Kurzgayschichten
las.
›Heute Rosa Abend?‹
›Ja, bei mir! 18 Uhr‹, schrieb ich hastig und schob ihm den Zettel zu, um Kain weiter zu beobachten, der gedankenverloren an einem Stift knabberte.
Die beiden Stunden vergingen leider wie im Flug.
2
Es klingelte dreimal und ich stürmte freudig zur Tür.
Rick und Ted sahen mich breit grinsend an. Ted hielt eine Flasche Wein in der Hand, Rick eine Tüte Chips.
„Kommt rein, ihr Süßen!“ Ich ließ mir von jedem ein Bussi geben und ging dann schnurstracks in mein Zimmer.
Ted und Rick stellten die Mitbringsel auf dem Schreibtisch ab, zogen sich die Schuhe aus und setzten sich dann zu mir aufs Bett.
„Wo ist denn dein Knackarsch von Bruder?“, fragte Ted breit grinsend und legte sich schließlich ganz aufs Bett.
„Der ist bei Monica!“
Ted verdrehte die Augen. „Diese blonde Eisdielentussi?“
Ich nickte knapp.
Rick stand indes wieder auf und befüllte eine kleine Schale mit den mitgebrachten Chips, krabbelte dann zurück aufs Bett und legte sich ebenso hin.
„Ein absoluter Verlust für die Männerwelt, dein Bruder ist die totale Sahneschnitte!“
Ich sah ihn skeptisch an. „Was?! Dieser Vollidiot?! Wir meinen auch wirklich die gleiche Person, ja?“
Ted lachte leise und griff nach den Chips.
Ich packte mich nun auch der Länge nach aufs Bett und zwickte Rick in die Seite, der daraufhin gequält fiepte.
„Lass das! Du weißt, dass ich da empfindlich bin!“
Ted grinste wieder breit.
„Wollen wir rauskriegen, wo du noch überall empfindlich bist?“ Ted krabbelte langsam auf Rick zu, der quietschend zum Bettende kroch.
„Erbarmen! Hilf mir doch, Joshi!“ Rick zappelte und konnte sich nicht recht zwischen Lachen und Schreien entscheiden, als Ted ihm erbarmungslos in die Seiten zwickte.
„Komm schon, Ted, nicht dass er mir noch in mein Bett macht!“
Noch einmal zwickte er zu, dann ließ er grinsend von Rick ab, der einfach unbeweglich liegen blieb und schwer atmete.
Ich befüllte drei Gläser, wobei ich das eine nur halbvoll machte, da Rick nicht so der Weinfan war und schnell beschwipst wurde.
Ted griff nach den beiden Gläsern und reichte das andere Rick, der langsam wieder aus seiner Totenstarre zu erwachen schien.
Ted sah uns grinsend an und neigte sich dann ein Stück zu mir hinüber.
„Hast du ihn heute gesehen?“
Sofort bildete sich ein unwillkürliches Grinsen auf meinen Lippen, als ich knapp nickte.
„In Deutsch und Geografie ...“, fügte ich noch lächelnd hinzu.
Ted fuhr mir durchs Haar und erwiderte das Lächeln leicht. „Da hast du dir aber auch ein geiles Kerlchen ausgesucht, man oh man, ich hab ihn heute kurz auf dem Schulhof gesehen, echt heiß in dem grünen engen T-Shirt.“
Ich nickte heftig, nahm einen kräftigen Schluck Wein.
Rick schien weniger begeistert. „Ich glaube, es ist nicht gut, wenn du diesem Typen so hinterher jagst, das ist ja fast schon krankhaft ... außerdem hat er doch ’ne Freundin, diese Melanie, oder nicht?“
Ich seufzte leise. Rick mit seinem scheiß Realismus!
„Man wird doch noch ein bisschen schwärmen dürfen, oder nicht?“, verteidigte mich Ted und knuffte mir in die Seite.
Rick schien es dabei zu belassen, seufzte nur seinerseits leise und umarmte mich kurz.
„Mach dich nicht unglücklich, Süßer, ja?“
Ich nickte knapp, mehr konnte und wollte ich darauf nicht erwidern. Er hatte ja recht, aber Gefühle ließen sich trotz allem nicht leugnen. Ted versuchte die Situation zu retten, indem er Wein nachgoss, den ich hemmungslos hinunterkippte um nichts sagen zu müssen.
„Sag mal Rick, hast du eigentlich was in Aussicht?“, Ted sah ihn aufmerksam an, ich folgte seinem Blick, halb hinter dem Glas versteckt.
Rick errötete leicht, ein gutes Zeichen.
„Na ja, also ich find Steve ganz nett ...“, druckste er herum und sah dabei verlegen auf meinen Bettbezug.
Ted lachte leise. „Du meinst Wursttheken-Steve?“
Rick schien beleidigt.
„Der aus dem Supermarkt?“, fragte ich nach, Rick nickte begeistert, seine Augen blitzten kurz freudig auf.
Ich lächelte leicht. Gut, begeistert war ich von diesem Steve auch nicht, aber ich wollte ihn Rick nicht madig machen.
„Das ist schön, was meint er denn dazu? Ist er denn auch schwul?“
Rick grinste breit. „Ja ist er, stell dir vor, er will sich übermorgen mit mir treffen!“
Nicht nur ich, auch Ted schien überrascht.
„Wieso erzählst du uns das erst heute?!“, sprudelte es aus Ted heraus.
Rick schien etwas
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