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Kurt Ostbahn - Peep- Show

Kurt Ostbahn - Peep- Show

Titel: Kurt Ostbahn - Peep- Show Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guenter Broedl
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zwei Liter Haltbarmilch und sechs Dosen Ottakringer. Der Doc winkt dankend ab. Der Trainer nimmt dankend ein Bier, in der stillen Hoffnung, damit die Spätfolgen der letzten Nacht lindern zu können.
    Trash zieht eine Flasche Edelcognac, die er in der Hausbar des Trainers aufgetrieben hat, aus dem mitgebrachten Billa-Sackerl und stellt sie vor dem Gastgeber auf den Tisch.
    »Na gehns, des wär doch wirklich ned notwendig gwesen, Herr Doktor Fesch!« freut sich der Polifka für . »No dazu so a guates Tröpferl. Wirklich, sehr noblig. Normalerweis trink i ja um die Tageszeit no nix - wissens eh, wie der Bogart in › Fluß ohne Wiederkehr ‹ —, aber in dem Fall mach i glatt a Ausnahm. Scho aus Höflichkeit ...«
    Mit geübtem Griff entkorkt er das Mitbringsel, prostet seinem Besuch zu und nimmt einen ordentlichen Zug aus der Flasche.
    »Aaaah, wunderbar! Alsdann, was kann i für die Herrn tuan?«
    Der Doc wirft seinem Kompagnon einen triumphierenden Blick zu und setzt dann zum Verhör an: »Zwei Dinge, lieber Herr Polifka. Zum einen beziehen wir uns auf Ihren Anruf von heute vormittag, in dem Sie davon berichteten, daß das selige Fräulein Horvath wegen eines wirbelsäulenbedingten Leidens auf Ihre geschätzte Empfehlung hin einen bestimmten Spezialisten aufgesucht hat?«
    Eine Minute gespanntes Schweigen.
    »Was sogt er?« wendet sich der Polifka für ratlos an den Trainer.
    »Er will wissn, zu welchem Chiropraktiker Sie die Rikki gschickt haben, und warum?« hilft der Trainer aus.
    »Ois klar. Man muaß si nur verständlich ausdrücken, ned? Wartens a Momenterl.« Er wankt zur Kredenz, stirlt in einer Schublade und zieht dann eine verknitterte Visitenkarte heraus. »Hat erm scho! Primarius Dr. Ludwig Beinhauer, Peter-Jordan-Straße 36, 1190 Wien. Facharzt der Orthopädie und Chiropa ... na, wie Sie gsogt haben. Brauchens die Telefonnummer?«
    »Sehr verbunden«, mischt sich der Doc wieder ein und nimmt die Karte an sich, um die existentiellen Daten in sein elektronisches Notizbuch zu übertragen. »Und wie sind Sie zu dem gekommen?«
    »Des dürft i Ihnen zwar gar ned sogn, wegen dem Berufsgeheimnis und so, aber der Herr ist a Stammkunde bei uns. Und wie er amoi an Fünfhunderter in Zehner wechseln wollt, is ihm die Visitenkarten aus der Brieftaschen gfalln. I hab mas aufghobn, ma waaß jo nie, für was mas braucht.«
    »Uns interessiert vor allem, wofür ihn die Rikki gebraucht hat.«
    »Na, mitn Rücken hat sies ghabt, ka Wunder, bei der dauernden Tanzerei. Sie war ja a scho die Fünfazwanzg vorüber — aber immer no sehr apart, muaß ma sagen, wie die Romy Schneider, bevors der grausliche Franzos ...«
    »Verstehe«, unterbricht ihn der Trainer. »Und da ham Sies dann zum Dr. Beinhauer gschickt?«
    »Genau. Der hat zwar kane Kassen, aber die Ordination bei erm war der Rikki scho a Tageslosung wert. Weils gar so Kreuzweh ghabt hat ... A Bandscheibenvorfall, hat er gsagt, der Herr Primar, mit Komplikationen. Da kann ma ned vü dagegen tuan. A Kur hat sie sich ned leisten können, also hat er ihr Pulverln verschrieben, und a paar Übungen, dies a bei der Arbeit machen kann.«
    »Welche Art Übungen?!« fragt Trash aufgeregt, weil eine Ahnung in ihm keimt.
    »Steigerns Ihnen ned allawäu so eine, Herr Fesch, sonst trifft Ihnen no der Umschlag!« gibt der Polifka für ebenso energiegeladen zu bedenken. »I waaß ned, was für a Gymnastik die Rikki in da Hackn gmacht hat, weu des geht mi auf mein Posten nämlich nix an ... Da miaßns scho den Beinhammer selber frogn.«
    »Machen wir, Herr Polifka«, beruhigt der Trainer die Lage. »Wir bräuchtn aber no a Auskunft von Ihnen: Hat die Polizei bei der Durchsuchung der Peep-Show was gefunden?«
    »Geh wo! Hams ned gsegn die Spinatwachter?! Die finden doch ohne fremde Hilfe ned amoi ihr eigenes Hosentürl. Tagelang hams ois aufn Kopf gstellt. aber für die Würscht.«
    »Sagns: Könntns uns vielleicht an Gfallen tun? Wir müssen selber in die Lokalität hinein und schauen, ob wir eventuell einen Hinweis finden - am besten in der Nacht, wenn niemand dort ist. Sonst sitzen wir nämlich morgen im Häfen, und der Kurtl a, wenn er zrückkommt aus Amerika.«
    »Wos, der Herr Kurt? Na, logisch bin i behilflich, wenn des a so is. Treff ma uns um elfe um die Eckn vom Haupteingang — i sperr Ihnen dann auf. Des mach ma wie seinerzeit der Dings, der Blacky Fuchsberger, wissens eh, in die Cotton-Filme. Erinnerns Ihnen no an die Szene, wo ...«
    »Also dann, auf Wiederschaun, Herr

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