Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuessen Auf Eigene Gefahr

Kuessen Auf Eigene Gefahr

Titel: Kuessen Auf Eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Rowe
Vom Netzwerk:
waren und bis dahin konnten sie ihn –
    Dann sah er den Gesichtsausdruck, mit dem Trinity gegen die Tür pochte. Sie war aschfahl, zog angespannt die Schultern nach oben und an ihrem wunderschönen Hals traten die Sehnen hervor. Jetzt biss sie sich auch noch auf die Lippen und legte ihre Stirn an die Tür. Ihre Augen schimmerten und eine einzelne Träne floss an ihrer Wange herab. «Es tut mir leid, Cherise», wisperte sie. «Es tut mir so leid, dass ich nicht für dich da war.»
    «Himmel und Hölle.» Er stieß sich von der Wand ab und schob sich durch die Frauen, rempelte sie sogar an, zuckte aber nicht unter ihren Berührungen zurück. Bevor Trinity erneut gegen die Tür trommeln konnte, hielt er ihre Faust fest. «Ich übernehme.»
    Sie sah ihm in die Augen und ihre Gesichtszüge verrieten ihre große Erleichterung. «In Ordnung.»
    Für einen Moment konnte er nichts weiter tun, als ihre aufrichtige Dankbarkeit aufzusaugen. Verdammt, wie ihm diese bedingungslose Kapitulation gefiel, wie sie ihm ohne zu zögern das Problem überlassen hatte und sich darauf verließ, dass er sich darum kümmerte. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass ihn jemals eine Frau so angesehen hatte, als wäre er genau derjenige, auf den sie ihr ganzes Leben lang gewartet hatte, und nicht wie eine abartige Missgeburt, die bestraft werden musste. Trinity gab ihm das Gefühl, ein Held zu sein, und das mochte er.
    Er fasste sie zärtlich am Arm und schob sie von der Tür weg. Das hier würde er nicht vermasseln. «Zurück», befahl er.
    Da er nicht wusste, wie nahe Cherise der Tür war, steckte er die blauen Kugeln wieder weg. Dann entzündete er seine Tätowierung und ließ die Flammen über seine Haut laufen, bis sein ganzer Körper von bläulichen, leckenden Flämmchen bedeckt war.
    Er trat an die Tür und legte seine Handflächen darauf. Unter seiner Haut prickelte die Magie des Siegels. Sie war stark und mächtig, aber sie verursachte ihm keine Schmerzen. Keine schwarze sondern weiße Magie. All seine Mutationen waren durch schwarze Magie hervorgerufen worden und seine Kräfte waren auf sie abgestimmt. Wenn er sie gegen ihre ärmliche Verwandte, die weiße Magie, einsetzte, war das ungefähr so, als würde er ein Streichholz mit einem Tsunami löschen. Für das Streichholz sah es übel aus.
    Hinter ihm diskutierten die Frauen gedämpft miteinander und die Spannung in der Luft verursachte ihm eine Gänsehaut. Intuitiv wollte er sich umdrehen, damit er sie im Auge behalten konnte. Pah. Er war stärker als dieser Zwang. Statt den Schwanz einzuziehen und sich umzudrehen, wie es ein geschädigter, unmännlicher Schwächling getan hätte, konzentrierte er all seine Feuerkraft in seine Hände und heizte damit so lange die Tür auf, bis das Holz zu glimmen begann und das magische Schild flackerte. Er mischte den blauen Flammen ein wenig weiße Glut bei, damit sie zu der Magie passten, mit der er es zu tun hatte. «Hasta la vista, Baby.» Er nahm die Hände kurz von der Tür und ließ sie dann mit voller Kraft darauf krachen.
    Die Tür verbrannte im Bruchteil einer Sekunde. Es regnete Ascheflöckchen. Grinsend trat er von seinem Werk zurück. «Beeindruckend, was?»
    Eine erleichterte Trinity legte ihm die Hand auf den Rücken und rauschte dann, ehe sich die Asche noch setzen konnte, an ihm vorbei. Er sah ihr nach. Ihre Berührung brannte auf seiner Haut. Sie hatte kein Wort gesagt, doch diese Berührung ... oh ja ... die sagte mehr als tausend Worte.
    Beifall heischend grinste er die anderen Frauen an, doch sie drängelten sich an ihm vorbei und versuchten, in den Raum zu spähen. Von ihrer Undankbarkeit verging ihm die gute Laune schon wieder. Dann sah er, dass Trinity beinahe bei der Frau war. Dieser Anblick, Trinity, die ihr Ziel erreichte, war die schönste Belohnung. Mit verschränkten Armen verfolgte er die Geschehnisse. Jawohl, dafür war nur er verantwortlich, er hatte sie dort hineingebracht. Er war der Mann im Haus.
    In einer Ecke des Raumes hing ein Gemälde mit Amazonen darauf und darunter kauerte eine junge Frau. Sie hatte die Knie bis zur Brust gezogen, ließ den Kopf hängen und hielt die Augen geschlossen. Die Farbe ihrer Aura war eine schillernde, schlammfarbene Mischung aus Scharlachrot, Schwarz und Braun. Der emotionale Zustand dieser Frau war, vorsichtig ausgedrückt, desolat.
    Er war froh, dass Trinity sich um sie kümmern würde. Sie war vielleicht eine Frau, aber sie war unzweifelhaft auch ein Opfer, und Leuten, die

Weitere Kostenlose Bücher