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Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition)

Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition)

Titel: Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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Bilder ab und ging sie durch.
»Hier.«
    Er
zeigte es Dr. Pankratz. »Aha. Möglich.«
    Wiener
reckte sich, um über die Schulter des Arztes sehen zu können.
    Nachtigall
hielt eine Aufnahme des Badezimmers in der Hand.
    »Wieso
hier?«
    »Weil
die Badewanne völlig sauber ist. Kein Tropfen Blut. Sonst ist überall welches.
Gespritzt, beim Händewaschen an die Fliesen gekommen, mit der Kleidung an den
Toilettensitz geschmiert. Luminol hat alles sichtbar werden lassen.«
    »Stimmt.«
    »Motiv
ist Hass?«
    »Oder
es soll danach aussehen«, bestätigte Nachtigall.
     
    Gegen zehn Uhr waren sie auf
dem Weg zu Frau Holzmann.
    Das
schwungvoll renovierte Haus in der Schillerstraße wirkte fröhlich. Es schien,
als lächle es mit breiten rotgeschminkten Lippen. Nun würden sie Trauer
hineintragen. Nachtigalls Finger zögerte einen Moment über der Klingel.
    Dann
drückte er sie kraftlos.
     
    »Sie?«
    »Tut
uns leid, aber wir haben keine guten Neuigkeiten.«
    Diesmal
führte sie die beiden Ermittler in die Küche.
    »Nun?«
    »Wir
haben die Leiche Ihres Mannes gefunden.«
    Schweigend
begann sie, einige Teller vom Abtropfbrett in den Schrank zu räumen.
    »Kein
natürlicher Tod, oder? Er war schwierig. Sicher hatte er viele Feinde. Einer
von denen … Oder hat er sich selbst … ?«
    »Er
wurde ermordet. Wir glauben, dass sein Tod mit dem Verschwinden von Maik
Grendke zu tun hat. Erinnern Sie sich?«
    »Das
ist Ewigkeiten her. Zu der Zeit ging das mit den Fantastereien von Norbert los.
Der Traum vom großen Geld. Und das bei meinem fantasielosen Mann. Als hätte man
einen Schalter umgelegt. Ich würde mich an den Namen gar nicht mehr erinnern,
wenn nicht einer von Norberts Freunden immer wieder von diesem Mann gefaselt
hätte. Es hat mich nicht interessiert – ich
war die ganze Zeit mit meinem Mann und seinen haarsträubenden Aktionen
beschäftigt.«
    »Vielleicht
hatte er einen Plan, um diesen Traum vom großen Geld verwirklichen zu können.
Doch der ist aus irgendeinem Grund zerplatzt.«
    Sie
blieb stumm.
    »Wir
geben Ihnen Bescheid, wenn die Leiche freigegeben wird.«
     
    Silke Dreier telefonierte mit
der Versicherungsgesellschaft.
    »Sie
sollen mir nur sagen, ob diese Leute von Ihnen Policen bekommen haben oder
nicht. Mehr möchte ich gar nicht wissen. Es geht um Mord!«
    Am
anderen Ende der Leitung wurde heftig diskutiert.
    Silke
seufzte. »Wir haben es hier mit einem Mörder zu tun, der einen ganzen
Freundeskreis ausrotten möchte. Deshalb muss ich wissen, ob die anderen bei
Ihnen auch versichert waren und sind – denn
dann ist es dem Täter möglicherweise gelungen, bei einem Einbruch deren
Adressen zu erbeuten.«
    Wieder
hörte sie heftige Wortgefechte.
    »Tut
mir leid. Es hat einen Augenblick gedauert. Ich kann Ihnen nun bestätigen, dass
fünf der von Ihnen genannten Personen mit Achim Wintzel Verträge abgeschlossen
hatten. Hilft Ihnen das weiter?«
    »Nicht
richtig. Ich muss noch wissen, wer nicht.«
    Silke
merkte sofort, dass das ihren Gesprächspartner wieder vor einen Konflikt
stellte. »Lassen Sie es uns anders versuchen: Ich nenne Ihnen die Namen und Sie
sagen einfach bei denen Nein, die keinen Vertrag haben. Das geht doch?«
    Ja, das
funktionierte.
    Als sie
die Namen notiert hatte, meldete sie sich bei der Streife vor Langers Wohnblock
in Sachsendorf.
    »Hallo,
Kollegen. Alles ruhig?«
    »Na
klar. Der Langer ist aber auf. In der Wohnung brennt Licht. Geht der nicht zur
Arbeit? Ich meine nur, weil er dann so langsam aufbrechen müsste.«
    »Ich
melde mich wieder.«
    Komisch,
überlegte Silke, ob Langer wohl meint, es sei besser, zu Hause zu bleiben? Um
dem Mörder nicht in die Fänge zu laufen? Vielleicht bekam er ein Attest von
seinem Hausarzt.
     
    Die Kiste war ziemlich schwer.
    Dreier
hob sie auf ihren Schreibtisch und begann die Papiere zu sichten.
    Michael
hatte sicher recht damit, dass es sich bei einigen um Manuskriptseiten handeln
könnte. Leider hatte der Autor vergessen, in der Datei Seitenzahlen einzufügen.
    »Na
gut. Dann eben Seite für Seite den Übergang suchen. Wer weiß, am Ende ist es
ein spannender Roman.«
    ›Die
Akte Rosenfeld‹. Das kam ihr bekannt vor. Nein, korrigierte sie sich, der
Roman, den sie meinte, hieß so ähnlich, irgendwas mit Rosen schon, aber sicher
kein Feld.
    »Abstauber.
Wolltest du dich mit deinem Erstling an einen erfolgreichen Autor ankleben?
Keine gute Idee! Immerhin, das ist wohl das Deckblatt.«
    Systematisch
arbeitete sie sich durch den Karton. Wenn die

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