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Kurs Minosmond

Kurs Minosmond

Titel: Kurs Minosmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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auch mit allen anderen, hier noch zu behandelnden – durch das Auftreten von sogenannten Geronimo-Spindeln, einem Muster des Elektroenzephalogramms, das erst seit zehn Jahren bekannt ist. Ich vermerke hier zum erstenmal eine positive Tendenz, es scheint jedoch, daß es auf allen behandelten Gebieten beide Tendenzen gibt, wobei unter gewissen Umständen, die später zur Sprache zu bringen sind, das Positive überwiegt.
    Ein weiterer, zeitlich viel später liegender Fall, der uns sehr erschreckte, zeigt eine andere Dimension dieser Erscheinung. Eine Gruppe von Menschen, Mitglieder einer Sekte, stürzte sich in einen Abgrund, weil alle glaubten, sie könnten fliegen. Eine Art kollektiver Wahnsinn? Vielleicht. Aber auch das positive Gegenteil existiert – eine kollektive wissenschaftliche Forschungsmethode, Ensemblegestützte Intuition genannt, in der psychische Vorgänge eine Rolle spielen, die nach neuesten Untersuchungen nicht auf das einzelne Gehirn beschränkt werden können und an Telepathie grenzen. Ebenfalls eine noch unbekannte Funktionsweise des Gehirns, nur diesmal nach außen gerichtet. Die G-Spindeln lassen die Frage sinnvoll erscheinen, ob es sich in all diesen Fällen nicht um Äußerungen ein und derselben Quelle handelt. Diese. Frage kann schlüssig nur durch Forschungen beantwortet werden, wie wir sie vorschlagen und anregen; aber die Vermutung solchen Zusammenhangs hat sich bereits jetzt als fruchtbar erwiesen.
    Als wir zuerst auf die G-Spindeln stießen, eine den Medizinern allgemein bekannte Erscheinung, irritierte uns die Breite, in der sie auftraten; sie schienen nur an angeregte Zustände des Gehirns gebunden. Bald jedoch stellte sich für uns die Frage umgekehrt: War unser Blickwinkel nicht zu eng? Suchten wir irrtümlich nur nach Dingen, die von der Norm abwichen, die irgend etwas besonders Negatives oder auch Positives, jedenfalls aber Ungewöhnliches an sich hatten? Oder strömte aus der gesuchten Quelle vielleicht schon der Alltag unserer Gesellschaft oder doch vieles Alltägliche, über das niemand mehr nachdachte? Beispielsweise das explosive Wachstum an Kreativität? So daß also jegliches Auftreten von G-Spindeln bedeutete: Die Quelle ist aktiv?
    Ich schiebe hier eine Zwischenbemerkung ein, die mir gerade hier, wo der Übergang zu Vermutetem besonders kraß ist, am besten angesiedelt zu sein scheint. Ich sprach jetzt schon öfter von uns statt von mir, und ich muß deshalb – ohne Aufzählung von Personen, die im Anhang erfolgt – hier nun erwähnen, daß ein ganzer Kreis von Menschen unterschiedlicher Wissenschaften und Dienste an dieser Sache gearbeitet hat, ich brauche nicht zu betonen, daß es sich um verantwortungsbewußte, kritisch denkende Menschen handelt, und dennoch sind alle überzeugt, daß die nun folgende Vermutung so viel Wahrscheinlichkeit für sich in Anspruch nehmen kann, wie zur Begründung einer tiefgehenden und umfassenden Untersuchung vorausgesetzt werden sollte. Wir haben sie gemeinsam formuliert und denken, daß schon in der Formulierung sich die Unmöglichkeit offenbart, aus Kleinem und Einzelnem Beweise zu ziehen.
    Dies ist unsere Vermutung:
    In der Stabilität hat sich der Mensch von allem befreit, was ihn früher vorzeitig altern ließ: Zivilisationsgifte, Streß, ungesunde Lebensweise, unschöpferische Arbeit, einseitige Belastung – die Liste wäre ohne Mühe zu verlängern. Die Stabilisierung hat für den einzelnen vollendet, was die vorangegangene Harmonisierung für die Völker geschaffen hat: Harmonie. Infolgedessen verlängerte sich die Lebenserwartung auf nun durchschnittlich hundertsechs Jahre. Insbesondere wurde der zweite Lebensabschnitt, der in früheren Epochen schon vom Altern geprägt war, davon befreit und zu wachsender Leistungsfähigkeit und -lust geführt. Kennzeichnend war für diesen Prozeß vor allem auch, daß mit der wachsenden Bedeutung der Kunst die unterschiedliche Auslastung und Ausbildung der beiden Gehirnhälften aufgehoben wurde, die wenigstens tausend Jahre lang das Leben der großen Masse der Menschen bestimmt hatte.
    Unter diesen Bedingungen, so nehmen wir an, erwarb das Gehirn des Menschen, oder nun genauer: erwarben die Gehirne der großen Masse der Menschen eine neue Qualität, die vorläufig noch nicht zu lokalisieren, ja nicht einmal genau zu umreißen ist, da sie in den verschiedensten Formen und Aktivitäten zutage tritt.
    Diese Fähigkeit umfaßt, soweit bisher sichtbar, nichts absolut Neues, noch niemals

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