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Kunterbunte Tiergeschichten

Kunterbunte Tiergeschichten

Titel: Kunterbunte Tiergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Zimmermann
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angeknurrt.
Mein Mann und ich waren natürlich eine Ausnahme, wir durften ihre
Kleinen streicheln und auf den Arm nehmen, und sie schaute stolz
zu. Die anderen Hunde hielten meistens eine sichere Distanz und versuchten nur, aus der Ferne einen Blick auf die Welpen zu erhaschen.
Die beiden kleinsten Welpen, zwei Hündinnen, eine schwarz-weiß,
die andere mit dunklem Fell, wuchsen nicht so schnell heran. Sie
wurden beim Saugen schnell müde und hatten einfach nicht die Kraft,
sich immer wieder gegen ihre Geschwister durchzusetzen. Eines Tages bemerkte ich entsetzt, dass eine der Kleinen nicht mehr saugen
wollte, ein dickes Bäuchlein hatte und fiepend durch die Wurfkiste
kroch. Die Hündin zog die Kleine immer wieder zu sich, beschnupperte und leckte sie, aber die Unruhe der Kleinen blieb. Ich nahm sie
in die Hand und massierte das pralle Bäuchlein. Da ging in einem
Strahl Stuhlgang ab. Fiepend wand sie sich in meiner Hand, und ich
legte sie wieder ihrer besorgt schauenden Mutter an die Zitzen. Aber
nichts geschah, der Welpe trank einfach nicht. Kurz entschlossen rief
ich den Tierarzt an, der mir riet, mit dem Hundebaby gleich in seine
Praxis zu kommen. Nach kurzer Untersuchung stellte er fest, dass
wahrscheinlich ein Darmverschluss vorläge. Wie furchtbar! Eine
Rettung war wohl nicht mehr möglich. Traurig fuhr ich mit dem Kleinen nach Hause.
Tiere haben wohl den siebten Sinn, denn die Hundemutter schien zu
ahnen, dass ihr Baby dem Tod geweiht war. Sonst hätte sie den jammernden Welpen doch bestimmt weiter umsorgt und umhegt. Aber
sie kümmerte sich kaum noch darum.
Ich konnte es nicht mehr ertragen, die Kleine leiden zu sehen. So fuhr
ich noch einmal mit ihr zum Tierarzt, der ihn nach erneuter Untersuchung einschläferte.
Während ich vor Kummer darüber weinte, schien die Hundemutter
die Kleine gar nicht zu vermissen. Sie hatte noch die anderen, und
die nahmen sie voll in Anspruch. Die andere kleine Hündin setzte
sich von nun an eifrig durch, und ich sah mit Freude, wie auch sie
jetzt wuchs und gedieh. Nun machten die drei Kleinen auch schon
ihre Augen auf und krochen unternehmungslustig durch die ganze
Wurfkiste. Es war zu niedlich anzusehen, wenn sie auf ihren pummeligen Hinterteilen saßen, an Zipfeln der Stoffdecken zogen, übereinanderkugelten oder sich gegenseitig an den kleinen Ruten festhielten.
Manchmal versuchten sie auch schon zu bellen. Die kleine Mutter
lag stolz daneben und sah zu, wie ihre Babys herumwuselten. Ab und
zu spielte sie mit ihnen und kitzelte sie, dass die Kleinen nur so vor
Vergnügen quiekten.
So vergingen die Tage und Wochen. Die Kleinen lernten, auf ihren
dicken Beinchen wackelig herumzulaufen. Sie stolperten und fielen
oft über ihre eigenen Beine, aber die ersten Schritte waren getan.
Langsam wurde die Wurfkiste zu klein, und wir stellten einen Laufstall in der Küche auf. Er war für Mutter und Kinder Schlafplatz und
Spielecke zugleich.
Die Hündin und auch die Welpen untersuchten neugierig jeden Winkel des neuen Zuhauses und fingen gleich an, alles nach ihrem Geschmack umzuräumen und umzugestalten. Im Nu sah es im Laufstall
wie Kraut und Rüben aus, aber die Welpen und die Hündin fühlten
sich offensichtlich wohl mitten in diesem Durcheinander.
Immer, wenn die Hündin hinauswollte, machte ich schnell wieder etwas Ordnung, wobei sich die Welpen von mir nicht stören ließen. Sie
schliefen erschöpft von der schweren Umräumarbeit eng aneinander
geschmiegt den Schlaf der Gerechten.
    Schnell war die kleine Mutter wieder da, denn sie wollte ihre Babys
nicht lange allein lassen. So ging das jeden Tag. War sie bei ihren
Jungen, wollte sie hinaus, war sie draußen, wollte sie hinein. Es war
ein ewiges Hin- und Herlaufen. Aber was macht man nicht alles für
    eine junge Mutter, nur damit sie zufrieden ist! Jeden Tag wiederholten sich für mich die Arbeiten: Laufstall säubern, mit den Kleinen
spielen, Hündin rauslassen, die anderen Hunde füttern und bürsten.
Manchmal musste ich an die Warnung meiner Kinder, Freunde und
Bekannten denken, aber fast im gleichen Augenblick verdrängte ich
sie wieder, denn die Freude und Zuneigung, die mir meine Hunde
entgegenbrachten, wogen alles auf. Mit keinem hätte ich tauschen
mögen, mein Leben war ausgefüllt von morgens bis abends. Ich war
glücklich!
Es war einfach zu schön mit anzusehen, wie die Kleinen heranwuchsen und sich entwickelten. Einmal in der Woche wurden sie gewogen, und ich war jedes

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