Küssen erlaubt - Liebe verboten!
seit Mittwochabend das Zimmer nicht mehr verlassen.“
Er legte die Hände an ihre Wangen und gab ihr einen kleinen Kuss. „Stimmt. Ich muss mich dafür entschuldigen, dass ich mein Versprechen nicht gehalten habe.“
„Welches Versprechen?“
„Dich hier nicht als Gefangene zu halten.“
Sie errötete und spürte, wie ihr Herz einen Hüpfer machte. Sei nicht dämlich, ermahnte sie sich. Die permanente Nähe der letzten Tage war nur dem gegenseitigen Verlangen geschuldet. Darüber hinaus verband sie nichts. Die Heftigkeit, mit der ihr Körper immer noch auf ihn reagierte, war doch wohl Beweis genug.
„Ich war gern deine ‚Gefangene‘. Aber heute brauche ich Freigang. Ich muss jede Menge Sachen einkaufen.“
„Dann werde ich dich wohl oder übel für heute freilassen müssen.“ In seiner Stimme schwang Enttäuschung mit.
„Nicht unbedingt“, erwiderte sie. „Du könntest mich auch begleiten.“
Der Gedanke war verlockend. Es würde ihnen endlich Gelegenheit bieten, sich ausgiebig zu unterhalten. Und da waren so viele Dinge, auf die sie in den vergangenen vier Tagen neugierig geworden war. Seine gescheiterte Ehe beispielsweise, oder wie aus dem grüblerischen Jungen aus „schlechten Familienverhältnissen“ ein so charismatischer und erfolgreicher Mann geworden war. Sie wollte unbedingt mehr über ihn wissen.
Dabei tat sie ihr Bestes, die nervige kleine Stimme in sich zu ignorieren, die sie beharrlich darauf hinwies, wie gefährlich ihr Vorhaben war. War es nicht völlig normal, etwas mehr über diesen Mann erfahren zu wollen? Schließlich war sie intimer mit ihm vertraut als mit jedem anderen Menschen. Etwas mehr über ihn zu wissen bedeutete doch nicht automatisch, dass sie sich Hoffnungen auf mehr als nur Sex mit ihm machte.
„Ach nein, lieber nicht“, sagte er, setzte sich wieder hin und griff nach der Zeitung. „Dann rufe ich meine Assistentin an, damit sie ein paar Termine auf heute verlegt.“
„Das ist doch Quatsch, Jace. Heute ist Sonntag, noch dazu Heiligabend. Wer sollte da Zeit haben? Wir könnten auch zusammen essen gehen.“ Nur mit Mühe gelang es ihr, nicht verzweifelt zu klingen. Die Aussicht darauf, mehr über ihn zu erfahren, war plötzlich unwiderstehlich. „Und musst du eigentlich nicht auch ein paar Weihnachtsgeschenke kaufen?“
Jace betrachtete Cassie, ohne ein Wort zu sagen. Er hielt besser den Mund, bevor er noch eine Dummheit beging. Zum Beispiel sich überreden lassen, mit ihr shoppen zu gehen. Seit sie vor vier Tagen mit einem schüchternen Lächeln auf den Lippen vor der Tür gestanden hatte, hatte er sie nicht aus den Augen gelassen, geschweige denn aus seinem Bett. Denn der Plan war gewesen, so viel Sex mit ihr zu haben, bis er ihrer überdrüssig wurde. Doch die Rechnung schien nicht aufzugehen. Mehr und mehr hatte er den Eindruck, süchtig nach dieser Frau zu werden. Und mit ihr zu schlafen machte es nur noch schlimmer, nicht besser.
Glücklicherweise hatte er eine Ausrede, um ihrer Einladung nicht zu folgen. „Glaub mir, Cassie, du willst gar nicht, dass ich mitkomme.“
„Warum nicht?“
„Weil ich shoppen hasse.“
„Ihr Männer und shoppen … Was ist bloß los mit euch? Es kann total Spaß machen, wenn man es richtig macht.“
„Ich mache es richtig: Ich kaufe alles im Internet. Nie wieder betrete ich ein Kaufhaus, das habe ich mir geschworen. Besonders nicht im Westend und schon gar nicht am Heiligabend. Ein einziger Albtraum ist das!“
„Jetzt komm aber …“, protestierte sie. „Es dauert noch nicht einmal lange. Ich bin Weltmeisterin im Speedshopping! Soll dein skeptischer Blick mir sagen, dass du mir nicht glaubst? Wollen wir wetten, dass es höchstens eine Stunde dauert?“
„Wie viele Geschenke musst du kaufen?“, fragte er kritisch.
„Hm.“ Sie spitzte nachdenklich die Lippen. „Zehn … nein … elf.“
Er lachte verächtlich auf. „Elf Geschenke in weniger als einer Stunde? Im Westend? Am Heiligabend? Von einer Shoppingbesessenen?“
Sie nickte begeistert.
„Kein Chance. Was bekomme ich, wenn du es nicht schaffst?“
„Hm.“ Sie legte einen Finger an die Lippen, dann beugte sie sich leicht nach vorne und strich mit dem Finger über seine Brust und seinen Bauch. „Mir fällt sicher etwas ein …“
„Na gut“, sagte er, die Stimme heiser vor Erregung, „aber sobald die Stunde um ist, fahren wir auf schnellstem Weg hierhin zurück. Und dann will ich dich nackt sehen!“
In Gedanken sah er sich schon seinen
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