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Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition)

Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition)

Titel: Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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an.«
Nachtigall rutschte unruhig hin und her, fand dann eine bequemere Sitzposition.
»Conny erzählte mir vor einiger Zeit, Heidi Klum tanze auch an so einem Ding.
Stand im Internet.«
    »Echt?
Soll ja auch als Sport groß in Mode sein. Marnie meinte, es gäbe inzwischen
sogar Kurse in Fitness-Studios und man bräuchte viel Kraft dazu.«
    Nachtigall
gab ein sonderbares Geräusch von sich.
    »Muss
ja net ’s Richtige für jeden sei!«, setzte Wiener hinzu, der sich plötzlich daran
erinnerte, dass sein Freund und dessen Frau auch ein Sport-Studio besuchten.
    »Wie?
Du meinst, das wäre nichts für mich?«, grinste Nachtigall und tätschelte mit
der unverletzten Hand den Bauch, über dem das schwarze Hemd ein wenig spannte.
    Michael
Wiener bog in Richtung Polizei ab.
    Das
neue, moderne Gebäude lag eng assoziiert zum Campus der BTU, am einen Ende der
Juri-Gagarin-Straße. In großen Lettern konnte man das Wort Polizei an einer der
Flanken lesen. Hier wurden nun die Kräfte der Stadt und des Landes gebündelt,
Polizeiarbeit sollte effektiver werden.
    Die
Räume waren kleiner, heller, ansprechender.
    Besonders
die Kollegen, die am Bonnaskenplatz einen Sonnenschreibtisch innehatten,
atmeten erleichtert auf. Sommerliche, arbeitseiferlähmende Hitze war hier kein
Thema mehr.
    Nachtigalls
Büro lag zwei Schritte über den Gang von Wieners Doppelbüro entfernt, wenn man
die Türen offen stehen ließ, konnte man, natürlich nur theoretisch, den Fall
quer über den Flur diskutieren.
    In
einem nächsten Schritt würde der Bereich der Kriminaltechnik, der noch im alten
Gebäude untergebracht war, in den Erweiterungsbau umziehen.
    Was
sich weiter ändern würde, blieb abzuwarten.
     
    »Hallo, Silke, Team wieder
komplett!«, rief Wiener zur Begrüßung in den Raum.
    Niemand
da.
    »Wohl doch
schon nach Hause gegangen.« Die Gereiztheit Nachtigalls ließ sich nicht einmal
mehr ansatzweise kaschieren.
    »Nein,
das glaube ich nicht«, nahm der Kollege die Neue in Schutz. »So ist sie nicht.
Lass uns nachsehen, sicher klebt irgendwo ein Zettel.« Er begann seinen
Schreibtisch zu inspizieren. »Hier!«
    »Also?«
Den drohenden Unterton muss ich mir schleunigst wieder abgewöhnen, nahm der
Hauptkommissar sich vor.
    »Hier
steht ein ganzer Roman. Silke hat recherchiert, wo genau Heiner Lombard
eingesetzt war. Er saß im Führungshaus der Förderbrücke. Verantwortungsvolle
Tätigkeit, hat sie unterstrichen. Er hat im Kündigungsschreiben persönliche
Gründe geltend gemacht, aber nicht ausgeführt, was er damit meinte. Die Namen
der Kollegen sind auch überprüft worden. Zwei von ihnen waren in dem Trupp
eingesetzt, der Hindernisse für die Eimer aus dem Flöz räumen musste. Stubben
und ähnlich sperrige Dinge, Steine zum Beispiel. In Lombards Akte steht nur
Löbliches. Niemand hat irgendwann Kritik geübt, keiner war unzufrieden mit ihm.
Warum er ging, weiß also offensichtlich auch dort niemand. Zweiter Punkt: Die
Ahrendts haben behauptet, den Schlüssel immer unter Kontrolle zu haben. Er wohl
mehr – sie weniger, meint Silke. Sie schreibt, sie fahre jetzt los, um
sich anzusehen, wie die Umkleidekabine gesichert wird, wenn die Damen der Bar
›Hüllenlos‹ trainieren.« Er stutzte. »Ah, dafür die Stange im Schlafzimmer! Die
Gattin des Strafverteidigers ist Tänzerin in einer Bar!«
    »Gleich
drei Fragen. Sie wollte nach dem Besuch in der Bar noch zur Hausverwaltung
fahren und dort nachfragen, ob man den Generalschlüssel oder einen Satz
Reserveschlüssel vermisst habe. Vielleicht nach einem Einbruch. Der zuständige
Mitarbeiter arbeitet bis 19 Uhr, danach hat er Zeit für ein Gespräch mit der Polizei.«
Wiener sah auf die Uhr. »Dann kann sie noch gar nicht zurück sein.«
    »Ruf
sie an und frag nach ersten Ergebnissen. Dann schick sie nach Hause.«
    Wiener
nutzte die Kurzwahltaste.
    »Wir
tragen jetzt erst mal alles zusammen.«
    Nachtigall
schlug ein neues Blatt am Flipchart auf.
    »Wir
haben eine ziemlich gute Vorstellung von dem, was in der Wohnung passiert ist.«
Er schrieb ›Wohnung Ahrendt‹ in die erste Zeile. »Gegen sieben Uhr hat das
Ehepaar die Wohnung verlassen. Es wurde evakuiert. Er nahm den Hund in die
Kanzlei mit, sie ging in die Bar zum Training.« Er schrieb das in die Zeile
darunter.
    »Danach
war die Wohnung leer. Das Haus ebenfalls. Für ungefähr drei bis dreieinhalb
Stunden«, meinte Wiener. »Der Täter kommt und dringt ein.«
    »Ein
Täter? Mehrere? Hatte er wirklich einen Schlüssel?«
    »Wie
viele

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