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Kultur für Banausen - alles was Sie wissen müssen, um mitreden zu können

Kultur für Banausen - alles was Sie wissen müssen, um mitreden zu können

Titel: Kultur für Banausen - alles was Sie wissen müssen, um mitreden zu können Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Zwei riesige, jeweils fast zwölf Meter hohe Statuen aus Gold und Elfenbein tragen den Ruhm dieses Bildhauers der griechischen Hochklassik durch die Jahrhunderte: sein »Zeus in Olympia« und die »Athene Parthenos« auf der Athener Akropolis. Beide sind zerstört und uns nur aus verkleinerten Kopien und Beschreibungen bekannt.
      2.  Praxiteles (4. Jhr. v. Chr.). Der Meister der »zweiten klassischen Blütezeit« schuf erstmals nackte Frauenbildnisse. Bei seiner »Aphrodite von Knidos« (ebenfalls nur in Kopie erhalten) nutzte er als Grund für die Entblößung, dass sich die Göttin zum Bade ausziehe. Diesen Vorwand haben zahllose nachfolgende Künstler übernommen.
      3.  Niccolò und Giovanni Pisano (ca. 1225–1278 und ca. 1245 bis 1314). Hierbei handelt es sich nicht nur um Meister der italienischen Hochgotik, sondern auch um Vater und Sohn. Von Giovanni, dem Sohn, stammt eine »Madonna mit dem Kinde« in der Arenakapelle von Padua (die von Giotto ausgemalt wurde). Zur Bildhauerfamilie Pisano gehörten auch noch Andrea und Nino.
      4.  Josef Anton Feuchtmayer (1696–1770). Die süßlichen Putten und der überladene Stuck, die uns in vielen süddeutschen Kirchen ins Auge fallen, sind ein Werk des Rokoko. Ein Meister dieser Epoche, die als Verfeinerung des Barock gilt, war der Linzer Stuckateur und Bildhauer Feuchtmayer. Bei ihm ist süßlich wörtlich zu verstehen. Sein bekanntester Putto (kindliche Engelsfigur) schleckt Honig (zu sehen in Birnau am Bodensee).
      5.  Antonio Canova (1757–1822). Der Italiener versuchte die klaren, kühlen Formen im Rückgriff auf die Antike (Klassizismus) mit dem Schwung des Rokoko zu vereinen. Beispiel: seine wonnevoll verschlungenen »Amor und Psyche«, heute im Louvre in Paris.
      6.  Bertel Thorvaldsen (1770–1844). Der Däne war ein weiterer Meister des Klassizismus. Ein schönes Beispiel aus seinem Werk ist eine Plastik mit antikem Motiv: der hübsche HirtenknabeGanymed mit dem liebestollen, in einen Adler verwandelten Göttervater Zeus.
      7.  Wilhelm Lehmbruck (1881–1919). Mit ihm kommen wir in der Moderne an. Auffallend bei Lehmbruck sind seine in die Länge gestreckten Figuren, zum Beispiel »Die Kniende« von 1911.
      8.  Ernst Barlach (1870–1938). Die Kunstrichtung des Expressionismus übte großen Einfluss auf den norddeutschen Bildhauer aus. Er war eng mit der Zeichnerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz (1867–1945) befreundet.
      9.  Arno Breker (1900–1991). Mit seinen muskulösen Heroengestalten zur »Verherrlichung des [deutschen] Menschen nach Gottes Ebenbild« wollen wir Ihnen Adolf Hitlers Lieblingsbildhauer nicht unbedingt ans Herz legen. Aber vor einiger Zeit diskutierte das Feuilleton, ob man bei Breker künstlerischen Wert und politische Gesinnung trennen könne. Deshalb sollten Sie den Namen kennen.
    10.  Duane Hanson (1925–1996). Der Amerikaner ist berühmt für seine absolut lebensechten Plastiken aus Kunstharz von Menschen in Alltagssituationen, zum Beispiel Putzfrauen, Polizisten und Bauarbeitern – ein bisschen wie Madame Tussauds Wachsfiguren.

FOTOGRAFIE
    W ir sind heute so sehr von Bildern umgeben, dass wir uns eine bilderlose oder auch nur bilderarme Welt gar nicht mehr vorstellen können. Fotografien sind fast überall zu finden: im Internet, in Zeitungen und Zeitschriften, als Wandkalender, auf Plakaten. Selbst mit dem Handy können wir wo und wann auch immer fotografieren. Die Fotografie hat unser visuelles Erleben verändert wie nichts zuvor – dabei ist sie kaum 200 Jahre alt.
    Wenn wir auf dem Speicher alte Fotos von Großvater und Großmutter entdecken, kommen diese meist in einem gelblich-braunen Ton daher, den man sepiafarben nennt. Zudem sind bei Fotos aus dem 19. Jahrhundert die Ränder unscharf. Das Bild fließt gleichsam in alle Richtungen aus. Manche Fotofreunde finden diese Anmutung so ansprechend, dass sie ihre Digitalbilder mithilfe einer Software am PC nachbearbeiten. Moderne Digitalkameras erlauben es sogar, einen Sepia-Effekt einzustellen.
    Während wir heute mit dem Handy mal eben ein Foto schießen, mussten die Fotografen um die Mitte des 19. Jahrhunderts Kameras, Kollodiumplatten und Dunkelkammerzelte mit sich herumschleppen. 50 Jahre später, um 1900, wurde in Chicago sogar eine Kamera gebaut, die 625 Kilogramm wog und von 15 Männern bedient werden musste. Da hatte die Entwicklung der Fotografie bereits einen langen Weg zurückgelegt, seit sie 1826 von dem

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