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Kurzgayschichten

Kurzgayschichten

Titel: Kurzgayschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. Meyer
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brauchen.
    Ian schien ähnliches zu denken, als er seinen Kommilitonen kurz ansah um ihn mit Blicken zu erdolchen.
    Nachdem Maik aus dem Raum verschwunden war, zog mich Ian dichter zu sich, summte zu dem Lied, das gerade gespielt wurde und das ich noch nicht kannte.
    Ein Blick zu Ted verriet, dass dieser gerade mächtig mit der Zunge des Langhaarigen zu tun hatte. Bei dem Gedanken vielleicht auch mal so mit Ian zu knutschen, fühlte ich die Hitze in mir aufsteigen.
    Maik stellte mit seinem unzerstörbaren breiten Grinsen den farbenfrohen Cocktail vor mir auf den Tisch und schritt dann zu einem scheinbar einsamen jungen Mann in einer Ecke, um diesen weiter zu nerven.
    Ian seufzte leise und sah kurz zu den Wildknutschenden neben uns.
    „Ist das normal?“, fragte er leicht grinsend und strich mir wieder durch die Haare.
    Ich folgte seinem Blick und grinste ebenfalls. „Nein, es ist ein Wunder, dass sie beide noch ihre Sachen anhaben.“
    Ian lachte leise und sah mich dann fast schon verschwörerisch an.
    „Wollen wir woanders hingehen? Irgendwie hab ich das Gefühl, dass wir hier stören.“ Er zwinkerte mir vielsagend zu und ich machte, dass ich mein dämliches Getränk hinunterkippte.
    Ich wollte mich erst noch von Ted verabschieden, aber der schien immer noch ziemlich beschäftigt und so erhoben wir uns und winkten nur Maik kurz zu, der den jungen Mann von vorhin völlig in Beschlag genommen hatte.
    Ohne zu zögern verließen wir schließlich Maiks Wohnung.
    „Wo wollen wir hin?“ Ich hakte mich bei ihm unter und sah ihn lächelnd an. Langsam schien der Alkohol zu wirken, ich war ja fast schon aufgekratzt.
    „Bei uns ist gerade keiner da, Kain schläft heute bei Svet.“
    Ich ignorierte die Tatsache, das genau neben uns mein Fahrrad stand und stieg zustimmend in sein Auto. Der Alkohol wärmte mich von innen und ließ mich heiter werden, als wir langsam vom Hof fuhren. Ian schaltete das Radio ein und ich sang etwas schief zu dem alten Rocksong mit. Ich war irgendwie aufgeregt, wenn ich daran dachte, dass wir beide allein sein würden.
    Was auch immer heute passieren würde, das Kondom in meiner Gesäßtasche sagte, dass ich zu allem bereit war.
     
     
    11
    Wir hielten, begleitet von Rio Reisers Junimond, vor Ians Wohnung. Die Grillen zirpten fast schon orgasmisch laut.
    Der Alkohol und ich waren heute definitiv zu jeder Schweinerei bereit. Ich hakte mich bei Ian unter, nachdem er das Auto abgeschlossen hatte und folgte ihm in die Wohnung.
    Hibbelig setzte ich mich auf die Couch und sah ihn erwartend an.
    „Möchtest du vielleicht etwas trinken?“
    Ich schüttelte den Kopf, so aufgeregt war ich nicht mal bei meinem ersten Mal gewesen.
    Er setzte sich endlich zu mir und ich war mir sicher, dass auch die Nachbarn noch was von meinem Herzschlag hatten.
    „Erzähl mir etwas von dir.“ Er lehnte sich entspannt zurück und sah mich auffordernd an.
    Wie jetzt? Erzählen? Ich dachte, hier würde es zur Sache gehen, schließlich war ich jung und fast noch unverbraucht.
    Ich ließ mich sonst doch nie so gehen, wieso musste er jetzt gerade mit so was kommen? Wo ich doch endlich bereit dazu war eine Schlampe zu werden!
    „Was willst du denn wissen?“ Ich versuchte so unauffällig wie möglich näher zu rücken.
    Er schien kurz zu überlegen. „Wann hast du gemerkt, dass du schwul bist?“
    Ich überlegte kurz. „Mit zehn glaub ich, ich fand unseren Klassensprecher damals total toll.“ Ich kicherte wie ein dämliches hormongesteuertes Schulmädchen, das gefallen wollte. Und Gott, ich wollte gefallen!
    „Und du?“ Ich lehnte mich vorsichtig an ihn an, es schien ihn nicht zu stören.
    Schritt 1 war getan.
    „Mit 14 erst, bei mir war’s mein alter Sandkastenfreund.“ Er lächelte leicht und strich mir durchs Haar.
    Ich genoss die Streicheleinheiten und machte auch keinen Hehl daraus, presste mich noch etwas enger an ihn. Er legte einen Arm um mich, sah mich aber nicht direkt an, schien sich neue Fragen zu überlegen.
    Für meinen Geschmack überlegte er etwas zu lange, und so beschloss ich alles auf eine Karte zu setzen. Ich setzte mich rittlings auf seinen Schoß und nahm allen Mut zusammen, den mir der Alkohol geben konnte.
    Er sah mich etwas verduzt an, schien aber keine Anstalten zu machen mich runterzuschubsen.
    Ich war auf der sicheren Seite, diese Nacht würde meine sein!
    „Du bist betrunken“, bemerkte Ian sachlich.
    Ich nickte knapp, gab ein glucksendes „Und wie!“ von mir.
    Er lächelte leicht,

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