Küssen auf eigene Gefahr
irgendjemandem sonst hier. Ich will dir nichts tun. Ich bin sofort losgefahren, nachdem ich deine Nachricht bekommen hatte, weil ich mir Sorgen um dich gemacht habe.«
Innerlich sank sie vor Erleichterung zusammen, davon zeigte sie jedoch nichts. »Ja, sicher. Deshalb bedrohen Sie mich wohl auch mit einer Waffe.«
»Was, die da?« Bobby sah auf die Pistole hinunter und steckte sie weg. »Damit wollte ich mir nur deine Aufmerksamkeit verschaffen, solange ich dich für deine Schwester hielt. Mein Gott, die habe ich doch erst gekauft, als ich nach Miami zurückgekommen bin und deine Nachricht gelesen habe. Ich habe sie mir besorgt, um dich zu beschützen, Baby, nicht um dich zu verletzen.«
»Ich bin sicher, dass mich das ungemein beruhigen würde, Mr. LaBon, wenn ich meine Schwester wäre. Aber das bin ich nicht. Zum letzten Mal, ich bin Catherine.«
»Ach ja?« Im nächsten Augenblick hatte er sie bei den Oberarmen gepackt und an seine Brust gezogen. »Gut, dann wollen wir es mal mit einem kleinen Experiment versuchen«, schlug er vor. Er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie.
Und küsste sie. Und hörte gar nicht mehr auf, sie zu küssen.
Bis sie nicht mehr klar denken konnte.
Kaylee bemühte sich wirklich nach Kräften, standhaft zu bleiben, aber sie hatte nun einmal eine Schwäche für starke Männer, und Bobbys Küssen hatte sie noch nie widerstehen können. Als er den Kopf endlich wieder hob, waren ihre Knie ganz weich. Wenn er sie nicht gehalten hätte, wäre sie an seinem Körper entlang auf den Fußboden gerutscht und dort zerflossen wie Eis in der Sonne.
Der Blick, mit dem Bobby sie jetzt ansah, war ebenfalls ganz weich geworden. »Baby«, sagte er heiser und fuhr sich mit der Zunge über die Unterlippe. »Ich hab dich vermisst.«
Das brachte sie schlagartig zurück in die Wirklichkeit. Sie befreite sich aus seinem Griff, verschränkte die Finger ineinander und zielte mit einer weit ausholenden Bewegung nach seinem Kopf, als sei er ein Volleyball, den sie übers Netz schlagen wollte.
Bobby wich geschickt aus, so dass sie ihn nur streifte. Wären seine Reflexe nur ein kleines bisschen langsamer gewesen, hätte ihn der Schlag aus den Schuhen gehoben. »Hey!« Er rieb sich die Schläfe. »Willst du mich umbringen?«
»Ich bin verhaftet worden! Du hast mir erzählt, dass der Wagen dir gehört, und ich bin verhaftet worden!«
»Oh Mann, es tut mir ja Leid. Ich weiß nicht, was da schief gelaufen ist.«
»Aber ich weiß es - du hast das verdammte Auto geklaut, und ich muss dafür bezahlen!«
»Ich habe es nicht geklaut. Es stand einfach so da, Baby, und ich wusste, dass Babette nicht in der Stadt ist, also habe ich es mir eine Zeit lang ... na ja, geborgt, das ist alles. Ich wollte es zurückbringen, aber als dann dieser Auftrag dazwischenkam, habe ich mir vorgestellt, wie niedlich du hinterm Lenkrad aussehen würdest, wenn du damit ein bisschen durch die Gegend kurvst, und dabei habe ich wohl irgendwie vergessen, dass es genau genommen nicht mir gehört. Es war wirklich nur ein Versehen, Kaylee.«
»Ein Versehen? Dass ich nicht lache. Und was läuft da überhaupt zwischen dir und dieser Babette? Als sie nach meiner Verhaftung aufs Polizeirevier kam, hatte ich das dumpfe Gefühl, dass sie dich ziemlich gut kennt.«
»Na ja ...«, Bobby sah sie unsicher an. »Tut sie auch irgendwie. Sie ist so eine Art alte, äh, Freundin.«
»Eine alte Freundin?« Kaylee geriet außer sich vor Wut. »Eine alte Freundin? Ich glaube dir kein Wort, Bobby! Mein Gott, ich fasse es nicht - ich fasse es einfach nicht, dass ich mit einem Mann ins Bett gegangen bin, der sich mit einer Frau namens Babette abgibt.«
»Das ist schon lange her, Baby.«
»Es ist mir egal, wie lange das her ist. Du hast einen beschissenen Geschmack. Und überhaupt, warum führt sie sich eigentlich so auf?«
»Sie ist eifersüchtig, Babe. Unsere Trennung hatte ihr erst nichts ausgemacht. Aber als sie dann gesehen hat, was für eine tolle Frau ihre Nachfolgerin ist, hat sie angefangen zu spinnen. Wahrscheinlich musste sie nur einen Blick auf dich werfen und wusste, dass sie dir nicht das Wasser reichen kann, und da ist sie vor Neid beinahe geplatzt.«
»Ach, spar dir das, Bobby. Ich stecke deinetwegen in riesigen Schwierigkeiten. Was ich brauche, ist Hilfe, keine Schmeicheleien.«
»Wir werden das alles in Ordnung bringen, Babe.«
»Und wie sollen wir das anstellen? Hast du denn meine Nachricht nicht gelesen? Ich habe mit angehört, wie
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