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Kurzgayschichten

Kurzgayschichten

Titel: Kurzgayschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. Meyer
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Frauen waren nur Männer hier. Das würde also definitiv eine Schwulenfete werden! Einige grinsten breit, zwei pfiffen sogar, als sie mich sahen. Das konnte ja heiter werden!
    Ich war froh, als ich Ian neben Ted erkannte, der mich lächelnd musterte.
    Moment.
    Ted?
    „Joshi?“, kam es sogleich ungläubig von dem braunen Kordsofa Marke DDR.
    Oh man, dann würde Ted ja zwangsläufig von Ian erfahren. So hatte ich mir das alles nicht gedacht! Ich war in Gedanken versunken, als Maik mich breit grinsend zum Sofa und direkt vor Ian schob.
    Er öffnete den Mund und ich war kurzweilig versucht ihm denselbigen zuzuhalten, als ich Teds fragenden Gesichtsausdruck sah.
    „Beute erfolgreich abgeliefert“, grinste Maik breit und gab mir einen Schubs, so dass ich direkt auf Ians Schoß fiel, der mich reaktionsschnell festhielt.
    Herrlich, ich kam mir gerade mehr als nur vom Leben verarscht vor, als ich halb auf einem ziemlich attraktiven Mann lag.
    Maik verzog sich breit grinsend und Ted sah mich nun neugierig mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    „Hallo, bester Freund“, kam es schnippisch von ihm.
    Da war aber einer stinkig!
    „Hi, Ted, ich ...“, begann ich zögernd und atmete auf, als seine Mundwinkel verdächtig zuckten.
    „Du wolltest mir sicher deinen neuen Freund vorstellen.“
    Autsch.
    Ich war blindlings in die Falle getappt. Was sollte ich jetzt sagen? Das ist nicht mein Freund? Oder sollte ich ihn einfach vorstellen, auch wenn ich und Ian gar nicht zusammen waren?
    Ian selbst rettete mich unerwartet aus der Situation, ruckelte mich etwas bequemer auf seinem Schoß zurecht und reichte Ted dann die Hand.
    „Hi, ich bin Ian.“ Er lächelte Ted leicht an, der mich mit hochgezogener Augenbraue musterte.
    Es war mir unangenehm, wie ich so verfänglich rittlings auf Ians Schoß saß, als wären wir schon seit Jahren zusammen.
    Zu allem Überfluss legte dieser nun auch noch seine Arme um mich. Ich musste zugeben, dass ich die Nähe zu Ian genoss, aber irgendwie fühlte ich mich seltsam, so neben meinem besten Freundes zu sitzen, der mich anzüglich angrinste.
    Ted schaffte es noch breiter zu grinsen und zeigte auf einen langhaarigen hochgewachsenen Mann neben ihm.
    „Das hier ist Lee.“
    Der Lange mit den braunen Haaren nickte knapp in meine Richtung und rauchte dann genüsslich weiter.
    „Er spielt in einer Band“, fügte Ted dann noch lächelnd hinzu und schmiegte sich an den muskulösen Arm seines neuen Fangs.
    Wenn ich ehrlich war, interessierte ich mich nicht groß für die Betthäschen von Ted, trotzdem nickte ich ihn anerkennend an. Ted war und blieb ein Draufgänger.
    Ich spürte, wie eine Hand meinen Rücken auf und ab strich. Kurz darauf lief ich wohl knallrot an.
    Ian grinste mich frech an und schien nach Aufmerksamkeit zu schreien. Ich traute mich kaum ihn anzusehen, so peinlich war mir das alles irgendwie. Gott, ich stellte mich an wie eine Jungfrau! Ich hatte zwar mein erstes Mal schon hinter mir, aber das ganze Drumherum mit Kennenlernen und Zärtlichkeiten austauschen, ohne gleich sexuelle Anspielungen zu machen, war mir fremd.
    So fremd, wie mir Ian ja im Prinzip auch war. Und trotzdem fühlte ich mich auf eine kribbelnde Weise richtig gut so auf seinem Schoß.
    Er neigte sich etwas vor und hauchte mir ein leises „du siehst sexy aus“ ins Ohr.
    Mein Gesicht schaffte es noch eine Nuance röter zu werden.
    „Du auch“, hauchte ich reflexartig ohne Nachzudenken.
    Und das sah er tatsächlich, in der engen Jeans mit dem schwarzen T-Shirt.
    Er lächelte leicht und strich mir durchs Haar, für den Bruchteil einer Sekunde war da nur Ian, keine Party, kein Ted, keine 15 anderen Gäste und schon gar keine Gewissensbisse. Ian neigte sich wieder ein Stück vor, sodass seine Nase meine fast berührte. Wollte er mich küssen?
    Ich war seltsam aufgeregt. Alles in mir schien sich nur auf diese eine Sache zu konzentrieren.
    Er kam noch etwas dichter, ich konnte seinen Atem spüren.
    Noch etwas näher.
    Eine schrille Stimme ließ uns beide aufschrecken und auseinanderfahren.
    Maik grinste uns anzüglich an und brachte mir dann seine ganze Aufmerksamkeit entgegen, auf die ich in diesem Moment liebend gern verzichtet hätte.
    „Was möchtest du trinken, Süßer?“
    Ich überlegte kurz und beschloss, das Bier wohl etwas plump wirken würde, also bestellte ich den gleichen Cocktail, den Ted auch hatte.
    Was auch immer in seinem Glas drin war, Hauptsache Maik würde wieder verschwinden und eine Weile dafür

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