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Kuss der Ewigkeit

Kuss der Ewigkeit

Titel: Kuss der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Price
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in ihrer Hand. » Warum wurde das gemacht?«
    » Deine Bücher haben dir nicht so viel über Gestaltwandler beigebracht, wie du dachtest, nicht wahr?« Ich wandte mich von ihr ab, als sich graue Flecken auf ihren Wangen bildeten, und warf einen Blick auf die Seitenstraße, auf die Nathanial gedeutet hatte. Fetzen von Plänen trieben durch mein Bewusstsein, bevor sie mir wieder entglitten und mich mit widersprüchlichen Ideen zurückließen.
    Wie konnte ich die Aufmerksamkeit des Jägers von Bobby ablenken? Wenn ich ihn glauben machen konnte … Der Gedanke verblasste, bevor er zu einem vollständig ausgereiften Plan erblühen konnte.
    Ich presste mir die Handflächen auf die Augen. » Warum zum Teufel hast du überhaupt bei den Jägern angeheuert?«
    Bobby antwortete nicht, und so zog ich die Hände von meinen Augen, damit ich ihn sehen konnte. Als er bemerkte, dass ich ihn beobachtete, zuckte er mit den Schultern, wich meinem Blick jedoch aus. » Das Zeichen zu bekommen war die einzige Möglichkeit, wie mir die Ältesten erlaubt hätten, durch das Tor zu gehen. Sebastian glaubte, dass ich in der Lage sein würde, dich dazu zu überreden, nach Hause zu kommen. Er wollte keine Jäger darin verwickelt haben.«
    Was so viel hieß wie, mein Vater wollte die Schmach vermeiden, dass sein Dyre öffentlich von den Ältesten denunziert wurde. Ich hätte meine Zähne zusammengebissen, wenn sie nicht so stark klappern würden.
    Aus den Augenwinkeln sah Bobby mich an. Sein Gesicht war offen, das Bedauern, das seine Züge überschattete, klar zu erkennen. » Sebastian hat sich geirrt.«
    Das krampfartige Gefühl in meiner Brust rührte entweder daher, dass sich durch mein Zittern letztendlich ein paar Organe gelöst hatten, oder von der wachsenden Erkenntnis, dass Bobby mir nicht gefolgt war, weil mein Vater es ihm befohlen hatte– er war gekommen, weil mein Vater es ihm endlich erlaubt hatte. Verdammter Bobby! Warum hatte er nicht einfach in Firth und bei seiner Gefährtin und den Jungen bleiben können?
    Ich bedachte die Seitenstraße und runzelte die Stirn. Da war keine Bewegung, kein Anzeichen dafür, dass der Jäger uns beobachtete, doch ich hatte keinen Zweifel, dass er es tat. Wenn wir den Richter überlebten, konnte ich Bobby nicht als Eidbrecher nach Firth zurückkehren lassen.
    Was konnte ich tun, um den Jäger davon zu überzeugen, dass Bobby mir nicht half?
    Ich konnte mich von Bobby gefangen nehmen lassen.
    Ich erschauderte. Und was dann? Wenn er mich gefangen nahm, würde das zwar seinen Namen reinwaschen, aber auch sein Todesurteil unterzeichnen, wenn der Richter zurückkehrte und der Einzelgänger sich noch immer auf freiem Fuß befand. Ich konnte fliehen, aber wie viel Zeit würden wir dadurch verschwenden? Natürlich brauchte der Jäger nur zu glauben, dass Bobby mich zu einem Schutzhaus schleppte. Wir mussten diese Scharade nicht zu Ende bringen. Sobald wir erst einmal weit genug fort waren, würden wir in Sicherheit sein.
    Es könnte funktionieren. Ich drehte mich zu den anderen um. » Wir teilen uns auf. Nathanial, Gil, ihr geht in den Park. Bobby, sobald sie um das Tor verschwunden sind, machst du die Jäger-Sache mit mir.«
    Bobby klappte der Unterkiefer herunter. » Was?«
    » Vertrau mir«, sagte ich. » Ich glaube, ich habe einen Plan.«
    Gil verschränkte die Arme vor der Brust. » Du glaubst?«
    Bobby drehte sich zu ihr um. » Kannst du den Jäger magisch beeinflussen, so wie du es mit den Leuten im Krankenhaus gemacht hast?«
    Warum hatte ich daran nicht gedacht? Einfacher, sicherer– es war der perfekte Plan. Ich warf Gil einen hoffnungsvollen Blick zu, doch sie ließ die Arme sinken und konzentrierte sich darauf, Falten in ihrem Mantel zu glätten.
    » Nun?«, fragte ich, während die Sekunden verstrichen.
    » Der Zauberspruch wirkt nicht bei Übernatürlichen«, murmelte sie, den Blick auf ihre Gummistiefel geheftet.
    Na toll. Damit wäre das also geklärt. Ich scannte mit Blicken die Straße ab. Sie war verlassen– der perfekte Ort für einen Jäger, um zuzuschlagen.
    » Geht«, flüsterte ich an Nathanial und Gil gewandt.
    Sie öffnete den Mund, um zu protestieren, doch Nathanial legte ihr einen Arm um die Schultern. Und mit einer einzigen raschen Bewegung hatte er sie bereits umgedreht und marschierte mit ihr auf den Eingang des Parks zu. Bobby und ich blieben alleine an der Ecke zurück.
    » Kätzchen, was für einen Plan du dir auch immer hast einfallen lassen, mir gefällt das nicht«,

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