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Kupfervenus

Kupfervenus

Titel: Kupfervenus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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ist eine Sauarbeit. Und dabei weiß ich doch die ganze Zeit, daß Galla, sobald sie sieht, daß der Stuhl wieder brauchbar ist, mir mit ihrem: › Ooh, Marcus, was bist du geschickt! ‹ , um den Bart gehen und das dumme Ding zurückverlangen wird.«
    »Das Rohr darf nicht so trocken sein«, klärte Severina mich auf. »Sie sollten es mit einem Schwamm befeuchten.«
    »Ich komme auch ohne Ihren Rat zurecht.« Der Rohrstreifen, den ich gerade einflocht, brach mitten in der Reihe entzwei. Ich holte einen nassen Schwamm.
    Severina suchte sich einen Schemel. »Sie machen sich da aber sehr viel Mühe.«
    »Gründlichkeit zahlt sich aus.«
    Sie saß still da und wartete darauf, daß ich mich beruhigen würde. Ich hatte nicht vor, ihr den Gefallen zu tun. »Heute ist ein Ädil bei mir gewesen. Er kam im Auftrag des Richters vom Pincio.«
    Ich verknotete zwei widerspenstige Enden, bemüht, gleichzeitig mein Flechtwerk straff zu halten. »Bestimmt haben Sie ihn eingewickelt.« Ich rückte den Stuhl zwischen meinen Knien zurecht.
    »Ich habe seine Fragen beantwortet.«
    »Und dann ist er ganz fröhlich wieder abgezogen?«
    Severina zierte sich. »Vielleicht begreift der eine oder andere ja doch, daß es unlogisch ist, mich zu verdächtigen, weil ich nämlich kein Motiv habe.«
    »Vielleicht macht der Prätor im August gern Ferien.« Ich kühlte meine schmerzenden Finger an dem nassen Schwamm. »Aber ich hab noch eine frohe Botschaft für Sie: Solange Sie sich diesen Ädil vom Leib halten können, wird Sie niemand mehr belästigen.«
    »Wie bitte?«
    Ich stand auf, stellte den Stuhl gerade und setzte mich zur Probe drauf. Jetzt thronte ich über dem zierlichen, adretten Persönchen, das eingehüllt in die unvermeidliche Stola auf meinem Schemel hockte und die Knie mit den Armen umschlungen hielt. »Ich hab den Fall nicht mehr, Zotica. Pollia und Atilia haben mir den Auftrag entzogen.«
    »Wie dumm von ihnen!« rief Severina. »Jeder, dem wirklich etwas an Novus lag, hätte Sie weitermachen lassen.«
    »Die beiden kamen mir von Anfang an seltsam halbherzig vor.«
    »Wundert mich gar nicht.« Ich verkniff mir jede Reaktion. Was auch folgen mochte, es konnte nur Ärger bedeuten. Aber das war ja nichts Neues, wenn man es mit Severina zu tun hatte. »Die Tatsache, daß die beiden Sie entlassen haben«, fuhr sie fort, »beweist, daß ich in allen Stücken die Wahrheit sage.«
    »Wie das?«
    »Pollia und Atilia haben Sie engagiert, um den Verdacht auf mich zu lenken.«
    »Und warum?«
    »Um ihre eigenen Ziele zu kaschieren.«
    »Und die wären?«
    Severina holte tief Luft. »Die Freigelassenen hatten sich ernstlich zerstritten. Crepito und Felix waren nicht einverstanden mit der Art, wie Novus ihre Geschäfte führte. Novus seinerseits verabscheute jeden Ärger und wollte den beiden die Partnerschaft aufkündigen.«
    Sosehr ich ihr auch mißtraute, diese letzte Behauptung deckte sich mit der Aussage von Viridovix, der ja auch von einem Streit der Freigelassenen nach dem Bankett erzählt hatte. »Und wäre es für die beiden anderen ein großer Verlust gewesen, wenn Novus sich von ihnen getrennt hätte?«
    »Novus war immer der führende Kopf. Er allein hatte Unternehmungsgeist, alle zündenden Einfälle stammten von ihm.«
    »Demnach hätte er der Firma bei seinem Ausscheiden wichtige Anteile entzogen?«
    »Stimmt genau. Seine Beziehung zu mir machte die Lage auch nicht besser. Wenn Novus geheiratet hätte – und vor allem, wenn Kinder gekommen wären –, hätten seine jetzigen Erben das Nachsehen gehabt.«
    »Felix und Crepito?«
    »Felix und Crepitos Sohn. Atilia ist vernarrt in den Jungen. Sie baute fest auf eine Erbschaft, mit der sie die Karriere ihres Sohnes fördern wollte.«
    »Und was ist mit Pollia?«
    »Die will sich den Anteil ihres Mannes unter den Nagel reißen.«
    Was sie sagte, klang plausibel. Mir war das überhaupt nicht recht: Nachdem ich mich erst einmal davon überzeugt hatte, daß Severina die Schuldige sei, hatte ich keine Lust, mich wieder umzustellen. »Wollen Sie behaupten, einer der Freigelassenen oder deren Frauen wären imstande gewesen, Novus aus Habgier zu töten?«
    »Vielleicht stecken sie alle unter einer Decke.«
    »Beurteilen Sie gefälligst andere Menschen nicht nach Ihren verderbten Maßstäben! Ich muß allerdings zugeben, daß der Zeitpunkt des Mordes – just nachdem Sie und Novus Ihren Hochzeitstag festgesetzt hatten – schon sehr verdächtig ist.«
    Severina klatschte triumphierend in die

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