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Kurzgayschichten

Kurzgayschichten

Titel: Kurzgayschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. Meyer
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den Jüngeren. „Hat er das gesagt?“
    „Nicht direkt, er hat mir aber einen eindeutigen Brief geschrieben.“
    Allan goss mir wieder etwas in mein Glas, das sich von selbst zu leeren schien.
    Dann kuschelte er sich an mich und streichelte beiläufig Brads Hüften. Irgendwie kam ich mir vor wie in einem dämlichen Softporno.
    „Er hat mir einen Zettel hinterlegt, als er am nächsten Morgen zur Arbeit gegangen ist. Er hat geschrieben, dass die Nacht sehr schön war und dass es nett wäre, wenn wir uns noch mal wiedersehen könnten ...“ Ich sah Jo an, der genauso unbeeindruckt schien wie sein Schoßhündchen.
    „Und?“
    Ich war perplex. „Wie und?! Das sagt doch alles! War schön, lass uns mal einen trinken gehen, mehr ist nicht drin!“, steigerte ich mich hinein.
    „Er hat ganz recht!“, kam es von Püppi, der mir nun über den Bauch strich.
    „Ach Blödsinn!“ Jo drückte seine Zigarette aus.
    „Der Kleine ist unsicher, ob du nicht nur diese eine Nacht mit ihm wolltest und hat eigentlich gehofft, dass du noch bei ihm bleibst“, gab er mir zu verstehen.
    In meinem Kopf arbeitete es.
    Vielleicht hatte er ja recht, warum hätte Sebastian sonst noch gerne einen Kaffe mit mir trinken wollen und dann sein enttäuschter Gesichtsausdruck, als ich einfach gegangen war?!
    Ich war im Begriff zu realisieren, dass ich den wohl dämlichsten Fehler meines Lebens gemacht hatte.
    Auf den Schreck musste ich erst mal einen trinken. Verdammt noch mal, was für ein Riesenarschloch war ich überhaupt? Und was zur Hölle machte dieser junge Kerl an meiner Hose?
    Ehe ich den nächsten halb klaren Gedanken fassen konnte, riss mich die Klingel aus meinen Überlegungen. Ich wollte schon aufspringen, aber Jo war schneller.
    Es dauerte nicht lange, da kam er auch schon wieder zurück und sah mich undurchsichtig an.
    „Für dich ...“
    Ich erhob mich und ging Richtung Flur. Als ich zur Tür blickte, stockte ich.
    „Julian?! Was machst du denn hier?!“
    Er sah mich etwas verschüchtert an. „Ich wollte dich sehen, René, und mich bei dir entschuldigen.“
    Ich sah ihn irritiert an. Irgendwie hatte mein vom Alkohol benebeltes Gehirn Schwierigkeiten das Ganze hier zu verarbeiten.
    Er kam auf mich zu und bald umarmten mich seine drahtigen Arme und er vergrub sein Gesicht an meiner Brust, weinte leise.
    Ich wusste nicht wirklich damit umzugehen.
    Seine verheulten Augen bohrten sich in meine. „Bitte, René, komm zu mir zurück, das mit Antoinne war ein großer Fehler!“
     
     
    8
    Ich war ehrlich gesagt überfordert mit der Situation.
    Er schmiegte sich an meine Brust, sah mich ständig flehend an. Wie sollte ich reagieren?
    Ich sah ihn direkt an. Seine Augen waren vom Weinen etwas gerötet, ansonsten hatte seine Attraktivität nicht gelitten. Er suchte verzweifelt nach meinen Lippen und küsste mich haltlos, presste sich enger an mich.
    Es fühlte sich gut an, aber es war anders als früher. Irgendwie fehlte das gewisse Etwas.
    „Lass uns ins Wohnzimmer gehen ...“ Wenn ich ehrlich war, wollte ich jetzt nicht unbedingt mit ihm allein sein. Ich hatte momentan genug andere Probleme. Eines davon war blond und musste mich für das mieseste Schwein von ganz Junen halten.
    Wir betraten die geräumige Wohnstube und pressten uns auf die schon sehr enge Couch.
    Julian wischte sich die Tränen weg und kuschelte sich eng an mich, Püppi ließ es sich nicht nehmen sich an meine andere Seite zu pressen und ihn abschätzend zu mustern.
    Ich sah Hilfe suchend zu Jo, der das Ganze amüsiert betrachtete und mit den Schultern zuckte.
    „Ich hab dich vermisst, Honey ...“, surrte Allan, während er über meine Brust strich und Julian dabei herausfordernd ansah.
    Was sollte das bitte werden?
    Mein Exfreund sah ihn verärgert an. „Wer bist du denn?“
    Der Kleine lächelte gekünstelt. „Allan, und du? Barbie?“
    Julian funkelte ihn zornig an. „Ich bin sein Freund, verstehst du?“
    Jo sah mich abschätzend an. Sollte ich jetzt etwas sagen? Ich warf einen Blick auf Julian, der diesen auffordernd erwiderte. Was sollte ich jetzt tun? Ihm beipflichten? Empfand ich überhaupt noch etwas für ihn?
    Mir tat langsam der Kopf weh, der von Fragen nur so überzusprudeln schien.
    Die schwarzhaarige Hexe schien meine Unsicherheit für sich auszunutzen.
    „Du bist also sein Freund, ja? Das würde ich aber gerne von ihm selber hören.“ Er sah mich engelsgleich an und gleichzeitig bohrten sich Julians blaue Augen in meine.
    Ich war hoffnungslos

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