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Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition)

Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition)

Titel: Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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wohl. Mag sein, dass ihn diese Erfahrung ein wenig
vorsichtig gemacht hat. Du wirst ihm Zeit lassen müssen, dich zu akzeptieren.«
Er nickte ihr freundschaftlich zu, wandte sich zum Gehen. »Und wenn es dir hier
gar nicht gefällt, kommst du zu mir! Mein Partner nimmt gerade seine
Vaterzeit.«
    Ist
doch mal ein Angebot, dachte Silke schmunzelnd und machte sich wieder an die
Arbeit.
    Ob der
autobiografische Text, den Peter gelesen hatte, auch so langweilig ist?, fragte
sie sich nach der nächsten halben Seite. Grauenvoll! Bevor sich der jugendliche
Held in ein weiteres haarsträubendes Abenteuer auf dem Weg zum Millionärsdasein
stürzen konnte, verließ sie das Büro.
     
    Nachtigalls Handy klingelte.
    »Das
ist die Zentrale«, murmelte er und meldete sich.
    »Wir
haben hier einen eigenartigen Anruf bekommen. Von einer Frau Wintzel. Sie
wollte ausdrücklich mit Peter Nachtigall sprechen. Ist dir die Bürgerin
bekannt?«
    »Ja.
Sie gehört im weitesten Sinn zu unserem Fall.«
    »Aha.
Nun, sie hat angegeben, gestern Nacht einen Mann in ihrer Küche ermordet zu
haben. Sie ist sich sicher, dass er tot war. Mausetot, war ihre Formulierung.
Als sie ihn heute früh im Garten beisetzen wollte, war der Körper weg.«
    »Wie
weg? Verschwunden? Und wie hat sie ihn umgebracht?«
    »Sie
sagt, sie habe ihn erschlagen. Und sie sei sich absolut sicher: Er war tot.«
    »Danke,
wir fahren bei ihr vorbei und helfen suchen.«
    »Du
hast es gehört. Auf zu Frau Wintzel.«
    Michael
kicherte leise. »Und nach der tödlichen Attacke ist sie einfach schlafen
gegangen? Hätte ich ihr nicht zugetraut. Ganz schön abgebrüht.«
     
    Die Grünstraße war
menschenleer.
    »Alle
zur Arbeit.« Schwungvoll parkte Wiener den Wagen ein.
    »Sieh
dich im Garten um. Nicht, dass der Kerl mit einer Kopfverletzung aus dem Haus
gekommen ist und nun unter den Hortensien liegt und stirbt.«
    Michael
federte über den Rasen hinters Haus, Nachtigall klingelte.
    Sofort
riss Frau Wintzel die Tür auf.
    »Da
sind Sie ja. Dann wissen Sie sicher auch schon, was passiert ist. Die Leiche!
Sie ist weg. Einfach weg. Ich kann sie nirgendwo finden. Mein Gott, am Ende
liegt er irgendwo im Keller und tut seinen letzten Atemzug. Aber nein, er war
schon tot! Gestern Abend nämlich. Da hat er mich geschlagen und das lasse ich
nicht mehr zu. Wissen Sie, das habe ich alles mit Achim durch. Bei dem war
schlagen nur die Erwärmung. Deshalb darf das keiner mehr. Und da habe ich ihn
umgebracht. Weil man das nicht mit mir tun darf. Ewald Brandes.«
    Während
all diese Informationen aus ihr heraussprudelten, schob Nachtigall sie sanft in
den Flur und schloss die Tür hinter ihnen.
    »Keine
Aufregung. Zeigen Sie mir, wo er gestern Abend, als er tot war, gelegen hat.«
    Mit
schnellen Schritten führte sie den Hauptkommissar in die Küche.
    Zeigte
auf den Bereich vor der Spüle.
    »Blut.
Hm, wie kräftig haben Sie denn zugeschlagen?«
    »Ich
bin wehrhaft. Mit aller Kraft habe ich … – na er
hat doch angefangen mit der Prügelei!«
    »Sie
fühlten sich im Recht. So etwas wie Selbstverteidigung.«
    »Allemal.
Der darf mich doch nicht einfach schlagen!«
    »Hat er
stark geblutet? Oder war das eine kleine Wunde?«
    »Die
vom Schlag? Ach, die war nicht allzu groß.«
    Durch
das Fenster beobachtete Nachtigall, wie Michael durch den Garten turnte.
    Dabei
bückte er sich unter jeden Busch, sah hinter jede Ecke, sogar in die Kiste, in
der Erika Wintzel die Sitzauflagen für die Stühle aufbewahrte.
    »Warum
sind Sie sich so sicher, dass er tot war?«
    »Oh,
das. Nun, ich habe mich eine Weile neben ihn gesetzt, um zu sehen, ob sich der
Brustkorb beim Atmen hebt und senkt. Weil ich das nicht erkennen konnte, holte
ich eine Kerze, die ich auf seine Brust stellte. Da bewegte sich gar nichts. Er
hatte keinen Puls, das ertastete ich am Handgelenk links. Also, nur um
sicherzugehen, holte ich meinen Handtaschenspiegel, hielt ihn vor Mund und
Nase. Nichts. Er beschlug nicht. Also tot.«
    »Was
haben Sie unternommen, als Sie das festgestellt hatten?«
    »Er war
tot. Was konnte ich da noch für ihn tun? Ich löschte das Licht und ging zu
Bett.«
    »Sofort?«
Nachtigall war von einer solchen Kaltblütigkeit überrascht.
    Erika
Wintzel druckste plötzlich rum. »Na, nicht ganz direkt. Also nicht auf dem
kürzesten Weg.«
    »Sondern?«
    »In der
Wohnstube stand doch noch der Champagner. Ich kam vorbei, weil die Kerzen noch
brannten. So was ist ja gefährlich und ich wollte sie auspusten. Doch als ich
dann

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