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Kuss der Ewigkeit

Kuss der Ewigkeit

Titel: Kuss der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Price
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» Du machst Witze, oder?«
    Er schüttelte den Kopf.
    Ich drehte mich zu Gil um. » Was ist das für ein Ding?«
    » Das Zeichen des Richters natürlich.« Sie strahlte mich an. » Ich kann es kaum glauben. Zeichen sind so selten! Ich arbeite an meinem eigenen, aber…«
    » Was bewirkt es?«
    » Oh, eine Menge Dinge. Der Grund, warum er dich zeichnete, ist, dass er sich nicht mehr die Mühe machen muss, dich erneut aufzuspüren. Er trägt deine Existenz nun wie einen Geist in seinem Verstand. Er braucht nichts weiter zu tun, als dieser übersinnlichen Spur zu folgen und dich zu finden. Natürlich hat das auch Schattenseiten. Wenn man jemanden zeichnet, bindet man einen Teil seines Lebens an diese Person. Das ist vermutlich der Grund, warum man mir sagte, ich sollte sichergehen, dass du nicht stirbst, bevor er zurückkehrt. Dadurch ahnte ich das mit dem Zeichen. Ich meine, warum sonst sollte sich jemand darum scheren, ob eine flüchtige Gestaltwandlerin stirbt?«
    Finster starrte ich sie an, doch Nathanial ergriff das Wort, bevor ich es konnte. » Und was ist, wenn sie stirbt?«
    Eingehend betrachtete sie ihre Gummistiefel. » Das wäre unangenehm für den Richter.«
    » Na wunderbar«, sagte ich finster, » aber für mich wäre mein Tod ein wenig mehr als nur eine kleine Unannehmlichkeit. Ach übrigens, hat dieser Richter eigentlich auch einen Namen?«
    » Ja, aber ich würde nur ungern seine Aufmerksamkeit auf mich ziehen, indem ich ihn ausspreche. Weißt du, ich habe gelesen, dass er in einem der großen Kriege eigenhändig eine ganze Rasse auslöschte. Neben den Mitgliedern der Hohen Versammlung der Magier ist er eines der mächtigsten Geschöpfe in der Geschichte Sabins.«
    Ich rieb mir die Stirn. Bis heute Abend hatte ich mich nur vor den Jägern gefürchtet. Wenn sie mich gefangen hätten, wäre ich in Ketten nach Firth zurückgeschleppt und den Ältesten zur Bestrafung vorgeführt worden. Nicht angenehm, aber die Strafe dafür, in der Menschenwelt als Streuner herumzulaufen, hätte nicht ewig gedauert. Irgendwann wäre ich zu meinem Clan zurückgekehrt, und ich hätte überlebt. Aber nein, ich konnte mich ja nicht von den Jägern fangen lassen! Stattdessen musste ich in eine Stadt stolpern, die von einer Art Magier-Mafiaboss kontrolliert wurde, und mit der Todesstrafe belegt werden. Echt genial.
    » Wirklich faszinierend. Wenn er so mächtig ist, warum braucht er dann Dämonen, um mich zu töten? Warum kann er es nicht einfach selbst erledigen?«
    » Nun…« Sie trat erneut von einem Fuß auf den anderen. » Mir wurde gesagt, dass er versucht, sein Karma aufzubessern, deshalb will er sich nicht die Hände schmutzig machen, indem er jemanden tötet, nicht einmal Kriminelle.« Und leise fügte sie hinzu: » Als ob die Arbeit mit Dämonen sein Karma so blütenweiß halten würde!«
    » Bobby wäre beinahe gestorben, weil der Richter ihn gegen die Wand schleuderte. Da schien der Richter sich nicht besonders viele Sorgen um sein Karma zu machen.«
    Gil zuckte nur mit den Schultern. Sie wirkte nicht überrascht zu erfahren, dass der Richter Bobbys Verletzungen verursacht hatte. Sie entschuldigte sich nicht einmal dafür, mich beschuldigt zu haben, ich hätte ihn verletzt.
    Frustriert hob ich die Hände. » Okay, na schön, dann habe ich dich eben am Hals, damit du sicherstellen kannst, dass ich überlebe, bis er das Zeichen von mir nehmen und mich hinrichten kann.« Ich sah sie an. Was konnte sie schon groß tun, um zu helfen?
    Ich hob meinen Mantel aus dem Schnee auf und schüttelte ihn kräftig aus, bevor ich wieder hineinschlüpfte. » Können wir jetzt gehen?«
    » Wohin?«, fragte Gil.
    Ich antwortete nicht. Im Augenblick bestand mein einziger Plan darin, durch die Straßen zu streifen, bis mir entweder die Witterung des Einzelgängers in die Nase stieg oder ein besserer Plan einfiel.
    » Bevor wir irgendetwas anderes tun, muss ich Kita vor den Vampirrat bringen«, warf Nathanial ein.
    Ich schüttelte den Kopf. » Veto! Für heute habe ich genug von Vampiren und abgedrehten Gruselgestalten.«
    » Kita, das ist kein Vorschlag, sondern eine Notwendigkeit.«
    » Keine Chance! Du sollst mir helfen, den Einzelgänger zu finden, nicht, mich herumkommandieren.«
    » Wenn der Rat dich ohne seine Erlaubnis auf der Straße findet, wird man dich töten.«
    » Dann müssen sie sich hinten anstellen.« Ich zeigte ihm die Zähne, und er setzte zu einer weiteren Warnung vor dem Rat an, doch ich schnitt ihm das Wort ab. »

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