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Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition)

Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition)

Titel: Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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mich nicht den Eindruck, er wüsste nicht, von welcher Bedrohung wir
sprechen. Der schweigt aus Angst und weiß nicht, dass wir ihn retten könnten,
er sich selbst aber nicht. Steht eine Streife vor dem Haus?«
    Wiener
nickte. »Ja. Er hat einen Babysitter. Bisher ist alles ruhig.«
    Silke
räumte den leeren Karton vom Tisch.
    »Ich
war heute noch mal in der Kneipe von Brieskowitz. Bei diesem Freund von
Tillmann John, der den ganzen Tag dort sitzt. Und er hat eigenartige Dinge
erzählt, als ich ihn nach Achim Wintzel gefragt habe. ›Wer mit dem Tod
Geschäfte macht, darf sich über die Hölle als Lohn nicht wundern‹ oder ›der hat
das Verderben über die Jugend gebracht‹. Als ich nachgefragt habe, meinte er
nur, Versicherungsvertreter seien nun mal keine guten Menschen, worüber der
Kerl hinter dem Tresen laut gelacht hat. Der alte Mann murmelte etwas über
›Dinge zwischen Himmel und Erde, die auch schon mal verloren gehen können‹, dem
›Wert der Freundschaft, der immer ausbezahlt wird‹ und verlor sich dann in
Erinnerungen an seine besseren Tage, wobei der Wirt meinte, er solle nicht
immer geklaute Erinnerungen aus den Büchern anderer als eigene verkaufen. Den
krönenden Abschluss bildete die Anmerkung des Alten, er sei der illegitime Sohn
Wintzels und deshalb wisse er auch so gut Bescheid. Ich glaube, den Nachmittag
habe ich fehlinvestiert.« Sie lächelte entschuldigend.
    »Die
Idee war gut. Hätte ja sein können, dass er was zu erzählen hat«, sprang Wiener
ihr bei.
    »Was
ist bei dem Gespräch mit Holzmanns Therapeuten rausgekommen?«, erkundigte sich
Nachtigall.
    »Der
will nicht mit mir sprechen. Schweigepflicht.«
    »Den
übernimmt Michael gleich morgen früh. Die anderen Freunde und Kollegen, die uns
Langer noch aufgezählt hat, sind schon gewarnt worden?«
    Wiener
nickte.
    »Silke
und ich sind bei denen vorbeigefahren, als wir die Pizza geholt haben. So recht
glauben wollte keiner, dass er in Gefahr ist.«
    »Hat
sich die BTU schon gemeldet?«
    »Ja.
Diesel als Brandbeschleuniger im Innenraum. Wahrscheinlich wurde er über den Torso
gegossen und dann angesteckt. Die Kollegen von der Brandermittlung gehen
ansonsten von normaler Brandstiftung aus.«
    »Von
normaler Brandstiftung?«
    »Ja,
ich habe mir das erklären lassen. Unter normal verstehen sie eine Brandlegung,
die man nicht einer speziellen Gang zuordnen kann. Es gibt keinen besonderen
Modus operandi, sondern man gießt aus und zündet an, fertig. Bei diesem Wagen
wurde keine szenetypische Methode angewandt.«
    »Welche
Methode wäre das denn gewesen?«, hakte Nachtigall neugierig nach.
    »Da
haben die Kollegen ganz schön rumgedruckst«, lachte Silke. »Ich glaube, die
befürchten, ich könnte auf den Geschmack kommen.«
    Wenn
sie lacht, wirkt sie sehr sympathisch, dachte Nachtigall ganz gegen seinen
Willen. Schnell fragte er weiter: »Und der Halter des Wagens?«
    »Hatten
die Kollegen schon ermittelt. Halter ist eine Firma in Berlin.
Softwareentwicklung & Support. Das Problem besteht darin festzustellen, wer
den Wagen als Letzter gefahren hat. Im Moment sieht es so aus, als hätte
einfach jeder Zugang gehabt.«
    »Wir
haben eine ganze Menge in Erfahrung gebracht. Was uns fehlt, ist ein
Verdächtiger, ein Motiv, ein echter Grund, aus dem jemand sauer auf Lombard
gewesen sein könnte. Bei Holzmann sieht das anders aus. Einige seiner Schuldner
hätten vielleicht gern Rache genommen, aber beim Tod Holzmanns wäre ihnen auch
die letzte Hoffnung auf Rückzahlung verloren gegangen. Alle unsere Ansätze
erledigen sich.«
    »Haben
wir Namen der Schuldner? Könnte doch sein, dass sich bei der Überprüfung
überraschend eine Verbindung zu Lombard herstellen lässt«, so schnell wollte
Silke nicht locker lassen.
    »Die
Liste der Namen ist sicher im Notebook.«
    »Und
das ist verschwunden«, ergänzte Nachtigall. »Aber wir haben dieses Manuskript.
Mit diesem unsäglichen Titel. Möglich, dass sich der Hinweis dort verbirgt.« Er
griff nach einem Stapel Papier und legte ihn auf seinen Schreibtisch. »Das
übernehme ich.«
    »Ach – ich
habe noch einige von diesen Randfragen hier am Flipchart geklärt. Vor etwa zwei
Wochen war Neumond. Das bedeutet, zum Zeitpunkt der illegalen Bestattung von
Lombard herrschte Dunkelheit. Dann: Ob die Tür bei der Rückkehr von Herrn
Ahrendt abgeschlossen war, lässt sich nicht feststellen, er selbst hat keine
Erinnerung daran, glaubt aber, es sei so gewesen, gerade weil ihm nichts
aufgefallen ist. Und der

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