Kurzgayschichten
meinen Schuhen.
„Oh, du willst schon wieder gehen?“ Er sah mich fragend an und stellte seine Tasche in eine Ecke.
Mein Blick wurde ernst.
„Ja, ich habe noch etwas zu tun ...“, log ich.
Er kam auf mich zu und lächelte leicht. „Wir können ja noch einen Kaffee zusammen trinken, oder so ...“
Ich sah ihn nur abschätzend an.
„Tut mir leid, ich habe Besseres zu tun.“ Ich band mir die Schuhe zu und ignorierte sein enttäuschtes Gesicht.
„Machs gut, war nett mit dir!“, warf ich ihm noch an den Kopf und verschwand dann durch die Tür.
Ich fühlte mich mies, ob es wegen meines Benehmens von eben war oder wegen der Tatsache, dass das mit Sebastian nichts geworden war, wusste ich nicht.
Ich stieg in den Wagen und fuhr zurück nach Junen. Mein Drang nach Alkohol stieg mit jedem Rentner, der vor mir auf der Autobahn seine Spazierfahrt abhielt.
Ich war nicht mehr nur gereizt, ich war schon fast cholerisch, schrie alles und jeden an. Wieso musste ausgerechnet ich das ganze Pech für mich gepachtet haben?
Ich murrte die Frau beim Drive-In an und aß dann meinen Burger mit wenig Elan. Eigentlich hasste ich Fastfood.
Die letzten Kilometer bis nach Hause kamen mir vor wie eine halbe Ewigkeit. Als ich endlich ankam, rannte ich die Treppen beinahe hinauf, schloss die Tür in Rekordgeschwindigkeit auf.
Jo kam etwas zerknautscht aus dem Schlafzimmer und sah mich irritiert an.
„Nanu Maus, wie siehst du denn aus?“
Ich schmiss die Schuhe in die nächste Ecke.
„Wodka!“, rief ich ihm zu und ging schnurstracks Richtung Wohnzimmer.
Ich hätte mich jetzt auf die Couch gelegt und mich meinem Selbstmitleid hingeben.
Dann nach zwei Stunden wäre ich so weit, dass ich mir Soaps anguckte um mir vor Augen zu halten, dass es immer noch schlimmer kommen konnte.
Als ich das Wohnzimmer betrat, war ich nicht allein. Zwei hübsche junge Männer saßen auf dem Sofa und tranken Kaffee. Der eine hob die Hand, als er mich sah, der andere brachte ein freundliches „Hallo!“ über die Lippen. Ich setzte mich kurzerhand zwischen sie.
„Du siehst aus wie ne gefickte Henne von hinten“, kam es von dem, der lediglich die Hand zum Gruß gehoben hatte.
Ich ignorierte den Kommentar, denn wie ich im Moment aussah, war mir ehrlich gesagt, scheiß egal.
Der andere mit den schwarzen Haaren, streichelte mir über den Rücken.
„Du siehst ganz schön fertig aus, Süßer, schlechten Sex gehabt?“
Bevor ich etwas antworten konnte, lenkte Jo die gesamte Aufmerksamkeit auf sich. „Oh, ihr habt euch schon kennengelernt?“
„Mehr oder weniger“, gab ich etwas genervt von mir, ich wollte jetzt lieber alleine mit meinem besten Freund reden, ohne seine Fickschwestern dabei zu haben.
„Also das da ist René.“ Die beiden jungen Hüpfer sahen mich fast synchron an, der Schwarzhaarige gab ein freundliches „Hallo René!“, von sich.
Ich schätzte ihn als denjenigen ein, der eher unten lag und Liebe und so Geplänkel wollte.
„Das ist Allan“, er deutete auf den vermeintlichen Romantiker und setzte sich dann neben den anderen.
„Und das hier ist Brad!“, er legte einen Arm um den Jüngeren und steckte sich eine Zigarette an.
Allan rückte näher und legte dann seinen Kopf an meine Schulter.
Ich ignorierte sein Gefummel und goss mir etwas von dem Wodka ein, den Jo mitgebracht hatte.
„Nun erzähl mal, Mäuschen, wie war’s denn?“
Ich sah ihn vielsagend an und nahm einen kräftigen Schluck.
Er ließ Brad ziehen und musterte mich kurz.
„Du hast mit ihm geschlafen?“
Ich ignorierte das Gekuschel von dem schwarzhaarigen Püppchen und nickte.
Jo grinste leicht.
„Mit den Klamotten war das schon ein halbes Wunder ...“
Ich nahm einen weiteren kräftigen Schluck und goss mir noch mehr ein.
„Der Sex war nicht so gut oder wie? Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!“
Ich schüttelte den Kopf und Püppi streichelte mir über die Brust.
„Im Gegenteil, das war der beste Sex meines Lebens!“
Alle Augenpaare des Raumes richteten sich auf mich und kurz hielt sogar Allan mit seinen Streicheleien inne.
„Gut, dann frage ich dich, warum guckst du so, als wäre dir dein bestes Stück abgeschnitten worden?“ Mein Freund musterte mich eingehend.
Es war mir zwar unangenehm vor den beiden anderen meine Gefühle offen darzulegen, aber es sah so aus, als würden die zwei auch die Nacht hier verbringen.
„Für ihn war es nur ein kurzes Abenteuer ...“
Jo sah mich fragend an und legte einen Arm um
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