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Küssen ist die beste Medizin (German Edition)

Küssen ist die beste Medizin (German Edition)

Titel: Küssen ist die beste Medizin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Infektion haben, sich ein Virus gefangen haben, oder es könnte eine Reaktion ihres Körpers auf die Verbrennungen sein.“
    „Aber der Unfall ist jetzt fast einen Monat her.“
    Fay Riley hat keine Ahnung, was ihre Tochter durchgemacht hat, dachte Simon finster. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass sie ihr treu zur Seite stand, zusah, wie sie litt, und alles in ihrer Macht Stehende tat, um ihrer Tochter die Situation zuerleichtern. Sie konnte einfach den Umfang des Schadens nicht ermessen, die unglaubliche Belastung, die die Verletzung für den gesamten Körper bedeutete.
    Er dachte daran, es ihr zu erklären. Es gab Fachbegriffe, die er benutzen, Bilder, die er ihr zeigen könnte. Aber was sollte das bringen? Sie wäre auch dann noch eine verängstigte Mutter, die mit einem sehr kranken Kind zu tun hatte.
    „Ein Virus halte ich für unwahrscheinlich. Wir werden abklären, ob es ein Infekt ist, aber auch das glaube ich eigentlich nicht. Bei dem, was Kalinda durchmacht, liegt noch ein gewaltiger Heilungsprozess vor ihr. Wenn wir es mit der Besteigung des Mount Everest vergleichen, hat Kalinda kaum die Flugreise nach Nepal angetreten.“
    Mit aufgerissenen Augen starrte die Frau ihn an. Alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen. „Wollen Sie mir damit sagen, dass sie immer noch sterben könnte?“
    Ja, genau das kann noch passieren, dachte er, obwohl er nicht vorhatte, ihr das zu sagen. Aber Fay musste es erraten haben. Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie schlug die Hand vor den Mund und beugte sich schluchzend vor.
    „Ich darf sie nicht verlieren“, keuchte sie. „Nicht nach alledem. Sie müssen sie retten.“
    „Wir tun alles dafür, dass sie gut versorgt ist, und helfen ihr, so gut es geht. Es liegt an ihr.“
    Fay richtete sich auf und funkelte ihn wütend an. „Sie ist nur ein kleines Mädchen.“
    „Das weiß ich.“
    Er wusste mehr, als sie ihm zutraute, denn er war selbst einmal an dem Punkt gewesen, an dem Kalinda jetzt stand … leidend und dem Tod sehr nahe.
    Fay fuhr fort zu weinen. Verlegen trat Simon von einem Bein aufs andere und wollte sich entschuldigen.
    „Vielleicht sollten wir später weiterreden“, begann er.
    Sie nickte und wandte sich ab.
    Nachdem er ein paar Schritte auf das Schwesternzimmer zugegangenwar, drehte er sich um. Fay stand noch vor dem Zimmer ihrer Tochter. Sie hatte die Arme um sich geschlungen. Ihr gesamter Körper bebte unter ihren Schluchzern.
    Situationen wie diese hatte er schon öfter erlebt, und immer hatte er geglaubt, es sei für alle leichter, wenn er sich einfach zurückzog. Sich persönlich einzulassen würde einen schwierigen Prozess nur noch schwerer machen. Und doch lenkte er seine Schritte nun zu ihr und drehte sie an den Schultern zu sich herum, damit sie ihn anschaute.
    „Es tut mir leid“, sagte er.
    Sie nickte einmal kurz und lag im nächsten Augenblick in seinen Armen.
    Er hielt sie fest, während sie weinte, und wusste, dass er im Moment außer seiner Anwesenheit nur wenig mehr anzubieten hatte.
    Nach einigen Minuten versiegten die Tränen.
    „Entschuldigen Sie“, flüsterte sie und wischte sich mit dem Handrücken über die Wange.
    „Da gibt es nichts zu entschuldigen. Es ist viel, womit sie fertig werden müssen.“ Er zögerte. „Ich tue wirklich alles dafür, um sie zu retten.“
    „Das weiß ich.“ Sie schluckte. „Ich sollte wieder zu ihr gehen.“
    „In ein paar Stunden werde ich noch einmal nach ihr schauen. Falls eine Veränderung eintritt, lassen Sie mich rufen.“
    „Das mache ich. Vielen Dank.“
    Er sah ihr noch kurz nach und ging dann den Flur hinunter.
    Kalinda brauchte weitere Operationen. Das Problem war, dass er nichts für sie tun konnte, solange sie nicht kräftiger wurde. Das Fieber würde sie nun sogar noch mehr schwächen.
    Seine Zeit in der Stadt war begrenzt. Wie die Dinge standen, könnte er von Glück reden, wenn er sie noch zweimal vor seiner Abreise operieren konnte. Dutzende von weiteren Eingriffen standen ihr noch bevor, und das bedeutete, dass jemand anderes sie durch die nächsten paar Jahre bringen musste.
    Gewöhnlich hatte er kein Problem damit, wenn andere Kollegen fortführten, was er begonnen hatte, aber irgendetwas an Kalinda war anders. Vielleicht lag es daran, dass sie davon gesprochen hatte, Ärztin werden zu wollen, so wie er. Er konnte sehen, dass ihre Verletzung sich schon jetzt nachhaltig darauf auswirkte, wie sie sich und ihre Zukunft sah.
    „Hör auf damit“, sagte er sich und

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