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Küssen ist die beste Medizin (German Edition)

Küssen ist die beste Medizin (German Edition)

Titel: Küssen ist die beste Medizin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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selbst.
    „Es ist keine Gabe, wenn du immer weiter dafür zahlen musst“, flüsterte sie.
    „Ich weiß.“
    Dann küsste er sie, wahrscheinlich weil er sie zum Schweigen bringen wollte. Montana beklagte sich nicht. Was auch daraus werden mochte, im Augenblick konnte sie sich keinen schöneren Platz auf Erden vorstellen als in Simons Armen.
    Am späten Samstagvormittag fand Simon seinen Weg zurück ins Hotel. Er musste ins Krankenhaus, um nach ein paar Patienten zu schauen und einen klaren Kopf zu bekommen. Anschließend wollte er wieder zu Montana.
    Nur unwillig stellte er sich unter die Dusche, denn ihr Duft haftete noch an seiner Haut. Als das heiße Wasser auf seine Muskeln traf, tröstete er sich damit, dass er sie später wiedersehen würde. Noch einmal würde er sich in ihr verlieren und für diese wenigen Stunden alles vergessen können.
    Nachdem er sich abgetrocknet hatte, zog er sich an und wollte gerade gehen, als jemand an seine Tür klopfte. Er öffnete sie und sah Montanas Mutter auf dem Hotelflur stehen.
    „Bobby von der Rezeption hat mir gesagt, dass Sie vor einem Weilchen raufgefahren sind“, sagte sie lächelnd.
    „Ähm, ja. Ich war heute Morgen unterwegs.“
    Selten hatte er Schuldgefühle, was die Frauen in seinem Leben betraf, aber während er jetzt Denise Hendrix anstarrte, fühlte er sich so klein wie ein Sechzehnjähriger, der beim Knutschenauf dem Rücksitz der Familienkutsche ertappt worden war.
    Er erinnerte sich wieder an seine guten Manieren und trat zurück. „Bitte kommen Sie herein.“
    Sie betrat das Hotelzimmer und hob die Stofftasche, die sie in der Hand trug. „Montana hatte erwähnt, dass Sie in Ihrer Suite einen Kühlschrank und eine Mikrowelle haben. Ich dachte, es könnte Ihnen langweilig werden, ständig in Restaurants zu essen, deswegen habe ich Ihnen mal zwei leicht aufzuwärmende Gerichte gemacht. Das ist hier in Fool’s Gold sozusagen üblich.“
    Er hatte mit ihrer Tochter geschlafen, und sie brachte ihm etwas zu essen? Natürlich, er konnte annehmen, dass sie über letzte Nacht nicht informiert war, aber trotzdem. Er merkte, wie ihm das Blut in die Wangen schoss.
    „Ich danke Ihnen.“ Er nahm ihr den Beutel ab. „Das ist sehr freundlich von Ihnen.“
    „Eins davon ist ein mexikanisches Gericht. Es ist ein bisschen scharf. Das andere ist italienisch, jede Menge Fleisch und Nudeln. Das war das Lieblingsessen meines verstorbenen Mannes.“
    Simon sagte sich, dass auch später noch Zeit genug war, sich mit der Tatsache auseinanderzusetzen, dass er Abschaum war. Im Augenblick galt es, die nächsten fünf oder zehn Minuten zu überstehen.
    Denise erklärte ihm, wie er es am besten aufwärmen sollte, wartete, bis er die Gerichte in seinem kleinen Kühlschrank verstaut hatte, und nahm ihre Stofftasche wieder in Empfang.
    „Genießen Sie Ihren Aufenthalt hier?“, wollte sie wissen.
    Es schnürte ihm beinahe die Kehle zu. „Ja. Die Menschen hier sind sehr freundlich, und meine Patienten sind mir immer eine Freude, selbst die schwierigen.“
    „Was Sie tun, ist wirklich erstaunlich.“
    „Manchmal, aber leider nicht oft genug.“ Dabei dachte er an Kalinda und all die Jahre, die noch vor ihr lagen, in denen sie immer wieder operiert werden müsste. Gern hätte er ihr die Reise leichter gemacht, aber er sah keine andere Möglichkeit.
    Er wartete ab, ob Denise ihn nach Montana fragen oder ihn gar warnen würde, die Finger von ihr zu lassen. Aber stattdessen redete sie über das Sommerfest, das Wetter und empfahl ihm ein paar Sehenswürdigkeiten, die er nicht versäumen sollte. Schließlich verabschiedete sie sich und ging.
    Völlig verwirrt durch ihren Besuch blieb Simon mitten im Zimmer stehen. Offensichtlich war das Essen der Grund dafür, aber warum hatte sie das getan? Und dann fiel es ihm wieder ein. Es gab Menschen, die einfach freundlich waren. Die große Mehrheit der Kinder wuchs in stabilen Familien auf, fühlte sich geliebt und umsorgt. Das, was er kannte, was er und die Freddys dieser Welt erlebt hatten, war die Ausnahme.
    „Die Tür ist offen“, rief Montana, als er später an diesem Nachmittag bei ihr anklopfte.
    Er trat ein und traf sie mit einem Tablett in der Hand an, auf dem eine Flasche Wein stand und ein Teller mit klein geschnittenen Sandwiches.
    „Wenn ich nachher wieder über dich herfalle, wirst du deine Kraft brauchen.“
    Sie lächelte, als sie das sagte. Ihr Gesicht war ungeschminkt, die langen Haare fielen ihr offen über die Schultern.

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