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Kurzgayschichten

Kurzgayschichten

Titel: Kurzgayschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. Meyer
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endlich wieder einen freien Kopf bekam. Ich musste der Versuchung seines Körpers einfach widerstehen, wenn ich ihn mir wirklich abgewöhnen wollte.
    „Ich mochte ihn als Kumpel, die Bettgeschichte war ein Ausrutscher ...“, kam es dennoch kleinlaut von ihm.
    Und mit einem Mal herrschte die von mir ersehnte Stille.
    Trotz allem war Niclas immer noch anwesend und das störte das Gesamtbild. Sein Parfum roch einfach zu stark und ich war kurz davor Kopfschmerzen zu bekommen. Gerade als ich ihn bitten wollte zu gehen, fand er seine Stimme wieder.
    Hundekratzen.
    „Also, das vorhin in der Küche, das tut mir leid ...“, begann er, und ich überlegte, wer hier wem eine reingehauen hatte.
    Er musste meine Verwirrung erkannt haben, als er weitersprach.
    „Ich hab dich provoziert, deswegen hab ich das hier wohl auch verdient“, Niclas klang fast handzahm, als er erneut auf seine krustige Nase zeigte.
    Ich zwang mich dazu genau diese länger anzustarren um mich von anderen Körperteilen abzulenken. Ein guter Liebestöter, definitiv!
    „Schon okay“, tat ich die Sache ab um von meiner Tat abzulenken.
    An und für sich hätte es das ja schon sein können. Ich hätte Niclas sagen können, dass er gehen sollte, ihm einen schönen Tag wünschen, fernsehen und schlafen gehen können.
    Ich hätte nach spätestens einer Woche alles und hoffentlich auch Niclas’ Sex vergessen können und damit wäre das Ganze erledigt gewesen. Aber Niclas hatte scheinbar seinen ‚gesprächigen‘ heute.
    „Es war nur, weil ich, ich weiß nicht, irgendwie eifersüchtig war“, er schien noch immer so unsicher, wie er sich die ganze Zeit über gegeben hatte.
    „Eifersüchtig?“, wiederholte ich das Wort, als hätte ich es noch nie gehört.
    „Ja, du weißt schon, die Sache mit José ...“
    Und wie ich wusste! Wer konnte so einen Hintern auch so schnell vergessen? Eigentlich schade, dass der Kleine schon wieder weg war.
    „Ja und? Ich hatte vorher auch andere Typen, nicht nur José!“
    Ich verstand seine Logik einfach nicht und irgendwie wurde mir die Gewichtigkeit von Niclas’ Eifersucht nicht wirklich bewusst.
    Wahrscheinlich wäre ich früher vor Freude ausgerastet, wenn Niclas mit Eifersüchteleien gekommen wäre, wieso war gerade jetzt die rationale Stelle meines Gehirns so aktiv?
    „Ja, aber nachdem, was Paul mir gesagt hatte ...“, begann er zögernd.
    Mir schwante Übles.
    Nein, mir schwante Übelstes!
    „Was genau hat Paul dir denn gesagt?“ Trotz allem tat ich so, als wüsste ich von nichts, und kam mir total lächerlich dabei vor.
    Niclas sah mich bedeutend an und ich schluckte schwer.
    „Na, dass du mich immer noch liebst“, sagte er schließlich verheißungsvoll und mein Hals trocknete binnen von Sekunden aus.
    Was sollte ich darauf antworten? Ja, das war noch vor ein paar Stunden so gewesen, bevor deine Nase geblutet hat?
    Hätte ich das früher gewusst, hätte ich den Arsch der kleinen Kröte nicht gerettet!
    Ich wollte gerade meine Sprache wiederfinden, als Niclas mir zuvorkam.
    „Als ich dich dann sozusagen in flagranti erwischt habe, ist mir bewusst geworden, dass da auch noch was ist bei mir ... “
    Oh Mann!
    Das Schicksal war eine miese Sau, anders konnte ich es nicht mehr ausdrücken.
    Wenn man seinen Ex zurückwollte, war der Ofen aus und kaum, dass man auf Zentralheizung umstieg, wurde einem der Kachelofen geradezu hinterher geworfen.
    „Ich meine, wir hatten doch keine schlechte Zeit zusammen“, begann Niclas es erneut und fixierte mich mit seinen dunklen Augen.
    „Sicher nicht ...“ Ich zögerte zunächst und suchte angestrengt nach Worten, die die ganze Situation hier retten konnten.
    „Ich hab irgendwie die ganze Zeit was Vergleichbares gesucht, aber mit keinem war es so wie mit dir damals, weißt du?“
    Nein, ich wusste nicht und irgendwie machte mich das Ganze hier mehr und mehr wütend.
    Hatte es sich der Herr jetzt anders überlegt, nachdem er damals so sang- und klanglos mit dem kleinen Flittchen rumgemacht hatte, um aus der ach so starren Beziehung auszubrechen?
    „Ach so und jetzt hast du verstanden, dass es nicht so wie mit mir sein kann, weil es ja eben nicht mit mir war? Nur dass ich das Ganze hier richtig verstehe ...“
    Er schien meinen Unmut zu merken, als er leicht nickte.
    „Ja, ich meine, damals hatte ich Angst vor so einer engen Bindung, es war alles so vorherbestimmt, das hat mir Angst gemacht ...“, gab er zu bedenken.
    „Ach, und jetzt ist Klein-Niclas erwachsen

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