Kurzgayschichten
besten.
„Im Übungsraum, auf dem Schlagzeug am besten!“
Ted grinste, Rick lachte und hustete abwechselnd.
„Dann wirst du ja bald die Gelegenheit dazu haben, morgen Abend spielen sie nämlich im ›Anarchoschuppen‹ ...“
Es gibt so Momente im Leben, die machen einen glücklich, in anderen möchte man am liebsten das Kopfkissen vor Freude zerreißen.
Als Ersatz knuddelte ich meine Freunde bis zum Exzess.
3
Ich öffnete träge die Augen, es war so schrecklich warm.
An meinem Rücken lag Ted, der im Schlaf beide Arme um mich gelegt haben musste, Rick lag mit dem Kopf zu meiner Brust und hatte seine Beine irgendwie mit meinen verknotet.
Mein Wecker zeigte zwei zweistellige Zahlen.
Es war wahrscheinlich Mittag, denn mein Magen verkündete lauthals, dass es dringend mal wieder Zeit für etwas Essbares wäre. Mein Kopf reagierte auf andere Weise, scheiß Wein.
Kurz wog ich ab, wer stärker war, der Magen gewann.
Ich befreite mich von den Armen und Beinen meiner Freunde und stieg aus dem Bett.
Ted murmelte irgendwas Unverständliches und rollte sich dann auf die Seite.
Gähnend taumelte ich mehr in die Küche als dass ich ging, mein leerer Magen war die einzig treibende Kraft.
Ich kramte ein paar Lachssteaks heraus und ließ sie erst mal auftauen, verschwand dann im Bad um mich halbwegs wieder wach zu kriegen. Ich schaute kurz aus dem Fenster und lief dann, nur mit einem Handtuch bekleidet, zurück in die Küche um auch das Tiefkühlgemüse aufzutauen.
Das Wetter schien der Vorbote auf einen tollen Tag zu sein, der in einem traumhaften Abend im ›Anarchoschuppen‹ enden würde.
Baden gehen wäre nicht schlecht.
Noch in Gedanken versunken merkte ich nicht, dass sich jemand von hinten anschlich und so quiekte ich entsetzt auf, als ich kräftig in den Hintern gekniffen wurde.
Ich brauchte mich gar nicht mehr umzudrehen, so kniff nur einer!
„Ted, du Arsch!“, fuhr ich ihn an. Der umarmte mich grinsend.
„Wo ist Rick?“
Ted setzte sich, mit Shorts bekleidet, auf die Küchenablage neben mir und gähnte verhalten.
„Duschen“, murmelte er und fuhr sich durch die blonden Haare.
„Was gibt’s zu essen?“ Er drehte die noch kalte Packung mit den Lachssteaks in den Händen.
Ich sah ihn geringschätzig an. „Wie du siehst, Kohlsuppe ...“
„Sehr witzig ... was für Gemüse dazu?“ Er ließ die Füße baumeln und zupfte mein Handtuch zurecht.
„Guck einfach mal nach, hab da irgendwas aufgetaut.“ Ich küsste ihn kurz auf die Wange und ging dann in mein Zimmer um mir endlich etwas anzuziehen.
Rick kam wenige Minuten danach und schlappte zu seinem Rucksack, um sich ebenso Klamotten rauszusuchen.
„Na gut geschlafen, Hase?“ Ich musterte ihn in dem großen Wandspiegel, so musste ich mich nicht umdrehen.
„So gut wie immer!“ Er lächelte leicht und zog sich ein weites T-Shirt an.
„Was hältst du von Baden fahren?“
Rick zog sich eine kurze Hose über. „Gute Idee ...“
Wir gingen zurück in die Küche, wo Ted bereits das Essen zubereitete.
Es war heiß, mehr als das, ich zerfloss förmlich auf meinem Fahrrad.
Die wenigen Kilometer zum Baggersee würden mich noch umbringen, bevor ich überhaupt erfrischt wurde. Ted und Rick schien es ähnlich zu ergehen. Wir hatten uns unserer T-Shirts entledigt und trotzdem war uns so heiß, als hätten wir einen Pullover an.
Es wurde Zeit, dass die Sommerferien endlich kamen.
Ich sah schon das kleine Waldstück, das wir durchqueren mussten um zu dem See zu kommen, und atmete erleichtert auf.
Nur noch zehn Meter.
Endspurt.
Wir fielen fast von unseren Rädern und schlossen sie am nächstbesten Baum an. Völlig fertig krochen wir zum Strand und entledigten uns unserer Hosen. Die Badehosen hatten wir gleich untergezogen.
Während Ted und ich ins Wasser rannten, breitete Rick eine Decke aus und rieb sich erst mal mit Sonnencreme ein.
Das Wasser umfing mich etwas zu erfrischend. Es erschien mir so kalt, dass mein Intimbereich Eiszapfen ansetzte. Mein Oberkörper feierte Nippel- und Frostparty.
Ted schien die plötzliche Kälte nicht das Geringste auszumachen, als er fröhlich seine Bahnen schwamm.
Ich warf einen Blick auf Rick, der sich ausgiebig sonnte. Außer uns waren nur wenige da, der Baggersee war nicht so bekannt.
Am Ende des aufgeschippten Strandes schienen weitere badehungrige Besucher zu kommen, die ihren schweißgetränkten Körpern Luft oder besser Wasser gönnen wollten.
Ich schwamm zu Ted und ließ mich
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