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Kuss der Nacht - Band 02

Kuss der Nacht - Band 02

Titel: Kuss der Nacht - Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Kätzchen«, und zu meiner Überraschung begann Ian zu lachen. Herzhaft. Als hätte ich ihm gerade einen richtig guten Witz erzählt. In seinen Augenwinkeln schimmerten sogar rosarote Tränen, die er sich, immer noch lachend, wegwischte.
    »Was ist daran so verdammt komisch?«
    »Habt ihr das gehört?«, fragte Ian das Publikum. Er hatte sich immerhin so weit gefangen, dass er sich dabei einmal im Kreis drehen konnte. Bones machte ein eisiges Gesicht.
    »Das hättest du mit mir besprechen sollen, Kätzchen«, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Du hättest gewollt, dass ich noch warte«, zischte ich zurück, woraufhin Ian noch lauter lachte.
    »Ganz genau, Cat. Gerade hast du nämlich offen zugegeben, dass du dich als Vampirin betrachtest. Du weißt, was das bedeutet, Crispin, genau wie alle anderen hier. Als Vampirin, Cat, gehörst du nämlich mir. Und dich, Crispin, möchte ich freundlichst bitten, die Finger von dieser Angehörigen meiner Sippe zu lassen.«
    »Aber ich habe Max herausgefordert«, rief ich wütend. »Er muss mir Satisfaktion gewähren. Und wenn ich ihn töte, bin ich verdammt noch mal meine eigene Herrin und niemandem mehr verpflichtet!«
    Ian lachte noch immer, und Bones' Blick zeigte, dass er mich am liebsten erwürgt hätte.
    »Oh Kleines, du hast da einiges missverstanden. Natürlich könntest du Max herausfordern, um deine Freiheit zu erlangen -aber dazu müsste er Oberhaupt seiner eigenen Sippe sein. Was er nicht ist. Er untersteht immer noch mir. Und dir als nigelnagelneuem Mitglied meiner Sippe ist es ein Jahr lang untersagt, dich mit mir zu duellieren. Dieses Gesetz soll verhindern, dass unbesonnene Babyvampire sich im ersten Jahr zu viel zumuten«, erläuterte Ian freundlich. »Ich hätte deine Männer also gar nicht entführen müssen, denn du hast dich mir ja gerade selbst ans Messer geliefert. Und bis du mich zu einem Zweikampf herausfordern kannst, musst du leider noch dreihundertfünfund-sechzig Tage warten. Mal sehen, wie wir uns bis dahin die Zeit vertreiben werden.«
    Ians Grinsen ließ erkennen, dass er diesbezüglich schon ein paar erstklassige Ideen hatte. Ich stieß einen stummen Fluch aus. Verdammt noch mal, warum hatte ich mich vor dieser ganzen Aktion nicht eingehend über die Gesetzeslage innerhalb von Vampirsippen schlaugemacht? Warum nur hatte ich mich aus blindem Rachedurst dazu hinreißen lassen, meine Pläne Bones zu verheimlichen? Mencheres zufolge war Rachsucht die schalste aller Empfindungen. Zu riesigen Dummheiten verleitete sie einen offensichtlich auch.
    »Aber ich gehöre bereits Bones«, versuchte ich meinen letzten Trumpf auszuspielen.
    »Er hat mich gebissen und im Bett Sachen mit mir angestellt, die in einigen Staaten sogar gesetzlich verboten sind!«
    »Abstammung geht vor Besitz, liebe Gevatterin«, war Ians aalglatte Antwort.
    »Demzufolge mag Crispin zwar eine schöne Zeit mit dir verlebt haben. . aber die ist jetzt vorbei.«
    »Das sehe ich anders, Ian«, entgegnete Bones und straffte sich. »Du hast recht, Abstammung geht vor Besitz. Wäre sie aber meine Frau, könntest du sie nicht für dich beanspruchen.«
    Ian sah so verwirrt drein, wie ich mich fühlte. »Aber das ist sie nicht«, stellte er nüchtern fest.
    Bones zog ein Messer aus der Tasche. Ich erstarrte, weil ich glaubte, dass jetzt das große Gemetzel losgehen würde. Bones aber ritzte sich nur die Handfläche auf und drückte sie auf meine.
    »Bei meinem Blut, ich nehme dich zu meiner Frau«, sagte er laut und deutlich. An mich gewandte fügte er etwas leiser hinzu: »Ich hätte mir das Ganze etwas romantischer vorgestellt, Kätzchen, aber unter den gegebenen Umständen lässt es sich nicht anders einrichten.«
    »Du bist wohl verrückt geworden!«, wetterte Ian und zückte ebenfalls das Messer.
    »Keine Bewegung!«, hörte man eine donnernde Stimme von oben.
    Ian erstarrte, genau wie Bones, der schon das Messer gegen Ian erhoben hatte. Die Menge teilte sich, um einer dunkelhaarigen Gestalt Platz zu machen. Mencheres war es - das wusste ich, ohne sein Gesicht gesehen zu haben. Die gewaltige Energie, die über mich hinwegschwappte, hatte es mir verraten.
    »Mencheres«, sagte Bones und neigte den Kopf. »Ist meine Schlussfolgerung korrekt?«
    »Bis auf eines schon«, antwortete der Vampir sanft.
    »Immer schon hast du lieber für ihn als für mich Partei ergriffen!«, keifte Ian, der seine respektvolle Zurückhaltung aufgegeben hatte.
    Bones verdrehte die Augen. »Geht

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