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Kullmann

Kullmann

Titel: Kullmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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auf den Tatwaffen keinerlei Fingerabdrücke zu finden sind, noch nicht einmal die der früheren Besitzer. Warum macht Robert sich die Mühe, die Spuren zu verwischen, vergisst dabei nur eine Kleinigkeit, nämlich die verräterischen Waffen richtig zu entsorgen, damit sie nicht mehr gefunden werden. Das ergibt keinen Sinn!«
    »Du meinst also, Esche führt einen persönlichen Krieg gegen Robert, weil er von Anke verschmäht wurde. Glaubst du nicht, dass dieser Verdacht ein bisschen zu weit geht? Immerhin suchen wir einen mehrfachen Polizistenmörder, da steht eine ganze Menge auf dem Spiel. So verletzt kann niemand sein, dass er einen Unschuldigen eines solchen Verbrechens beschuldigt und dabei noch Gefahr läuft, den wirklichen Mörder auf freiem Fuß zu lassen«, lehnte Jürgen Kullmanns Überlegungen entschieden ab.
    »Das werden wir erst erfahren, wenn wir mit Esche darüber sprechen können. Was mich immer noch sehr stutzig macht, ist die Tatsache, dass Esche Steven Dienhardt kennt und somit auch die Zusammenhänge. Damit muss er doch gewusst haben, dass Steven Dienhardt höchst verdächtig ist. Alles passt auf den Jungen; alle Zusammenhänge, nach denen wir so lange gesucht haben, sind bei Steven Dienhardt zu finden. Esche hat ihn bereits gekannt, als alle drei Kollegen noch gelebt haben. Er muss doch von Anfang an von dem Jungen gewusst haben. Sieht das denn nicht so aus, als versuchte er, alles in eine Richtung zu lenken, die ihm gerade in den Kram passt?«
    »Aber wie soll Esche denn an die Waffen gekommen sein?«
    »Erinnerst du dich nicht, dass Steven Dienhardt erwähnte, dass Esche jedes Mal mit Nimmsgern zusammen den Jungen besuchte?«
    »Doch! Aber wie du schon selbst bemerkt hast, hatten die Kollegen zu dem Zeitpunkt noch gelebt«, stellte Jürgen sofort klar.
    Kullmann ließ sich nicht beirren: »Erinnerst du dich auch den an Zustand von Stevens Wohnungstür?«
    »Ja, natürlich erinnere ich mich daran. Aber erinnerst du dich auch, dass Steven Dienhardt schon seit einer Stunde hier sein müsste?«
    Überrascht schaute Kullmann auf die Uhr und meinte verärgert: »Ich kann nur hoffen, dass wir diesen hitzköpfigen Jungen nicht völlig falsch eingeschätzt haben!«
    Im gleichen Augenblick klopfte es an der Tür, und Erik Tenes betrat das Büro. Seine riesige Gestalt ließ das Büro klein erscheinen. Er überreichte Kullmann die Tageszeitung. Staunend las Kullmann den Artikel:
    Überfall auf den Polizistenmörder!
    Die Polizei hat den mutmaßlichen Polizistenmörder auf freien Fuß gesetzt. Der Verdächtige wurde in seiner Wohnung überfallen und schwer verletzt. Er verdankt es einem glücklichen Zufall, dass er noch am Leben ist, weil die Unbekannten in ihrem Vorhaben gestört worden sind.
    Sofort ahnte Kullmann etwas und fragte: »Durch wen sind diese so genannten Unbekannten denn gestört worden?«
    »Durch Anke Deister!«, antwortete Erik Tenes. »Sie war während des Überfalls bei ihm in der Wohnung, und hat bereits bei den Kollegen für Einbruch und Diebstahl ihre Aussage gemacht. Inzwischen ist sie nach Hause gefahren.«
    »Also ist ihr nichts passiert!«, atmete Kullmann erleichtert auf.
    »Nein! Aber ihre Aussage deckt sich nicht mit dem Zeitungsartikel. Es war nämlich nur einer.«
    »So, wie Sie mich ansehen, gibt es aber noch etwas«, hakte Kullmann beunruhigt nach.
    »Ja! Es geschah etwas sehr Eigenartiges! Nach Ankes Schilderungen ging der Einbrecher äußerst brutal vor, aber als er Anke Auge in Auge gegenüberstand, hielt er sofort inne. Nach ihrer Aussage wäre es kein Problem für den Einbrecher gewesen, sie zu töten, weil sie unbewaffnet war. Aber er hat sie einfach stehen lassen und ist davongerannt.«
    »Gott sei Dank!«, stöhnte Kullmann auf. »Das ist die Hauptsache!«
    »Verfasser dieses Zeitungsartikels ist Ingo Weber!«, fügte Erik Tenes vielsagend an.
    »Der Name erinnert mich daran, dass es von ihm schon unangenehme Zeitungsartikel über uns gab«, überlegte Kullmann. »Es waren Artikel über die Polizistenmorde. Schon als ich diese Artikel gelesen hatte, hatte ich das Gefühl, dass er Insiderwissen der Polizei benutzt. Es gibt wohl eine undichte Stelle bei uns. Ich muss herausfinden, wo!«
    »Was sagt unsere Presseabteilung dazu?«, fragte Erik.
    »Sie kennen den Journalisten nicht persönlich. Aber ich werde ihn nun kennen lernen. Ich bekomme allmählich den Verdacht, dass dieser Mann uns entscheidend weiterhelfen kann!«
    »Und was geschieht jetzt mit Steven

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