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Küstengold: Kriminalroman (German Edition)

Küstengold: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Küstengold: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Geisler
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wenn man im Kieler Rotlichtviertel neue Freundschaften
schließt und sich auf dem Boden mit einem vierbeinigen muskulösen Freund herzt.
Das bleibt selbst uns nicht verborgen.«
    Schafrott
wendete verärgert sein Gesicht ab.
    Hansen rückte
ein wenig näher und versuchte es ein letztes Mal im Guten. »Ich könnte mich für
Sie beim Staatsanwalt einsetzen, allerdings nur bei besserer Zusammenarbeit.«
    Zur Antwort
rotzte Schafrott dem Kommissar vor die Füße.
    Hansen gab
Stüber ein Zeichen, dass der Doc den Wüterich ruhigstellen sollte.
    Es war unglaublich,
welches Spektakel Schafrott jetzt veranstaltete, weil eine kleine Beruhigungsspritze
gesetzt werden sollte. Der Mann musste tierische Angst vor Spritzen haben.
    Jetzt mischte
sich Oberkommissar Stüber auf ungewohnt rustikale Art in das Verhör ein. »Kannst
du eigentlich rechnen, Schafrott? Vier brutale Morde, da musst du mit allem rechnen.
Lebenslänglich, meine Prognose. Ich habe selten daneben gelegen.«
    Wieder tobte
Schafrott auf seinem Stuhl herum. »Leben wir im Mittelalter? Warum legt man mich
einfach in Ketten!«
    Hansen übernahm
das Kommando wieder. »Falsch, Herr Schafrott. Wir befinden uns mitten im 21. Jahrhundert.
Sie werden nicht gefoltert, sie sollen nur ruhig gestellt werden. Wenn Sie sich
die Spritze ersparen wollen, dann benehmen sie sich anständig und packen aus.«
    Schafrott
kam zur Besinnung, er wurde ruhiger. »Können wir nicht verhandeln, Kommissar?«
    »Verhandeln?«
    »Ja, über
die Zahl der Morde. Also vier schon einmal gar nicht. Neumünster, die alte Wassermühle.
Das war ich. Aber es war nur Totschlag. Eine Rachetat an dieser fetten Schnecke.
Normalerweise müsste ich vom Polizeipräsidenten ein Dankschreiben erhalten wegen
der Beseitigung von Ungeziefer und Filz.«
    Hansen blieb
ruhig. »Ungeziefer und Filz?«
    Schafrott
legte los. »Der Dicke und ich hatten uns an der alten Wassermühle getroffen, weil
er Drohungen gegen gewisse Geschäftsleute erhoben hatte.«
    »Gewisse
Geschäftsleute?«
    »Ja, die
Namen tun nichts zur Sache. Ich sollte ihm klare Botschaften überbringen, aber diese
Schwuchtel hat mir an den Arsch gegriffen. Ich schwöre bei der Ehre von Janis Joplin
und Jim Morrison, dass ich diese fette gequirlte Scheiße in höchster Notwehr in
das Mühlenwerk quetschen musste, sonst hätte er mir seinen …«
    Hansen winkte
ab. »Herr Schafrott. Das reicht mir schon. Danke für die plastische Schilderung
Ihrer Gefühlswelt, aber lassen Sie bitte die beiden Letztgenannten besser unbeschmutzt
in Ihren derzeitigen Behausungen. Was ist denn mit dem ersten Mord in Kiel?«
    Schafrott
lächelte siegesgewiss. »Dilettanten. Vermutlich Vladimir und seine Schwuchteln.
Bohren Sie nur weiter nach, und die werden schon singen.«
    »Und Eckernförde?«
    »Eiergrillen
im Elektrizitätswerk? Nicht mein Ding. Mann gegen Mann, hart muss sein. Bremer schlagen
und Münchner Lederhosen treten. Darauf stehe ich. Fußballspaß. Aber so etwas? Nein,
das war auch Vladimir mit seiner Truppe.«
    Lustig wurde
das Verhör nicht, aber bei Hansen wuchs die Erkenntnis, dass dieser tumbe Schafrott
für die ersten beiden Morde in Kiel und Eckernförde nicht festzunageln war. »Und
Rendsburg?«
    Schafrott
zog sich zum ersten Mal in sich zurück. »Rendsburg? Ist das eine neue Rockband?«
    Es klingelte
bei Hansen. Er zog den Ring von Sörensen aus der Tasche. »Ist Ihnen der Ring bekannt?«
    Mit weit
aufgerissen Augen starrte ihn Schafrott an. »Müsste ich ihn kennen?«
    Hansen nickte.
»Wir haben DNA-Spuren von Ihnen daran gefunden.«
    »Ah, ja.
Dann kenne ich ihn wohl. Habe viele Ringe zu Hause. Erbstücke sozusagen. Kann mir
nicht jeden einzelnen merken.«
    »Das mag
sein, aber für diesen Ring waren Sie nicht erbberechtigt. Er gehörte Sörensen, dem
Toten von Rendsburg. Sie haben ihn dem Opfer vom Finger gerissen.«
    Schafrott
hob abwehrend die Hände. »Nie würde ich so etwas tun. Vergessen Sie nicht, ich bin
das Opfer. Ich bin von dem Köter zerfleischt worden.«
    Hansen wechselte
das Thema.
    »Schon mal
auf dem Bau gearbeitet?«
    Schafrott
begann zu flöten. »Kaum. Früher mal hier und mal dort. Nichts Langlebiges.«
    »Was ist
schon langlebig in Ihrem Umfeld, Schafrott? Mir liegt jedoch eine Bescheinigung
vor, dass Sie Maschinenführer sind. Können Sie einen Hubwagen führen?«
    »Wozu sollte
ich heutzutage noch einen Hubwagen führen? In Brokdorf hat das gegen das Bullenpack
noch einen Sinn gehabt. Außerparlamentarische Opposition, Rote

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