Kuessen gut, alles gut
Dinge.«
»Was für Dinge?« Stella verschränkte die Arme und wartete.
»Sie haben eine Auseinandersetzung.« Er griff nach dem Handtuch auf der Küchentheke und trocknete sich die Hände damit ab.
Stella schoss eine Bemerkung von Beaus Mutter durch den Kopf. Dass die zwei ihr den Weihnachtsbrunch verdorben hatten. »Streiten sie über Batman und Superman?«
Vince sah sie irritiert an. Seine Nonchalance schwand, und sie sah seine Sorge. »Noch nicht.«
»Toll.« Sie ließ die Arme sinken und steuerte auf die Tür zu.
»Ich fahre.« Sadie folgte ihr auf den Fersen.
Vince schnappte sich die Schlüssel. »Nein, ich.«
Die wenigen Minuten, die sie für die achthundert Meter Fahrt zum Skeetfeld brauchten, kamen ihr eher wie eine halbe Stunde vor. Kaum hatte Stella die Tür des Trucks geöffnet, hörte sie auch schon Männerstimmen. Zwar nicht laut, als würden sie einander anschreien, aber klar und deutlich.
»Ich kann aus dreihundert Metern einer Fliege in den Arsch schießen, du Schwachkopf von Marine.«
»Das stimmt so nicht ganz, Schlappschwanz. Konntest du mal. Jetzt triffst du nicht mal mehr einen Elefantenarsch mit einer A-T4-Panzerabwehrwaffe.«
Als Stella hinter der Baumgruppe hervortrat, erblickte sie sofort die zwei Brüder in etwa neunzig Meter Entfernung. Sie standen praktisch Stirn an Stirn, und es war schwierig, sie auseinanderzuhalten. Zum Glück waren sie nicht bewaffnet.
»Ich schieb dir deinen verdammten HOG’s Tooth in den Arsch.«
»Versuch’s doch, Moppelarsch, aber beim Versuch wird’s auch bleiben.« Beau schubste seinen Bruder, sodass er einen Schritt zurück machte. »Du bist besoffen und hast Fett angesetzt.«
Stella lief einen Schritt schneller und spürte Sadie und Vince neben sich.
Blake schubste Beau zurück. »Und du stolzierst rum, als wärst du was Besseres. Als wär dein Schwanz was Besonderes, und als spartest du dir deine Ständer für ein höheres Ziel auf. Das ist Schwachsinn. Sadies Schwester hast du gleich bei der erstbesten Gelegenheit …«
»Ich hab doch gesagt, halt sie da raus.« Beau verpasste Blake einen Faustschlag aufs Kinn.
Blake, dessen Kopf nach hinten gerissen wurde, revanchierte sich mit einer rechten Geraden. »Du sagst, du willst nicht sein wie Dad. Aber der ist wenigstens nicht scheinheilig.«
Stella wollte auf Beau zugehen, doch Vince’ fester Griff an ihrem Arm riss sie herum. »Es ist am besten, sie einfach machen zu lassen, bis sie sich gegenseitig k. o. schlagen.«
Sie sah Vince ins Gesicht und warf dann einen Blick zu den beiden anderen Männern. Vielleicht hatte er recht. »Das sehe ich anders.« Sie machte sich von ihm los und rannte zu den stocksauren ausgebildeten Scharfschützen. »Was zum Teufel macht ihr zwei?«, schrie sie, so laut sie konnte.
Beau boxte seinen Bruder aufs Kinn, Blake packte ihn am Hals, und die zwei gingen zu Boden und klangen wie zwei Bäume, die gefällt wurden.
»Das bin ich nicht, Scheißkerl.« Sie rangen im Dreck, und irgendwie gewann Beau die Oberhand und kam, den T-Shirt-Stoff seines Bruders in einer Hand geknüllt, auf Blakes Brust zu sitzen.
»Aufhören!«, schrie Stella und blieb wenige Meter vor ihnen stehen. Ohne den Blick von Blake zu lösen, stieß Beau mit zusammengebissenen Zähnen hervor: »Geh zurück zum Haus, Stella.«
Sie trat näher. »Nur, wenn du mit mir kommst.«
»Hör auf deine kleine Freundin, Beau. Lauf zurück ins Haus, du Schlappschwanz.«
Ihre Finger kribbelten, und sie schüttelte ihre Hände. »Muss ich erst handgreiflich werden?«
Verdutzt drehten sie die Köpfe und sahen sie an. Mit zerrissenen Hemden und blutigen Lippen starrten die identischen attraktiven Männer sie an, als wäre sie diejenige, die den Verstand verloren hatte. Sie zeigte auf Beau. »Steig von deinem Bruder runter.« Sie starrten sie weiterhin nur an, und sie versuchte, nicht zu hyperventilieren. »Zwing mich nicht, eure Mom anzurufen.«
»Was?«
»Hat sie gesagt, sie will Mom anrufen?«
»Allerdings.« Sie versuchte zu schlucken, doch ihr Hals war auf einmal sehr trocken. »Und das mache ich auch.«
»Atmen, Boots.«
Sie atmete so tief wie möglich ein und stieß die Luft wieder aus. »Naomi hat bestimmt eine Meinung dazu, dass ihr zwei euch prügelt.«
Erstaunlicherweise fing Blake an zu grinsen. »Deine Tussi will uns verpetzen?«
Beau blickte natürlich finster drein. »Sagt sie zumindest.«
»Und damit das klar ist, sich darüber zu streiten, wer der taffste Superheld ist, ist total
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