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Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition)

Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition)

Titel: Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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fallen. Möglicherweise hatte er
kein Geld für eine solche Tour, schließlich hatte er gekündigt. Oder es lag
daran, dass er nicht wusste, wo in Afrika sein Freund verschwunden war. Die
anderen aus dem Kreis haben Maik Grendke einfach gestrichen. Wir wissen
inzwischen, dass der junge Mann 20 Jahre irgendwo verbracht hat, am Ende sogar
an einem Ort, an dem er gefoltert wurde.«
    »Er
starb einen sehr einsamen Tod. Zwischen Kisten in einem Schiffsbauch. Selbst
das Schreiben, das ihm wohl sehr wichtig war, ging nicht mehr gut. Er schreibt
in diesem Heft übrigens auch nichts über den Grund seiner Verschleppung.«
    »Habe
ich gesehen. Möglich, dass er ihn nicht kannte. Vielleicht hat er ihn auch
nicht aufgeschrieben, damit keiner der Wärter ihn lesen kann.«
    »An
keiner Stelle steht etwas über jemanden, der Deutsch spricht. Und als sie
angefangen haben, ihn zu amputieren, dachte er sowieso jeden Tag, dass er an
Wundbrand sterben wird. Und er hat sich Sorgen darüber gemacht, wie lang er
noch schreiben kann.«
    »Wir
wissen, dass es eine Verbindung geben muss, zwischen Wintzel und den Kumpeln.
Vielleicht waren die in das Drogengeschäft verwickelt, sollten die Ware
verkaufen. Als Wintzel so plötzlich verschwunden war, wollten sie die Ware auf
eigene Rechnung losschlagen. Was alle eint, ist der Gedanke an das schnelle
Geld, das gemacht werden konnte.«
    »Dann
muss es aber entweder ein besonders reiner Stoff oder eine große Menge Drogen
gewesen sein.«
    »Siehst
du, das ist mein Problem. Wenn sie eine große Menge von Wintzel bekommen
hatten, warum leben sie dann noch? Hummer wurde auf Wintzel angesetzt. Er hat
ihn erschossen, den Körper aufgelöst, die Reste weggekippt. Aber der Stoff
blieb verschwunden. Dem ›Eigentümer‹ muss klar gewesen sein, dass das Zeug von
anderen in Umlauf gebracht wird, die sich damit eine goldene Nase verdienen
wollen. Und die soll er nicht gefunden haben? Es waren doch blutige Laien in
dem Geschäft. Klar wären die als Neulinge sofort aufgefallen!«
    »Jetzt,
20 Jahre später werden die Freunde ins Visier genommen. Einbrüche finden statt,
um an ihre Adressen zu kommen. Jemand rückt ihnen auf die Pelle.«
    »Der
Drogenbesitzer hatte die Sache auf sich beruhen lassen. Lebte im Ausland. Nun
hat er finanzielle Schwierigkeiten, hat sich vielleicht an der Börse verzockt.
Da erinnert er sich an die Typen, die ihm seiner Meinung nach noch eine Menge
Geld schulden. Er kommt her, findet einen nach dem anderen.«
    »Ja,
Emile, klingt gut. Aber! Keiner der Freunde hat Geld. Das muss jedem sofort
auffallen, der etwas über sie herausfindet. Die einen arbeiten noch immer im
Tagebau, Heiner ist dauerarbeitslos. Da ist nichts zu holen.«
    »Hat
der Täter ein geheimes Depot vermutet?«
    »Nach
20 Jahren? Selbst wenn sie zusammen eine größere Summe eingespielt hätten, was
ich nicht glaube, was wäre nach dem Teilen und nach so langer Zeit davon noch
übrig? Aber vielleicht hat er genau das in den Wohnungen gesucht: einen Hinweis
auf ein Konto in der Schweiz.«
    Couvier
nickte, trank einen großzügigen Schluck von seinem Wein.
    Nachtigalls
Telefon störte die Ruhe zwischen den beiden Grüblern.
    »Also
doch! Nehmt ihn mit. Und sichert alles, was ihr an DNA-Spuren finden könnt.
Wenn wir ein Massenscreening machen müssen, soll es auch etwas zu finden
geben!«
    »Sag
mal, Emile, was fällt dir als Synonym zu Wiese ein?«, fragte Nachtigall sein
perplexes Gegenüber.
    »Rasen,
Weide, Grünfläche … « Couvier war ratlos. Was sollte diese Frage denn? Hatte das mit
dem Fall überhaupt etwas zu tun?
    »Ich
danke dir!« Der Hauptkommissar nickte bedächtig. »Genau. So in der Art.«
    Er
steckte das Mobiltelefon in die Tasche, griff nach der Jacke, die über der
Lehne hing, und sah seinen Schwiegersohn bittend an. »Erklär du es den Frauen,
ja!«
    Dann
sprang er auf und war schneller durch die Haustür verschwunden als Couvier
»Geht in Ordnung« sagen konnte.
     
    »Michael! Hast du Silke … ? Nein?
Shit! Die Kollegen haben tatsächlich ein Gästezimmer bei Matern gefunden. Wie
ich es mir schon dachte. Matern sitzt mit seinem Anwalt im Büro und schweigt.
Ich weiß jetzt, wie das zusammenhängt. Kannst du mich abholen?«
    Eine
Viertelstunde später hörte Nachtigall den Freund heranbrausen.
    Ohne
auf seinen Arm Rücksicht zu nehmen, schwang er sich mit einem Satz auf den
Beifahrersitz.
    »So!
Wir haben von Hummer den Namen seines Auftraggebers nicht bekommen. Irgendwas
mit Wiese, hat er

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