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gezeigt.
Was macht ein gutes Foto aus?
Natürlich ist nicht jedes Foto Kunst. Um das zu bemerken, braucht es nicht viel. Aber worauf achtet man, wenn man ein Foto richtig beurteilen möchte? Der Fototrainer und Buchautor Michael Jordan nennt drei Kriterien: Ein Bild sei gut, »1. wenn es dich berührt; 2. wenn es eine Geschichte erzählt, 3. wenn es neu oder originell ist«. Man könnte drei technische Aspekte hinzufügen: Wie geht der Fotograf mit dem Motiv um? Welchen Bildausschnitt wählt er? Wie teilt er den Raum auf? Gute Fotografen halten nicht einfach drauf, sondern überlegen sich, wie sie das Bild gestalten. Vor diesem Hintergrund gewinnt auch das Durchblättern einer Illustrierten einen neuen Reiz.
Fünf wichtige Fotografen der Gegenwart
1. Wolfgang Tillmanns (*1968). Der gebürtige Remscheider stellte seine ersten Bilder im Hamburger Schwulencafé Gnosa aus. Heute hängen sie in Museen für Moderne Kunst in aller Welt.
2. Andreas Gursky (*1955). Der Leipziger Fotograf mag es gerne im Großformat und bearbeitet seine Bilder digital.
3. William Eggleston (*1939). Der »Spiegel« bezeichnet Eggleston als »Fotografielegende«. Kein Wunder: Er erhob die Farbfotografie zur Kunst. Vor ihm glaubten die Fotokünstler, Farbe sei modischer Schnickschnack.
4. Sebastião Salgado (*1944). Die Literaturnobelpreisträgerin Nadine Gordimer sagt über den sozialdokumentarischen Fotoreporter: »Erst Sebastião Salgado zeigt uns mit Bildern, die einen nicht mehr loslassen, wie wenig wir von den Männern und Frauen wissen, auf deren Schultern die Last der Welt liegt.«
5. Bettina Rheims (*1952). Frauen, die sich der erotischen Frauenfotografie widmen, müssen Pariserinnen sein – wie Bettina Rheims.
Fünf wichtige Fotografen der Vergangenheit
1. Nadar (eigentlich: Gaspard-Félix Tournachon, 1820–1910). Die berühmtesten Schriftsteller seiner Zeit ließen sich von dem Pariser fotografieren. Nebenher baute er noch ein Luftschiff.
2. August Sander (1876–1964). Sein Zyklus mit Porträtfotos von Bürgern der Weimarer Republik ist ein unvergleichliches Zeitdokument.
3. Man Ray (eigentlich: Emmanuel Rudnitzky; 1890–1976). Berühmt für seine experimentellen Bilder, verdiente der New Yorker auch reichlich Geld mit Werbefotografie.
4. László Moholy-Nagy (1895–1946). Der Ungar übertrug den Stil des Bauhauses (»Die Form fügt sich der Funktion«) auf die Fotografie.
5. Walker Evans (1903–1975). Im Auftrag von Präsident Franklin D. Roosevelt dokumentierte Evans in den 1930er-Jahren das Elend der Landarbeiter in den USA.
Darstellende Kunst
FILM
B raucht man wirklich eine Gebrauchsanweisung, um ins Kino zu gehen? Nein, natürlich nicht. Kino ist eine Kunst, die sich seit der Geburtsstunde des Films 1895 stets an ein großes Publikum gerichtet hat, prinzipiell verständlich sein wollte, überraschend und mitreißend für jedermann. Wer eine Kinovorstellung besuchen will, der darf sich einfach im Kinosessel zurücklehnen und entspannen.
Um einen großen Kinofilm zu sehen, muss man inzwischen nicht einmal mehr aus dem Haus und in eines der über 900 Kinos in Deutschland gehen: Filme gibt es nicht nur im Fernsehen, Filme kann man sich auf DVD ausleihen, per Internet nach Hause bestellen oder überhaupt gleich komplett aus dem World Wide Web herunterladen. Und trotzdem gibt es noch ein paar Dinge, die Sie zum Thema Film wissen sollten.
Mehr wissen – mehr sehen!
Es gibt vor allem zwei Gründe, warum man bei der Kunstform Film von Hintergrundwissen profitiert. Erstens gab und gibt es seit der ersten Stunde des Films Produzenten und Regisseure, die nicht nur auf den kommerziellen Erfolg aus sind, sondern ein eigenes künstlerisches Programm verfolgen. Das Ergebnis ist dann das von den Kritikern sogenannte anspruchsvolle Kino.
»Da musste man ja mitdenken«, klagen manche Zuschauer nach einem Film, der ihnen in diesem Sinne irgendwie zu anstrengend vorkam. Andere finden gerade das spannend. Der 1920 geborene französische Regisseur Eric Rohmer zum Beispiel hat zeit seines Lebens Kinofilme gemacht, die recht anspruchsvoll waren und deshalb kein Massenpublikum erreichten. Seine handlungsarmen, stark wortlastigen und eher kühl inszenierten Filme über die Liebe und das Leben (»Pauline am Strand«, »Das grüne Leuchten«) sind in der Tat nicht jedermanns Geschmack.
Aber genau das war Rohmers künstlerisches Konzept. Als er im Januar 2010
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