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Kuss der Ewigkeit

Kuss der Ewigkeit

Titel: Kuss der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Price
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und ging hinein. Als er halb durch die Tür war, drehte er sich noch einmal um und sagte: » Bei mir bist du sicherer.«

KAPITEL 6
    V on außen hatte das Diner wie eine Oase in der vormorgendämmrigen Nacht gewirkt. Drinnen wirkte der Raum schäbig. Ich gab den senffarbenen Tischen dafür die Schuld. Der einzige Gast schlief neben einer Tasse kalten Kaffee. Sein Kopf fuhr hoch, als die Glöckchen an der Tür bimmelten, doch einen Moment später fielen ihm die Augen wieder zu. Die Kellnerin und der Koch saßen plaudernd am ersten Tisch. Sie runzelten die Stirn, als unser kleines Grüppchen hereintrottete. Schließlich standen sie mit offensichtlichem Widerwillen auf und zogen sich in die offene Küche zurück, während wir es uns in einer Sitznische in der Ecke gemütlich machten.
    Bobby setzte sich als Erster, und zu meiner Enttäuschung ließ sich Gil neben ihm nieder, was mir nur übrig ließ, mich neben Nathanial zu setzen. Dem Ausdruck auf Bobbys Gesicht nach zu urteilen gefiel ihm dieses Arrangement ebenso wenig wie mir. Nathanial bestand darauf, dass ich den inneren Platz nahm.
    Was denn? Glaubt er, ich würde abhauen?
    In Anbetracht meiner Vergangenheit war das keine völlig ungerechtfertigte Annahme, dennoch schmollte ich, als ich auf die Bank rutschte.
    Die Kellnerin reichte uns die Speisekarten. » Geht das alles auf eine Rechnung?«
    Ich sah in die Runde. » Wer von euch hat Geld?«
    » Ich«, antworteten Bobby und Nathanial einstimmig.
    Gut, dann konnte einer von den beiden meine Zeche übernehmen. » Eine Rechnung. Ich bekomme eine doppelte Waffel, Hash Browns mit Zwiebeln, Speck und Rührei mit Käse. Oh, und eine heiße Schokolade.«
    Nathanial griff herüber und nahm mir die Speisekarte aus den Händen. » Nein, bekommst du nicht. Sie bekommt nur die heiße Schokolade, und ich hätte gerne eine Tasse heißen Tee. Danke.« Er lächelte die Kellnerin an.
    Ihr Blick flog zwischen ihm und mir hin und her. Dann musste ich mit Entsetzen zusehen, wie sie meine Bestellung strich. Die Kellnerin sah Gil an, die das Gesicht noch in der Speisekarte vergraben hatte.
    » Ähm, ich bin noch nicht so weit.«
    » Ich schon«, sagte Bobby. » Ich bekomme das, was sie ursprünglich bestellt hat.« Er deutete auf mich.
    Gil sah hoch. » Ich bin immer noch nicht so weit.« Sie sah in die Runde. » Was wäre am besten?«
    Nathanial bestellte für sie, und Gil, der Glückspilz, bekam mehr als nur ein heißes Getränk.
    Nachdem die Kellnerin fort war, ging ich auf ihn los. » Was denn, kann ich nichts mehr essen?«
    » Doch, könntest du. Wahrscheinlich fünf oder sechs ganze Bissen, bevor du alles wieder hochwürgen musst. Dein Verdauungstrakt hat sich verändert. Tu so, als würdest du deine heiße Schokolade trinken.«
    Ich sank tiefer in den Sitz, die Arme vor der Brust verschränkt. » Aber ich esse wirklich gerne. Das ist überhaupt das Beste daran, hier in dieser Welt zu sein.«
    Nathanial ignorierte mich, da die Kellnerin mit unseren Getränken zurückkam. Ich nahm die heiße Schokolade und umfasste die Tasse mit beiden Händen. Mit der Zeit war mir kälter und kälter geworden, und ich hoffte, die heiße Schokolade würde mir helfen, doch sie fühlte sich neutral an, weder warm noch kalt. Dampf stieg aus der Tasse empor, doch in meine Hände kam keine Wärme. Ärgerlich. Langsam hob ich die Tasse an die Lippen. Ich hatte erwartet, dass die Flüssigkeit mich verbrennen würde, doch sie fühlte sich nur nass an. Was für ein Laden servierte lauwarme heiße Schokolade? Ich nahm trotzdem einen Schluck. Er schmeckte schwach, wässrig, das bittersüße Aroma von Schokolade nur ein Nachgeschmack. Wütend starrte ich die cremig dunkle Flüssigkeit an, trank jedoch einen weiteren Schluck. Meine Tasse war halb leer, als ich sie abstellte. Nathanial sah zuerst die Tasse, dann mich an.
    » Du hörst einfach nicht zu, nicht wahr?«, fragte er, und mein Magen zog sich zusammen.
    Die Arme um den Bauch geschlungen krümmte ich mich in die Nische und hielt die Luft an, als der Schmerz mir die Eingeweide verkrampfte. Übelkeit brannte mir in der Kehle. Oh, Scheiße.
    Nathanial stand auf und nahm meine Hand. » Na, dann komm.«
    Er führte mich vom Tisch fort und schob mich zur Toilette. Die Metalltür fiel laut hinter uns zu und verriegelte sich mit einem Klicken. Ich brach vor der niedrigen Kloschüssel zusammen, und Nathanial hielt mir das Haar aus dem Gesicht, während die heiße Schokolade unter heftigem Würgen meinen Körper

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