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Kurt Ostbahn - Platzangst

Kurt Ostbahn - Platzangst

Titel: Kurt Ostbahn - Platzangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guenter Broedl
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nicht nur mit der üblichen Marillenmarmelade-Füllung erhältlich ist, sondern auch mit Ribisel.
    „Und was regt dich dran so auf, daß der Bäckermeister Fabian dem Knapp seinen grauslichen Kasten vermietet hat?“ „Du hast ja keine Ahnung“, sagt der Doc.
    „Daran wird sich aber nix ändern, wenn du mir nicht endlich sagst, worum es dir bei der ganzen Geschichte wirklich geht“, sage ich. „Von deinen kryptischen Andeutungen und halbnackerten Fotos kann man nicht leben. Dabei verhungert sogar ein Kapazunder wie der Columbo.“
    „Ich hatte bis heute keine Ahnung, daß da eine Verbindung besteht zwischen dem Knapp und Iris, die offenbar bis ins Jahr 1993 zurückreicht, denn damals hat Knapp das Haus von den Fabians gemietet“, sagt der Doc, macht eine kurze Pause und verrät mir dann: „Das hat mich, gelinde gesagt, getroffen wie ein Keulenschlag.“
    „Okay, Doc“, sage ich möglichst milde, weil der gute Mann wirklich nicht gut beinander ist. „Jetzt verrat mir nur noch eins: Wer is die Iris?“
    „Iris Fabian.“
    Schweigen.
    „Aha. Und was is die Iris? Die Frau, die Tochter, Adoptiv-oder leiblich, oder vielleicht das Enkerl vom alten Fabian? Was is los, Herrschaftseiten! Ich kenn die ganzen Leut doch nicht, Doc! Also mußt schon du reden!“
    „Iris Fabian . . .“ setzt der Doc an, bricht wieder ab und nimmt einen neuen Anlauf. „Der Fabian, also der heutige Besitzer der Großbäckerei, die er von seinem Vater übernommen hat, ein alter Familienbetrieb, der Fabian also hat drei Kinder: Clara ist die älteste, ist verheiratet mit einem Schönheitschirurgen und lebt in den USA, in Boston, glaube ich. Dann eben Iris, Iris Fabian, Malerin und Grafikerin, sie illustriert Kinderbücher. Und hat großen Erfolg. Du kennst vielleicht Iris Igel und Mona Maus , ihre Bilderbuchreihe für Vorschulkinder?“
    „Nicht direkt.“
    „Kennt heute jedes Kind. Die Abenteuer zweier Nachbarskinder, dem frechen Igelmädchen Iris und ihrer Freundin Mona, der ängstlichen kleinen Maus. Bezaubernd. Ganz reizende Geschichten.“ Der Doc macht wieder eine Pause. „Und dann kam, mit einigen Jahren Verspätung, nach der Scheidung von seiner ersten Frau und nachdem der alte Fabian seine um zwanzig Jahre jüngere Geliebte geheiratet hatte, der Stefan in die Familie, der späte Stammhalter sozusagen, der irgendwann den Betrieb übernehmen soll, aber, soweit ich weiß, keine wirklichen Ambitionen dazu hat. Er studiert zwar Betriebswirtschaft, sieht aber die Universität ein einziges Mal im Jahr von innen, nämlich zum letztmöglichen Inskriptionstermin.“
    „Sowas kommt in den besten Familien vor.“
    „Von Familie kann man bei den Fabians eigentlich seit der Scheidung nicht mehr sprechen. Clara und Iris haben bereits vor Jahren jeden Kontakt zu ihrer Stiefmutter abgebrochen, worauf der alte Fabian seinen beiden Töchtern das Haus verboten hat. Und ihr Stiefbruder Stefan pendelt zwischen den Fronten durchs Leben und liegt seinem neuen Vater auf der Tasche.“
    „Und diese Iris, was ist mir der?“ frage ich den Doc grad heraus, in der Hoffnung eine ebenso präzise Antwort zu bekommen.
    „Was soll mit ihr sein?“
    „Geht’s ihr gut? Zum Beispiel gesundheitlich? Ist sie verliebt, verlobt, verheiratet?“ Zum Beispiel mit Frido Knapp, hätte ich liebend gern hinzugefügt, aber genau das würde dem Doc in seiner derzeitigen Verfassung zu sehr zusetzen, fürchte ich.
    „Ich hoffe, es geht ihr gut“, sagt der Doc. „Ich habe schon längere Zeit nichts mehr von ihr gehört. Sie lebt jetzt irgendwo im Waldviertel.“
    „Aber wir können jedenfalls festhalten, daß die Leiche im Keller nicht Iris Fabian ist?“ sage ich, und im Chevy ist ein bitteres Lachen zu hören. „War ja nur eine Frage. Aber weil ich grad dabei bin: Können wir weiters festhalten, daß dir Iris Fabian persönlich gut bekannt ist, aber auch dem Frido Knapp? Kann es also sein, daß es auf Grund dieser Konstellation in der Vergangenheit Konflikte gegeben hat, zwischen der Iris, dem Knapp und dir?“
    „Darüber möchte ich jetzt nicht sprechen“, sagt der Doc und wechselt ansatzlos das Thema. „Sind deine beiden Mitarbeiter da, dieser Axel und dieser Ronnie?“
    „Nein. Wieso?“
    „Ich hab drüber nachgedacht. Wir müssen uns vergewissern.“
    „Vergewissern?“
    „Wir müssen nachsehen, ob die Leiche noch da ist, und wir müssen überprüfen, ob es irgendwelche Anzeichen gibt für das, was ich vermute.“
    Der Zustand des Doc übertrifft

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