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Küssen erlaubt - Liebe verboten!

Küssen erlaubt - Liebe verboten!

Titel: Küssen erlaubt - Liebe verboten! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Rice
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Gewinn einstreichen. Eine Stunde Shoppen war ein Supersonderangebot für das, was er sich in der Fantasie bereits genüsslich ausmalte.
    „Natürlich glaubst du, dass du gewinnst“, säuselte sie. „Aber wenn nicht, gehen wir anschließend essen. Und dann unterhalten wir uns, und zwar wie zwei zivilisierte, angezogene Menschen. Nicht über Sex.“
    Er grinste selbstgefällig. „Einverstanden.“
    Jace zog sie an sich, um die Wette angemessen zu besiegeln, aber sie entwand sich ihm und tippte ihm mit dem Finger auf die Nasenspitze. „Nicht so stürmisch, der Herr. Keine Küsse mehr, solange wir alleine sind. Ich kenne doch deine Tricks.“
    Eine knappe Stunde später wirkte Jace schon weit weniger selbstgefällig. Cassie kam mit einem triumphierenden Lächeln auf ihn zu, in der Hand ihre neueste Erwerbung.
    „Wie ist der Stand?“, fragte er genervt.
    Sie hielt die Tüte hoch. „Mit Jills Geschenk sind es jetzt acht.“
    Jace warf einen Blick auf die Uhr und stöhnte. Es waren erst fünfunddreißig Minuten seit dem „Startschuss“ vergangen, aber sie hatte bereits mehr als zwei Drittel der Einkäufe erledigt.
    Sie lachte, als sie seine finstere Miene sah. „Bereust du die Wette schon?“
    „Noch hast du nicht gewonnen“, entgegnete er. Aber die Hoffnung, doch noch zu gewinnen, sank von Minute zu Minute.
    Cassie war wirklich Weltmeisterin, was schnelles Shoppen betraf. Im Gegensatz zu allen anderen Frauen, mit denen er das „Glück“ gehabt hatte, shoppen gehen zu „dürfen“, wusste Cassie haargenau, was sie wollte und wo sie es bekam. Die Einkäufe auf der Oxford Street wirkten generalstabsmäßig geplant. In den Läden musste sie sich nicht erst umschauen, sondern ging schnurstracks zur Kasse und beschrieb der Verkäuferin, was sie suchte. Und die Geschenke, die sie kaufte, waren wohldurchdacht und einfallsreich.
    Als sie das Schokoladengeschäft verließen und sich wieder ins Getümmel warfen, bemerkte er, wie sie kurz ihre Handtasche öffnete und einen verstohlenen Blick hineinwarf. Auch vorher hatte sie das schon ein paar Mal getan. Er schnappte sich ihre Tasche. „Was hast du denn da drin?“
    „Hey, was soll das!“, rief sie.
    „Was ist das?“ Er erblickte den Zettel, auf den sie geschaut hatte, und zog ihn schwungvoll hervor.
    „Gib das zurück!“, protestierte sie und versuchte, ihm den Zettel zu entreißen. Doch er hielt seine Beute ohne Mühe außerhalb ihrer Reichweite.
    „Wow!“ In der Hand hielt er eine handgeschriebene Liste, die vor Randnotizen, gezeichneten Karten und winzigen detailverliebten Zeichnungen nur so strotzte. Der Zettel war das reinste Kunstwerk. Sie musste stundenlang daran gearbeitet haben. Unwillkürlich wurde ihm warm ums Herz. So viel Arbeit – nur für ein paar Weihnachtsgeschenke.
    „Was ist das?“, fragte er noch einmal.
    „Gib sie mir. Das ist meine Einkaufsliste.“ Es schien ihr unendlich peinlich zu sein, denn sie lief dunkelrot an. Unwiderstehlich niedlich sah sie so aus.
    „Das ist mir an dir noch gar nicht aufgefallen“, sagte er.
    „Was?“
    „Dein Hang zur Pedanterie.“
    „Ich bin nicht pedantisch!“, empörte sie sich und stopfte den Zettel zurück in die Tasche. „Gut organisiert bin ich, das ist alles. Und für Weihnachtseinkäufe zahlt sich das echt aus.“
    „Verstehe. Du planst alles so genau, damit du nicht zu viel Geld ausgibst, oder?“
    „Nein!“ Sie sah ihn entgeistert an. „Ich mache diese Liste, damit jeder auch wirklich das zu ihm passende Geschenk bekommt. Das will gut überlegt sein. Ich weiß, es ist ein dummer Spruch, aber es ist der Gedanke, der zählt.“
    Jace begann zu begreifen. Sie war keine verbissene Schnäppchenjägerin – sie war aufrichtig daran interessiert, Menschen eine Freude zu machen. Jeder sollte etwas bekommen, was ihm wirklich gefiel. Er war beeindruckt. Und ein bisschen gerührt.
    „Ich mache mir gern die Mühe für Menschen, an denen mir etwas liegt“, erklärte sie. „Weil ich weiß, dass sie sich die gleiche Mühe machen.“ Sie hakte sich bei ihm ein. „Und jetzt hör auf, Zeit zu schinden. Die drei wichtigsten Geschenke fehlen noch.“ Mit diesen Worten marschierte sie zielstrebig auf die lichtergeschmückte Fassade von Selfridges zu, dem legendären Londoner Kaufhaus.
    Als Cassie ihn in das riesige Gebäude zog, wurde ihm klar, dass ihm noch nie jemand wichtig genug gewesen war, um ihm ein wirklich persönliches Weihnachtsgeschenk zu machen. Und umgekehrt traf es auch zu: Auch er

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