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Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition)

Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition)

Titel: Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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lehnte sich gegen den Edelstahltisch und reichte die beiden
Krücken an den Sektionsassistenten weiter. Hüpfend, sich mit einer Hand
sichernd, umkreiste Dr. Pankratz seinen Patienten.
    »DNA
machen wir gerade. Dauert natürlich ein bisschen. Also … obwohl
der Körper gebrannt hat, ist er nicht vollkommen verkohlt. Die äußere Schicht
ist schwarzbraun, du siehst, es lösen sich auch Teile ab, aber innen wurde es
nicht ganz so heiß.« Er hob den Blick, begegnete den Augen Nachtigalls und
erklärte: »Viele Leute glauben, es sei eine ziemlich gute Methode der
Vernichtung von Leichen, sie anzuzünden. Doch das gelingt in den wenigsten
Fällen wirklich. Du müsstest den Körper etwa zwei bis drei Stunden bei 1200°C
oder besser 1500°C verbrennen, um ihn verschwinden zu lassen. So viel Zeit ist
meist nicht, und diese Temperaturen erreicht man nur mit viel Aufwand. Deshalb
bleibt für uns in der Regel etwas übrig, was wir analysieren können. Knochen
zum Beispiel.« Er beugte sich vor, setzte eine Brille auf und begann mit einer
Pinzette Gewebestücke an den Schultern anzuheben. Dabei ging er so nah an den
Körper ran, dass Nachtigall schon glaubte, gesehen zu haben, wie seine
Nasenspitze das verkohlte Gewebe berührte. Der Hauptkommissar zog die Schultern
hoch. Das konnte doch nicht wirklich passiert sein! War es wohl auch nicht. Dr.
Pankratz sprach unbeeindruckt weiter.
    »Die
Gelenke wurden eher laienhaft aus der Pfanne gelöst. Gerissen. Danach gesägt.«
    »Gerissen?«
Nachtigall hatte seine Stimme nicht unter Kontrolle und räusperte sich schnell.
»Dazu braucht man aber gewaltig Kraft.«
    »Ach,
das muss nicht sein. Der Mörder überdehnt die Bänder und Sehnen, danach
schneidet er das alles durch, durchtrennt die Muskeln. Fertig.«
    »Ich
habe hier Fotos vom wahrscheinlichen Tatort mitgebracht.« Wiener blätterte die
Aufnahmen auf die Arbeitsfläche an der Wand, hinter der Stirnseite des Tisches.
    »Wenn
ich mir die ansehen soll, muss ich das hier tun. Ich hüpfe doch nicht wie ein
lindgrüner Frosch durch den Raum!«
    »Entschuldigung.«
Wiener beeilte sich den Stapel an den Sektionstisch zu bringen. Er zog jeweils
das vorderste Bild hoch, schob es hinter den Stapel, bis der Rechtsmediziner
alle gesehen hatte.
    »Ein
Gemetzel.«
    »Ja.«
    »Der
Täter hat das Opfer durch die Wohnung getrieben. Hm. Eine große Wunde am Bauch,
nicht wahr? Sieht man an den Spuren am Spiegel. Das ist die, von der du
gesprochen hast? Moment mal … Ja, da ist sie! Das erste
Indiz.« Der Gerichtsmediziner hüpfte zum linken Arm, untersuchte den Bereich
gründlich, in dem die Abtrennung vorgenommen wurde. »Könnte passen. Natürlich
ist es nicht ganz einfach zu beurteilen, da sich durch die Hitzeentwicklung das
Gewebe des Torsos verändert hat. Man könnte sagen, es ist zusammengeschnurrt.
Aber das sehen wir gleich genauer. Die Beine betrifft das ebenfalls. Wobei ich
sagen muss, hier ist es einfacher, weil sie gerade unterhalb des Beckens
abgetrennt wurden.« Wieder sah er den Hauptkommissar an. »Die Beine hat der
Täter nicht aus den Gelenken gelöst. Vielleicht wäre das zu schwierig gewesen.
Ein großer Muskel hält hier alles an seinem Platz.«
    Das
nächste Mal schicke ich Silke, beschloss der Hauptkommissar trotzig. Bestimmt
findet die junge Frau es spannend, bei so etwas zuzusehen.
    »Bei
der Beurteilung des Kopfes fällt es leichter. Siehst du, hier wurde im
Nackenbereich ein großer Hautlappen aus dem Rücken mit herausgeschnitten. Und
hier am Torso fehlt in diesem Bereich auch ein Stück. Kommt euer
Fingerabdruckexperte heute gar nicht?«, fragte er plötzlich.
    »Die
hat er schon gestern genommen«, wusste der zweite Obduzent. »Er meinte, dann
würde er nicht so stören.«
    »Ja,
wenn das so ist«, freute sich Dr. Pankratz und bat den Assistenten, die
Röntgenbilder am Leuchtschirm festzuklemmen. »Hier kann man schon ganz gut
sehen, dass die Beine und der Kopf zum Torso passen. Grade Schnitte mit einem
kleingezahnten Sägeblatt.«
    »Wieso
kleingezahnt?«, wollte Wiener wissen.
    »Große
Zähne hätten Zerstörungen am Knochen bewirkt. Eventuell große Späne
herausgerissen. Aber davon ist hier nichts zu sehen. Die Schnittstelle ist
ungewöhnlich glattrandig.«
    »Wie
lang braucht man, um aus einer Leiche fünf Teile zu sägen?«
    »Kommt
auf die Geschicklichkeit des Sägers und seine Ausrüstung an. Wisst ihr denn
schon, wo er den Körper zerteilt hat?«
    Nachtigall
dachte kurz nach. Dann nickte er. Nahm Wiener die

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