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Kultur 04: Ein Geschenk der Kultur

Kultur 04: Ein Geschenk der Kultur

Titel: Kultur 04: Ein Geschenk der Kultur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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ordentlich gekleideter und frisierter
junger Mann mit einem Schreibtischterminal des Typs IBM 9000 und
einer M.23-Maschinenpistole, hatte mitfühlend die Achseln
gezuckt, nachdem er sich schließlich dazu hatte überreden
lassen, per Interkom in Cesares Büro durchzurufen. Der Professor
sagte, dann müsse er eben warten, und ging wieder zu seinem
Sessel. Außer ihm waren noch sieben Leute anwesend, die darauf
warteten, zu Cesare vorgelassen zu werden. Zwei von ihnen waren
Generäle der Luftwaffe, einer war Außenminister eines
wichtigen Entwicklungslandes. Sie alle machten einen nervösen
Eindruck ohne die Hilfe ihrer Mitarbeiter, die draußen im
Vor-Vor-Vorraum warten mußten, um ein Gedränge zu
vermeiden. Nach den Aussagen der anderen warteten sie jeden Tage
sieben oder acht Stunden hier, fünf Tage in der Woche,
wenigstens während der letzten drei Wochen.
    Für den Professor war es der erste Tag.
     
    Das Fabrikationsschiff bewegte sich durch den Raum einer der
sternenstaubreichen Nebenarme der Hauptgalaxis, die Netzfelder wie
große, unsichtbare Gliedmaßen nach vorn ausgestreckt; mit
ihnen sammelte es die Ausbeute wie mit einem Schleppnetz ein und
trichterte das eingefangene Material in die
Erstphasen-Transmutoren.
    Im Kasino der Dritten Abräum-Schwadron liefen die Dinge
ungünstig für Matriapoll Trasnegatherstolekeniffre-
gienthikissle jr. Er hatte beinahe eine volle Umkreisung des Raums
geschafft, ohne einmal den Boden zu berühren, als ein
zusammenklappbarer Stuhl unter ihm zusammenklappte, und jetzt
mußte er an den Start zurück und noch mal ganz von vorn
anfangen, diesmal mit einer auf dem Rücken festgebundenen Pfote.
Die anderen Mitglieder der Schwadron schlossen Wetten ab, wo er zu
Fall kommen würde, und brüllten Schmähungen durch den
Raum.
    »7833 Matriapoll samt Maaten für eine Unterweisung in
Raum vierzehn«, plärrte der Lautsprecher des Kasinos.
    Normalerweise hätte Matriapoll diese Unterbrechung
begrüßt, doch er befand sich gerade oben auf dem
Lautsprecher und versuchte, eine Lichtleitung zu fassen zu bekommen,
und die Erschütterung des Lautsprechers, in den so
plötzlich Leben kam, bewirkte, daß er den Halt verlor, und
er plumpste zu Boden, begleitet von Gejohle und Gelächter.
    »Schweinebande!« sagte er.
    »Ach, komm, Matty«, kicherten seine Maate, Einerli und
Zweierli, während ihre winzigen flinken Händchen schnell
seinen Arm befreiten und ihn abstaubten. Sie strichen seine Kleidung
glatt und huschten vor ihm hinaus, während Matriapoll seine
Schulden bei dem Rest der Schwadron bezahlte und sich auf den Weg zum
Instruktionsraum machte.
     
    Bei der Luftwaffe wußte man auch nicht, um was es sich
handelte, aber es hatte nichts mit ihnen zu tun, dessen waren sich
alle absolut sicher. Sie würden ganz bestimmt keine
Entschädigung bezahlen. Aber sie beschlossen, das Ding an sich
zu nehmen, nur um herauszufinden, was es war.
    Die Luftwaffe erschien mit einem großen Lastwagen, der die
Abbiegung von der Straße in den Weg zur Farm nicht ganz
schaffte und ein paar Meter Zaun niederriß. Bruce sagte,
daß er auf Schadenersatz klagen wolle.
    Sie nahmen das Bündel in Asbest verpackt mit.
    In der Luftwaffenbasis von Mercantsville versuchten sie
herauszufinden, was es für ein Ding war, doch abgesehen von der
Erkenntnis, es sei mit Sicherheit auszuschließen – der Art
nach zu urteilen, wie es sich anfühlte –, daß sich
etwas im Innern der seltsam gefärbten äußeren
Hülle befand, die jetzt wie Perlmutt erschien, machten sie keine
großen Fortschritte.
    Jemandem beim I.M.I.K. kam die Angelegenheit zu Ohren, und die
Firma bot an, das Ding zu öffnen oder zumindest einen weiteren
Versuch zu unternehmen, wenn die Luftwaffe bereit wäre, es ihr
zu überlassen.
    Bei der Luftwaffe dachte man darüber nach. Das geheimnisvolle
Bündel widerstand allen Bemühungen, es zu öffnen und
hineinzublicken. Sie hatten es mit Metallwerkzeugen versucht, die
schmolzen; man hatte es mit Sauerstoff-Acetylen-Brennern versucht,
die in der Perlmutthülle verschwanden, ohne einen nennenswerte
Wirkung zu erzielen; Sauerstoff-Lanzetten erbrachten auch kein
besseres Ergebnis; Plastiksprengsätze schleuderten das ganze
Ding quer über den Boden des Hangars; Laserstrahlen prallten
davon ab und zerfransten das Dach.
    Ein paar Tage später verließ ein Lastwagen die Basis
von Mercantsville und machte sich auf den Weg zum nächsten
Laboratorium des I.M.I.K.
     
    Professor Feldman hatte mit dem Außenminister eine

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