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Kurzgayschichten

Kurzgayschichten

Titel: Kurzgayschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. Meyer
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ich Gott sei dank passend zur Decke gekauft, ebenso die Duftkerzen.
    Von den sechs Rosen, die ich gekauft hatte, stellte ich drei in eine Vase, die restlichen zerpflückte ich und dekorierte den Tisch mit den Blütenblättern.
    Zufrieden mit meinem Werk setzte ich den Reis auf und machte mich dann an die wichtigste Sache des Abends, mich. Ich hüpfte schnell unter die Dusche, seifte mich mit Julians Lieblingsduschgel ein und putzte mir gründlich die Zähne.
    Die braunen Haare, die ich von meiner Mutter geerbt hatte, waren mittlerweile länger als vor drei Jahren, man passte sich eben der Mode an, die sagte, dass so eine Beatlesfrisur total „in“ war.
    Ich kämmte die nassen Haare durch, die in exakt einer halben Stunde trocken sein müssten, genau dann, wenn Julian kommen würde. Der würde sicher Augen machen. Schließlich müsste ich eigentlich bis in die Puppen arbeiten.
    Davon, dass ich mir heimlich frei genommen hatte, wusste er nämlich nichts. Ich erinnerte mich noch genau an sein entrücktes Gesicht, als ich ihm sagte, dass ich genau an unserem Jahrestag eine Spätschicht einlegen musste, er war wirklich enttäuscht gewesen.
    Jetzt würde er sich sicher umso mehr freuen.
    Und dann, wenn wir gemütlich gegessen hatten, dann würde er sich revanchieren, so wie es Erwachsene eben tun, im Schlafzimmer.
    Voller Vorfreude zog ich mir ein gutes weißes Hemd an und ließ es locker aus der brauen Kordhose hängen, die Julian so mochte.
    Genau als der Reis fertig war, war nahezu alles perfekt, es  fehlte nur noch Julian.
    Ein Blick auf die Uhr verriet, dass es nur noch wenige Minuten waren.
    Ich richtete das Essen schon einmal an, entzündete die Kerzen und schlich dann ins Schlafzimmer, ließ einen Spalt offen um ihn genau zu beobachten, wenn er nach Hause kam.
    Mein Plan war, ihn einfach von hinten zu umarmen, sobald er die Überraschung im Wohnzimmer sah und ihn dann so heiß zu küssen, dass er gar nichts mehr denken konnte.
    Was dann folgte überließ ich dem Schicksal und Eros.
    Das Essen war dann vielleicht schon egal.
    Ich hielt es kaum mehr aus vor Spannung. Er würde sich beim Anblick der Überraschung durch sein strohblondes zackig gegeltes Haar fahren und auf seinen Wangen würde sich diese feine Röte bilden, die ich so liebte, seine blauen Augen würden im Schein der Kerzen fast orangerot wirken und dann würde er mir um den Hals fallen, sich vielleicht bedanken oder mich eventuell sogar sofort aufs Sofa drücken und auf andere Weise seinen Dank ausdrücken.
    Ich war aufs äußerste gespannt, als ich Schritte im Hausflur vernahm.
    Dann hörte ich deutlich seine Stimme, er lachte, wahrscheinlich unterhielt er sich mit der Nachbarin.
    Der Schlüssel im Schloss knackte und ich musste mich zusammenreißen, um nicht gleich über ihn herzufallen.
    Immer noch lachend betrat er den Flur.
    Ich stockte. Er war nicht allein.
    Unfähig mich zu rühren betrachtete ich das Schauspiel, das sich nur wenige Meter vor meiner Nase abspielte. Julian hatte irgendeinen fremden, jüngeren Mann bei sich, der nun an seinen gegelten Haaren zupfte und mit den Händen begann unter sein T-Shirt zu fahren.
    Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Musste ich dazu überhaupt noch etwas sagen? Ich war ja gar nicht gefragt, im Grunde genommen war ich für Julian ja gar nicht da.
    Dieser schwarzhaarige Fremde fummelte nun an Julians Hose herum, der wiederum unter das rotweißgestreifte Muskelshirt des anderen fuhr, bis dieser leise stöhnte.
    Das konnte doch nicht wahr sein!
    Ausgerechnet Julian, ausgerechnet heute! Wieso betrog er mich?
    Dieses Flittchen, spielte mir was vor von wegen Treue und Liebe und vögelte dann hinter meinem Rücken mit seinem Lover herum, der zudem noch jünger war als ich, sicher viel jünger.
    Vielleicht war der Schwarzhaarige ja auch nur eine kurze Affäre, vielleicht aber auch nur eine von vielen.
    Ich war mit einem Mal sauer, sogar stinksauer und ich dachte gar nicht mehr weiter darüber nach, als ich aus meinem Versteck hervorpreschte. Irritiert vom Knacken der Schlafzimmertür, die seit Jahren nicht mehr geölt wurde, sah Julian mich halb überrascht, halb geschockt an.
    „R-René, was machst du denn hier?!“
    „Mon dieu!“, kommentierte sein Lover die Situation und ließ von Julians Hose ab.
    „Was ich hier mache?“ Ich war erstaunt, wie gefasst meine Stimme klang. „Das ist unsere Wohnung, hast du das vergessen? Ich wohne auch hier!“
    Der Fremde starrte zwischen Julian und mir hin und

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