Küssen erlaubt - Liebe verboten!
dem würde er in den kommenden Tagen Abhilfe verschaffen. Wenn auch Cassie dabei auf ihre Kosten kam – umso besser. Sobald ihre Affäre ihnen beiden das verschafft hatte, wonach sie sich sehnten, würde Cassie nicht mehr Bedeutung für ihn haben als jede andere seiner Affären.
Cassie stand auf, nachdem die Tür hinter Jace ins Schloss gefallen war. Ein bisschen enttäuscht war sie schon, dass er so Hals über Kopf davongestürzt war.
Aber warum? Sie wusste, dass es zwischen ihm und ihr nur um Sex ging. Keiner erwartete mehr vom anderen.
Nachdenklich sammelte sie ihre Sachen zusammen und zog sich an. Sie dachte an die Hotelsuite. Keine Frage, die luxuriösen Zimmer waren wunderschön. Zudem würden sie es ihr erleichtern, die ganze Sache anschließend als fantastischen erotischen Traum in Erinnerung zu behalten. Ein Traum, der nicht mit ihren eigenen vier Wänden verknüpft war. Nicht, dass das ein Problem gewesen wäre, aber wenn es ging, wollte sie ihre Wohnung nicht unnötig mit Erinnerungen an Jace belasten.
Und gut, dass sie volle Freiheit hatte, zu kommen und zu gehen, wie es ihr gefiel. Zwar hatte sie alle ihre Weihnachtseinkäufe bereits penibel geplant, aber sie tatsächlich zu erledigen, dazu war sie noch nicht gekommen.
Sie setzte sich an den Schreibtisch und begann ein drittes Mal zu zeichnen. Sobald sie fertig war, würde sie das Design kurz im Copyshop um die Ecke vervielfältigen lassen. Dann würde sie die Karten schreiben und einwerfen, in aller Ruhe ihre Sachen packen und ins Chesterton fahren.
Nur keine Eile – Jace würde sowieso noch nicht da sein.
Dies war eine lockere, entspannte Affäre. So sah er es, so würde sie es auch sehen. Es war völlig in Ordnung, wenn er sie übereilt für einen Geschäftstermin zurückließ. Zumal auch sie in den nächsten Tagen häufig Gelegenheit haben würde, ihn übereilt zurückzulassen, weil sie noch etwas besorgen musste.
10. KAPITEL
„Es ist ja schon Sonntag!“ Cassie starrte auf die zusammengefaltete Zeitung auf dem Couchtisch. Ihre Hand mit dem Löffel voll Müsli erstarrte mitten in der Luft. „Das kann doch nicht sein …“
Jace blickte von seinem Teller mit Eiern und Speck auf. „Doch. Nach Samstag kommt in der Regel Sonntag.“
Sie ließ den Löffel zurück in die Schale sinken. „Aber Sonntag ist Heiligabend!“
„Tatsächlich?“, fragte Jace unbeteiligt.
Wie konnte das sein? Sie war am zwanzigsten Dezember abends in seine Suite gekommen – und jetzt war bereits der Morgen des vierundzwanzigsten.
Das bedeutete, dass sie drei volle Tage die Suite nicht verlassen hatten. Sie hatten den Zimmerservice kommen lassen und sich ansonsten einer nicht enden wollenden Liebesorgie hingegeben. Jede, aber auch wirklich jede ihrer erotischen Fantasien hatte Cassie bis zum Letzten ausgekostet. Und noch einige mehr, von denen sie niemals zu träumen gewagt hätte.
„Ich kann nicht glauben, dass schon fast Weihnachten ist“, sagte sie verwirrt.
Drei volle Tage. Wie war es bloß möglich, dass sie diese Zeit mit nichts anderem als wildem, leidenschaftlichem Sex mit Jace Ryan verbracht hatte?
Nicht einmal zu den angekündigten Unterhaltungen waren sie gekommen. Jedenfalls nicht in der Art, wie sie gehofft hatte. Er hatte sie viel zu ihrer Arbeit als Illustratorin gefragt, und sie ihn nach seiner erfolgreichen Webdesignfirma. Doch jedes Mal, wenn sie eine etwas persönlichere Frage gestellt hatte, war er ausgewichen und hatte sie abgelenkt. Meistens mit Sex. Sie hatte versucht, es nicht persönlich zu nehmen. Und ihn nicht zu drängen. Stattdessen hatte sie sich ihrer Leidenschaft hingegeben, die er mit solcher Leichtigkeit in ihr entfachte.
Er zuckte die Schultern. „Wir waren halt beschäftigt.“
„Ich muss duschen und mich anziehen, damit ich heute alles schaffe.“
Als sie an ihm vorbeigehen wollte, hielt er sie am Handgelenk fest. „Wie wäre es, wenn ich mit ins Bad komme und dir den Rücken schrubbe?“
„Ich dusche heute besser allein.“ Sie erinnerte sich noch zu gut, wohin das gemeinsame Duschen am Tag zuvor geführt hatte.
„Hey.“ Er stand auf. „Was ist los? Du wirkst unruhig.“
„Es ist nichts. Nur dass ich langsam einen Lagerkoller bekomme.“ Sie war solch intensive körperliche Nähe einfach nicht gewöhnt. Deshalb war es wahrscheinlich eine gute Idee, wenn sie heute getrennte Wege gingen. Außerdem hatte sie wirklich viel zu tun, musste noch unzählige Weihnachtsgeschenke besorgen. „Immerhin haben wir
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