Kuss der Ewigkeit
trat vor und tätschelte dem verzweifelten Paar die Schultern. » Es tut uns leid, was mit Lorna geschehen ist. Was sie durchgemacht haben muss, sollte niemand jemals erleben müssen.«
Die Frau entspannte sich sichtlich, doch die Skepsis auf dem Gesicht des Mannes wuchs.
Hastig sprach Gil weiter. » Wir sind private Ermittler, das stimmt. Wir wurden mit dem Fall von jemandem beauftragt, der das Gefühl hat, dass die Polizei nicht in der Lage sein würde, ihn zu lösen.«
Die magische Spannung hing erneut in der Luft, und der nachdenkliche Ausdruck des Mannes verschwand, als er kaum merklich lächelte und nickte. » Also hat jemand von ganz oben für die Besten bezahlt? Gut.«
Wir verließen sie, bevor sie aus dem Zauber, welchen Gil auch immer über sie gelegt haben mochte, wieder erwachen konnten.
» Warum hast du ihm nicht gesagt, dass wir vom FBI wären?«, fragte Nathanial, während wir uns den Weg zurück durch die Gänge des Krankenhauses schlängelten.
Gil stemmte die Fäuste in die Hüften. » Weil wir das nicht sind.«
» Aber das wussten sie nicht«, warf Bobby ein.
» So funktioniert der Zauber nicht. Das wäre eine dreiste Lüge gewesen.«
» Also kannst du Leute nicht magisch hypnotisieren, wenn du lügst?«, fragte ich langsam. » Oder kannst du nicht lügen?«
» Es ist keine magische Hypnose.« Gil klang defensiv, doch sie wartete, bis wir die Eingangshalle durchquert und sich die Glastüren hinter uns wieder geschlossen hatten, bevor sie fortfuhr: » Es ist ein einfacher Nötigungszauber. Ich bin eine Wissenschaftlerin. Ich muss in der Lage sein, Informationen zu sammeln. Aber der Zauber funktioniert nach dem Prinzip von Geben und Nehmen. Ich muss der Zielperson wahre Informationen und einen plausiblen Grund geben, um mit mir zu kooperieren. Zum Glück funktionieren kreative Auslegungen der Wahrheit ziemlich gut. Wohin geht’s als Nächstes?«
Nathanial sah zum Himmel hoch. » Ich muss Kita bald nach Hause bringen. Es gibt…«
» Ich gehe nirgendwo mit dir hin«, zischte ich, » und ich habe keine Ahnung, was du mit nach Hause meinst.«
» Sie kann mit mir kommen«, sagte Bobby und legte den Arm um meine Schultern.
Ich schüttelte ihn ab. » Ich brauche keinen von euch beiden, damit er sich um mich kümmert. Ich war die letzten fünf Jahre auf mich allein gestellt und komme sehr gut zurecht.« Energisch setzte ich mich die Straße hinunter in Bewegung, damit ich Bobbys verletzten Gesichtsausdruck nicht ansehen musste.
» Kita, du hast jetzt ein paar neue Einschränkungen durch das Sonnenlicht«, sagte Nathanial, als er mich einholte. » Du kannst nicht einfach so herumspazieren, in der Hoffnung, einen Schlafplatz zu finden. Wenn dich auch nur ein einziger Sonnenstrahl trifft, könntest du verletzt, wahrscheinlich sogar getötet werden.«
Bobby war nur einen Schritt hinter ihm. » Dort, wo ich sie hinbringe, gibt es einen Keller.«
Toll, ein Keller, vermutlich in einem Schutzhaus, wo Einzelgänger und Streuner festgehalten wurden, bis sich das Tor öffnete und sie zurück nach Firth geschleppt werden konnten. Wenn ich in ein Schutzhaus ging, würde ich da nie wieder herauskommen. Bobbys Schwanzvergleich mit Nathanial würde dafür sorgen, dass ich geschnappt wurde. Dieser Hinweis führte endlich dazu, dass Bobby tatsächlich mich anstatt Nathanial ansah.
» Wir nehmen uns ein Hotelzimmer«, sagte er. » Wir dunkeln es lichtdicht ab. Ich werde dafür sorgen, dass du in Sicherheit bist.«
» Ich bezweifle, dass du weißt, wie«, warf Nathanial spöttisch ein, und Bobbys Schritt wankte.
» Haltet die Klappe, alle beide!«, sagte ich. Ich brauchte niemanden, um für meine Sicherheit zu sorgen. Was ich wirklich brauchte, war eine solide Spur, damit ich den Einzelgänger finden konnte.
Nathanial lächelte überheblich, doch er wechselte das Thema. » Wir müssen entscheiden, was unser nächster Schritt ist, und dafür würde ich etwas vorschlagen, wo es ruhig ist. Dieses rund um die Uhr geöffnete Diner dort drüben könnte gehen.« Ohne darauf zu warten, dass irgendjemand zustimmte, führte er uns zu dem Restaurant.
Er hielt mir die Tür des Diners auf, und ich trat beiseite, um Bobby und Gil den Vortritt zu lassen. Sobald sie drinnen waren, starrten Nathanial und ich uns an, keiner von uns sagte ein Wort. Sein Lächeln schmolz, doch er wartete, und seine Stille unterstrich nur meine Unruhe, mit der ich von einem Fuß auf den anderen trat.
Er schüttelte den Kopf, gab jedoch nach
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