Kurzgayschichten
nervös. „Na ja, ich wollte es lieber nach dem Treffen erzählen, dann ist es später nicht so peinlich, wenn es doch nicht klappt.“
„Wie bitte?“ Ich wuschelte meinem Freund empört durchs Haar.
„Du hast hier die Romanze deines Lebens und wir wissen nichts davon?!“, Ted stürzte sich auf ihn und hielt ihn fest, sodass ich ihn kitzeln konnte.
„Du bist ganz schön gemein, uns einfach nichts zu sagen!“ Ich kitzelte besonders empfindliche Stellen. Er wand sich hin und her, aber Ted hielt ihn erbarmungslos fest.
„Gnade! Bitte!“
Ich machte erbarmungslos weiter.
„Ich wollte es euch ja erzählen, aber erst danach ...“, brachte er zwischen zwei Atempausen heraus.
Ich hielt kurz inne, warf einen Blick zu Ted, der mit mir einer Meinung schien. Wir ließen beide von Rick ab und sahen ihn fragend an.
„Warum erst danach?“ Ich legte mich rechts neben ihn und schaute ihn aufmerksam an.
Er starrte an die Decke und schloss kurz die Augen.
Ich tauschte Blicke mit Ted aus, der sich links neben Rick niedergelegt hatte.
„Es wäre mir peinlich, wenn es mal wieder nicht klappen würde, ihr macht euch bestimmt schon lustig über mich.“
„Was?“ Ich war enttäuscht und irgendwie auch traurig, Ted schien genauso zu denken.
„Hase, niemand macht sich darüber lustig, das hat auch gar nichts mit dir zu tun, das waren nur einfach die falschen Kerle!“ Ted strich ihm beruhigend durchs Haar.
Als Rick die Augen öffnete, glänzten sie bereits verräterisch. „Ich dachte, dass ihr es als unwichtiges kleines Date abtut, so wie all die Treffen mit irgendwelchen Typen bisher waren, aber ich mag Steve wirklich.“
„Süßer, du weißt doch, dass wir dich sehr lieb haben und wir uns freuen würden wenn du endlich jemanden findest. Wir fiebern jedes mal mit, dass das was wird und sind jedes mal traurig, wenn es nicht klappt!“
Er sah mich kurz an und drückte sich dann fest an mich, weinte leise.
Ted strich ihm beruhigend über den Rücken. „Hey, das wird schon, Kleiner!“
„Genau!“ Ich zerzauste seine schwarzblonden Haare.
Er wischte sich die Tränen etwas unbeholfen weg und lächelte leicht. „Hoffentlich!“
„Jetzt hätte ich doch noch gern ein Schlückchen Wein.“
Ich holte die zuvor abgestellten Gläser und ließ sie von Ted befüllen, der näher an der Flasche lag.
Wir prosteten uns noch mal zu, wünschten Rick viel Glück bei seinem Date und legten uns einige Zeit später wieder hin. Ich merkte den Rotwein bereits und auch Rick war leicht angeschwippst, Ted schien mehr zu vertragen.
„Sagt mal, wenn ihr an einem verbotenen, oder sagen wir mal, unüblichen Ort Sex haben könntet, wo würdet ihr’s tun?“
Rick errötete sofort heftig, als er in Teds grinsendes Gesicht sah, ich überlegte krampfhaft.
„Na Ricky, wo würdest du dich hemmungslos gehen lassen?“ Teds Grinsen wurde, wenn dies überhaupt möglich war, noch breiter.
„Was ist das denn für ’ne Frage? Findest du das nicht ein bisschen zu persönlich?“ Rick griff nervös in die Bettdecke.
Ted lachte leise. „Regel Nummer eins des ›Rosa Abends‹: Es gibt keine Geheimnisse, Fragen können nicht persönlich genug sein!“
Rick seufzte leise, nuschelte irgendetwas, das sich entfernt wie „Strand“ anhörte.
Ted schien enttäuscht. „Am Strand? Was ist daran verboten?“
Rick schien zickig, der Wein tat sein übriges dazu.
„Nur weil du es schon fast überall mit deinen Mackern getrieben hast, müssen andere ja nicht auch so sein!“
Ted schien glücklicherweise gelassen, er wusste ja, das Rick manchmal etwas eigen auf Alkohol reagierte.
„Also in ’ner Kirche würde ich’s schon gern mal treiben ...“
Rick und ich starrten Ted gleichsam mit offenem Mund an.
„Wie bitte?“, irgendwie konnte ich nicht mehr an mich halten.
„Das ist doch nun echt ein bisschen geschmacklos, oder? Warum treibst du’s dann nicht gleich auf ’nem Kinderspielplatz?“
Ted grinste breit. „Weiß nicht, ich fänd’s einfach geil ...“
Rick schüttelte nur den Kopf, ich versuchte diese Seite meines Freundes schlichtweg zu ignorieren.
„Wo würdest du es den gern tun, Joshi?“
Ich wusste es! Man kam im Leben doch wirklich um nichts Negatives oder Peinliches herum! Ich sammelte die Hirnzellen, die vom Alkohol noch nicht völlig beduselt waren und überlegte. Verwarf den Gedanken es auf der Waschmaschine zu tun und fand auch Sex im Klassenraum eher langweilig. Die erste und spontanste Idee war immer am
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