Küssen ist die beste Medizin (German Edition)
hinwegzukrabbeln.
Sie lag auf dem warmen Gras, schaute zum Himmel hinauf und versuchte sich über ihr Leben klar zu werden. In den letzten paar Wochen war viel geschehen, was ihre einfachen Pläne durcheinandergewirbelt hatte.
Max trat aus dem Haus und kam auf sie zu.
Sie setzte sich auf und betrachtete ihren Boss, sah die Leichtigkeit in seinen großen Schritten und sein robustes gutes Aussehen. Als er jünger gewesen war, muss er unwiderstehlich gewesen sein, dachte sie. Groß und schlank und wahrscheinlich mehr alsnur ein bisschen gefährlich. Hatte er ihre Mutter tatsächlich umgeworfen? Und wenn ja, warum hatte Denise sich dann entschieden, in Fool’s Gold zu bleiben und Ralph Hendrix zu heiraten?
Nicht, dass Montana es bedauerte. Hätte ihre Mutter sich anders entschieden, wäre keins ihrer Kinder zur Welt gekommen.
Montana hatte noch immer keinen Weg gefunden, die Geschichte mit ihrer Mutter anzusprechen. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass es nicht unbedingt der kürzeste Weg zur Angestellten des Monats war, ein Gespräch mit ihrem Boss damit zu eröffnen, dass sie sagte: „Also, meine Mom trägt ein Tattoo mit dem Namen ‚Max‘ auf der Hüfte. Bist du das?“ Hinzu kam die nicht unbedeutende Kleinigkeit, dass sie gar nicht so sicher war, ob sie wirklich weitere Einzelheiten wissen wollte.
Max trat in das umzäunte Gehege. Sämtliche Hunde liefen zu ihm und bettelten um seine Aufmerksamkeit. Ein wenig unsicher, was die ganze Aufregung sollte, krabbelten die Welpen hinterher, denn sie wollten mit von der Partie sein.
Max ging in die Knie und kraulte so viele, wie er erreichen konnte. „Für dich ist eine Lieferung angekommen.“
„Ein Paket? Ich habe nichts bestellt.“
„Es ist kein Paket, es sind Blumen. Der Größe nach zu urteilen, muss er wirklich Mist gebaut haben.“
Blumen? Sie merkte, wie sie innerlich ganz sentimental wurde, was dumm war. Ja, die Blumen waren wahrscheinlich von Simon. Er war der einzige Mann in ihrem Leben. Aber wie sie kürzlich erfahren hatte, beruhte ihre Beziehung auf Einseitigkeit. Obwohl es eine nette Geste war, ihr Blumen zu schicken, änderte es nichts an der Realität.
Sie rappelte sich auf. „Wovon sprichst du? Was hat die Größe damit zu tun?“
Ihr Boss lachte. „Schätzchen, wenn wir von einem Mann sprechen, spielt die Größe immer eine Rolle. Je größer der Schaden, desto größer das Arrangement. In diesem Fall würde ich, der Größe nach zu urteilen, annehmen, dass er ein Familienmitglied schwer verletzt hat.“
„Natürlich hat er das nicht“, sagte sie, als sie auch schon durchs Tor ging und es sorgfältig wieder hinter sich schloss. Sie eilte zum Haus, in dem Max sein Büro hatte.
Sie ging durch die Hintertür. Die Blumen standen in der Küche, und das Arrangement war so, wie Max angedeutet hatte. Allein die Vase war mindestens fünfundvierzig Zentimeter hoch, darin ein Strauß exotischer Blumen, die fast bis zur Decke reichten.
Sie identifizierte zwei verschiedene Sorten Orchideen, aber darüber hinaus war sie völlig verloren. Ihre Mutter würde wahrscheinlich wissen, was das alles war. Die Blumen waren hell und frisch und verströmten einen köstlichen Duft, der sie anlockte. Als sie die Karte entdeckte, zog sie sie heraus.
Ehe sie den Umschlag öffnete, zögerte sie und hielt sich vor Augen, dass es nichts gab, was er sagen könnte, womit irgendetwas geändert wäre. Dennoch machte sie ihn auf und las die Nachricht.
„Ich bin in diesen Dingen nicht besonders gut. Es tut mir leid.“
Stirnrunzelnd sah sie sich die Karte an, unsicher, was er damit meinte. Es tat ihm leid, dass er nicht gut war in was immer er auch meinte? Oder sollte es heißen: „Ich bin nicht sehr gut darin, und es tut mir leid, aber es ist vorbei.“
„Ich hätte gedacht, die Blumen würden dich glücklich machen“, hörte sie Max sagen.
Sie hielt ihm die Karte hin. „Du bist ein Mann, sag mir, was das bedeutet.“
„Ich habe meine Lesebrille nicht da. Sag mir, was da steht, und ich sage dir, was es bedeutet.“
Sie las ihm die kurze Nachricht vor. „Und?“
„Ich habe keine Ahnung. Worüber habt ihr euch gestritten?“
„Wir haben uns nicht gestritten. Das war’s nicht. Ich habe nur …“ Sie seufzte. „Ich weiß, dass er von hier weggeht. Ich weiß, dass es eine vorübergehende Sache ist. Aber ich habe den Fehler gemacht zu glauben, dass wir eine richtige Beziehung haben, solange er hier ist. Er sieht das anders.“
„Woher weißt du
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