «Na, das ist aber mal eine nette Überraschung.»
    Das war ganz sicher sarkastisch gemeint.
    Trinity deutete auf ihn und verkündete: «Alle mal herhören! Das ist Blaine Underhill. Er hilft mir bei einer persönlichen Angelegenheit. Ignoriert ihn einfach.» Sie wirkte angespannt und schien sich Gedanken wegen seiner Sicherheit zu machen. Dann drehte sie sich wieder zur Tür um und klopfte an. «Cherise, ich bin es. Könntest du bitte die Tür aufschließen?»
    Ihn ignorieren? Diese Aufforderung war anscheinend nicht ganz durchgedrungen, denn alle Frauen starrten ihn an. Die große schaute neugierig, während die drei anderen gerade irgendeine böse Macht zu beschwören schienen, um ihn damit wegzupusten. Der kleine Todesengel begutachtete abwechselnd ihn und Trinity und schien zwischen Faszination, Wut und wahnsinniger Furcht hin und her gerissen zu sein.
    Tja, bevor er hier einfach so hereinspaziert war, hätte er sich lieber etwas Zeit nehmen und Trinity über die Spezialfähigkeiten dieser Frauen ausquetschen sollen. Es wäre sicherlich sehr hilfreich zu wissen, ob sie eher mit gigantischen Killerbienen auf ihn schießen oder ihn mit der Schweigebehandlung erniedrigen würden, die Frauen so perfekt beherrschten.
    Schweigen – kein Problem. Damit wurde er fertig. Aber bei der ersten Stechmücke gab es Haue.
    Reina tippte Trinity auf die Schulter, verlor Blaine dabei aber keine Sekunde aus den Augen und machte ein Gesicht, als könne sie sich nicht entscheiden, ob sie ihn nun zum Tanzen auffordern oder lieber mit etwas Spitzem aufspießen sollte. Einer Mistgabel oder was immer man im Todesbusiness so verwendete. «Trinity», flüsterte sie vernehmlich (allerdings nicht laut genug, damit auch wirklich alle Einwohner im angrenzenden Bundesstaat es mitbekommen konnten). «Wie kommst du denn zu so einem Typen?»
    So einem Typen? Er richtete sich auf und nahm die Schultern zurück. Leck mich. Das musste er sich nicht mehr gefallen lassen. Er wusste, dass nichts an ihm verkehrt war.
    Trinity verdrehte die Augen und meinte zu Reina: «Mach dir keine Gedanken wegen ihm. Er ist in Ordnung. Erklär ich dir später.»
    In Ordnung? Selbstzufrieden blickte er in die Runde der Damen, die ihn beäugten wie einen Kater, der gerade eine tote Ratte auf ihren Orientteppich geschleift hatte.
    Keine Reaktion.
    Verdammt. Das war nicht gut. Er sollte nicht hier sein. Das hier war Frauenrevier und er war einschlägig vertraut damit, was eine feindselig gestimmte Frau mit einem männlichen Genital anstellen konnte. Er verschaffte sich einen schnellen Überblick über die Kampfzone. Drei Fenster. Treppen in Richtung Norden. Computerraum rechts. Orientalische Teppiche. Sehr schöne sogar. Handgeknüpft. Auf dem Tisch im Foyer ein fast ein Meter hohes Bukett aus weißen Rosen. Ein Stickbild an der Wand ... Sein Blick blieb daran hängen. «Bei den Bäumen stimmen die Proportionen nicht», sagte er versonnen, «der Farbton ist falsch, darum stimmen die Tiefen nicht –»
    Den Frauen fielen beinahe die Augen aus dem Kopf – sogar Trinity. Warum zum Henker hatte er das laut sagen müssen. Er zuckte

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