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Kuss der Nacht - Band 02

Kuss der Nacht - Band 02

Titel: Kuss der Nacht - Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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unmittelbarer Gefahr schienen sie nicht zu sein.
    »Selena, darf ich dir meine Freunde vorstellen?«, kam es von Annette. Küsschen hier, Küsschen da. Ich kam mir vor, als wäre ich statt bei einer Geiselübergabe im Swingerclub gelandet. Annette lachte, als einer der Männer - Hatchet hieß er, glaube ich - mir zur Begrüßung die Zunge in den Hals steckte und sich dazu auch noch bemüßigt fühlte, ausgiebig meinen Hintern zu betatschen.
    »Das reicht erst mal, Hatchet«, rief Annette und zog ihn spielerisch von mir weg.
    »Selena muss sich immer erst ein bisschen einstimmen, und zwar mit einer Frau. Nicht wahr, Schätzchen?«
    Blöde Kuh, schoss es mir erneut durch den Kopf, als ich ihren provozierenden Blick sah. Aber ich lächelte und ließ mich von Annette in die Arme schließen. Wenigstens grabschte sie mir nicht am Hintern herum. Noch nicht.
    »Ja, genau«, hauchte ich. »Aber zum Schluss habe ich immer gern noch etwas Handfestes. Seid ihr Jungs hier sehr beschäftigt, oder könnt ihr euch ab und zu mal ein, äh, Pauschen gönnen ?«
    Beim Sprechen leckte ich mir die Finger. Annette stand hinter mir und fuhr mit zärtlichen Händen vielsagend die Konturen meines Körpers nach. Es war schon fast komisch anzusehen, wie die fünf Augenpaare mit einem Mal ampelgrün wurden.
    »Wann sollen wir bei Ian sein?«, erkundigte sich einer der Männer, Hinter dem Van ertönte Francois' Stimme. »Erst um elf, bis dahin sind es noch gute vier Stunden.«
    Annettes Mund wanderte von meinem Hals zu meiner Schulter, und der wohlige Schauder, der mich daraufhin überkam, war nicht gespielt. Als ihre Zähne sacht meine Haut streiften, bekam ich eine Gänsehaut. Sie fuhr mit der Zunge noch einmal über dieselben Stellen und rieb sich mit einer langsamen und sinnlichen Bewegung an meinem Rücken.
    Hatchet war schon dabei, sich seiner Kleidung zu entledigen.
    Ich machte ein verdutztes Gesicht. Den musste man wohl nicht zweimal bitten. Francois trat hinter dem Van hervor und legte von hinten die Arme um Annette. Sie ließ ein zufriedenes Gurren hören und presste sich mit geschmeidigen Hüftbewegungen an ihn, die ich unwillkürlich nachvollzog, da sie mich immer noch mit beiden Händen festhielt. Schließlich streckte Frangois die Arme aus und schraubte an meinen Brüsten herum. Die übrigen Männer fingen ebenfalls an, sich auszuziehen. Sehr bald würde ich den sichtbaren Beweis dafür haben, dass sie unbewaffnet waren. Die einzigen Messer, die ich bisher gesehen hatte, lagen mehrere Meter entfernt in der Nähe des Vans. Man hatte tatsächlich nicht mit einer Falle gerechnet. Ich tat, als würde ich mich rekeln, beugte mich vor. . und zog vier Messer aus meinen Stiefeln. Gerade rechtzeitig übrigens. Francois wollte eben anfangen, richtig zuzulangen, oder hatten sich am Ende Annettes Hände verirrt?
    »Jetzt!«, rief ich und warf die Messer.
    Zwei landeten in Hatchets Augen, die anderen beiden in denen des Vampirs neben ihm. Die beiden brüllten und tasteten hektisch nach den Klingen, während ich mich mit einem Satz auf sie stürzte und ihre Schädel so heftig gegeneinanderschlug, dass man es knirschen hörte.
    Tot waren die beiden aber noch nicht. Hatchet und sein Freund wanden sich blind und schwer verletzt am Boden, aber sie würden bald wieder auf dem Damm sein. Die anderen drei Blutsauger wollten zu den Waffen eilen. . und fielen geradewegs Tate, Juan und Cooper in die Hände.
    »Die Handschellen, wisst ihr noch?«, fragte Tate und schwenkte sie vor ihren Nasen.
    »Nicht echt.«
    Die Vampire machten sich nicht erst die Mühe, ihren Hypnoseblick zu bemühen. Mit ausgefahrenen Fängen und gehallten Fäusten stürzten sie sich auf meine Männer. Ich sah es, während ich mich mit den beiden Verletzten auf dem Boden herumschlug, bemüht, ihnen die Messer genau so in die Brust zu stoßen, dass der Treffer eben nicht tödlich war. Annette hatte beide Hände voll mit Francois zu tun, der sie, so hörte es sich jedenfalls an, aufs Übelste auf Französisch beschimpfte.
    Jeder meiner drei Jungs hatte exakt ein Silbermesser in seiner Schuhsohle versteckt. Nur mit denen konnten sie die Vampire jetzt von ihren eigenen Waffen fernhalten. Mir kam es vor, als hätte jemand die Zeitlupe eingeschaltet. Ich sah, wie die Vampire meine Männer angriffen, und wusste, dass ich im Augenblick nichts für sie tun konnte. Jedenfalls nicht, wenn ich die beiden Blutsauger, mit denen ich mich schon auf dem Boden wälzte, lebend in meine Gewalt bringen

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