Küssen auf eigene Gefahr
Hand mit der Waffe sinken und hielt sie dicht an seine Seite, so dass sie nicht mehr zu sehen war, während Catherine das plötzliche Chaos nutzte, sich an den Frauen vorbeidrängte und hinaus auf den Flur lief.
»Sagen Sie mal«, hörte sie eine der Frauen ärgerlich ausrufen. Zweifellos hatten sie Chains entdeckt. »Was zum Kuckuck haben denn Sie hier verloren? Haben Sie etwa die Frau belästigt? Ich hätte gute Lust, die Polizei zu rufen!«
Catherine warf einen kurzen Blick auf die Schwingtür, die auf der gegenüberliegenden Seite des Flurs in die Küche führte, und rannte daran vorbei. Sie musste vorhin Tomaten auf den Augen gehabt haben - Chains hatte sich einen halbwegs intelligenten Fluchtplan zurechtgelegt, während ihr das blöde Ding noch nicht einmal aufgefallen war. Aber jetzt war eindeutig nicht der richtige Zeitpunkt, um auf sich allein gestellt zu sein. Zum ersten Mal lag ihr viel an Sams Gesellschaft. Er hatte wenigstens eine Waffe, mehr, als sie zu ihrem Schutz vorweisen konnte. Deshalb rannte sie so schnell sie konnte durch den Flur zurück ins Restaurant und stürzte zu ihrem Tisch.
Dort blieb sie atemlos vor McKade stehen, der bei ihrem Erscheinen aufgesprungen war. Sie packte ihn am Oberarm, und es kostete sie eine gewaltige Anstrengung, sich nicht schutzsuchend in seine starken Arme zu werfen. »Mein Gott, McKade, Sie werden niemals glauben, was -«
Sam sah auf sie hinunter und spürte, wie sich an der Stelle, an der sie sich an ihn klammerte, seine Muskeln anspannten und ihn ein heißer Schauer durchfuhr. Langsam hatte er es satt, dass er in ihrer Gegenwart ständig gegen dieses heftige Verlangen ankämpfen musste. Die kleinste Berührung von ihr ließ es hervorbrechen, und aus lauter Ärger darüber, dass das jetzt schon wieder passierte, fuhr er sie schroff an: »Warum zum Teufel hat das so lange gedauert, MacPherson? Ich dachte, Sie sind auf einer Damentoilette, da dürften Sie doch ausnahmsweise einmal nicht über irgendeinen Kerl gestolpert sein. Es sei denn -nein, warten Sie, sagen Sie nichts -, der Typ hat sich gewaltsam Zutritt verschafft, Ihnen eine Pistole an den Kopf gehalten und gesagt: ›Zeig mir deinen Federbusch, Baby.‹« Er blickte in ihre weit aufgerissenen grünen Augen, die starr vor Schreck zu ihm aufsahen. Sein Verstand sagte ihm, er sollte es jetzt besser gut sein lassen, aber er konnte sich nicht mehr bremsen. »Worauf Sie natürlich geantwortet haben«- seine Stimme kletterte eine Oktave höher -»›Aber, Süßer, du musst doch keine Waffe auf mich richten, damit ich mich ausziehen«
»Sie elender Mistkerl.« Die Geschichte mit Chains zu erzählen konnte sie sich sparen. McKade würde ihr kein Wort glauben, er hielt sie ja schließlich für eine begnadete Lügnerin. Ach ja und für ein Flittchen, nicht zu vergessen, vor allem aber für eine Lügnerin. Sie zerrte an seinem Oberarm, den sie immer noch umklammert hielt. Sie wollte nichts weiter als hier raus, bevor Jimmy Chains auftauchte und wieder mit dieser riesigen Pistole vor ihrer Nase herumfuchtelte. »Gehen wir, McKade.«
Sam rührte sich nicht von der Stelle. Zu spät bedauerte er das, was er soeben gesagt hatte, als er sah, wie blass sie plötzlich geworden war. Verdammt noch mal, es ging ihn wirklich nichts an, was für ein Mensch sie war und ob sie unbedingt Showgirl sein wollte oder nicht.
Doch dann schob er seine Schuldgefühle mit einem Achselzucken beiseite. Sie würde es überleben. Das Entscheidende war, dass sie ihm offenbar etwas hatte sagen wollen, bevor er sie angeschnauzt hatte, wie er sich jetzt erinnerte. Ihre Stimme hatte gleichzeitig ängstlich und aufgebracht geklungen. »Was ist los?«
»Nichts, was Sie auch nur im Entferntesten interessieren würde. Von mir aus können wir jetzt zurück in den Bus. Also, worauf warten wir noch?«
Seine schwarzen Wimpern senkten sich halb über seine goldbraunen Augen. »Was zum Teufel führen Sie denn jetzt wieder im Schilde?«
»In drei Minuten geht's weiter, Leute«, rief der Busfahrer.
Catherine zog an seinem Arm. »Was meinen Sie denn damit? Was ich jetzt im Schilde führe? Mann, wie kann jemand bloß dauernd so misstrauisch sein. Sie sollen sich mal ein bisschen entspannen, McKade«, sagte sie und tätschelte ihm die Schulter, »ein bisschen Stress abbauen. Vielleicht finden Sie ja sogar eine Möglichkeit, wie Sie das tun können, ohne mich zu beleidigen«, fügte sie mit, wie sie meinte, bewundernswertem Gleichmut hinzu. Ihr Herz raste
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