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Kuss der Nacht - Band 02

Kuss der Nacht - Band 02

Titel: Kuss der Nacht - Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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geschlagen und fuhr mit seinen Mutmaßungen fort.
    »Was meinst du? Könnte Liam Flannery dahinterstecken? Hast du ihm irgendetwas erzählt, aus dem er Rückschlüsse auf deine Vergangenheit hätte ziehen können?«
    Mir lief ein kalter Schauder über den Rücken. Ian hatte jede Menge Verbindungen zu meiner Vergangenheit. Über Bones. Der kannte meine alte Adresse und meinen echten Namen, und er hatte mich immer Kätzchen genannt. Steckte Bones hinter allem? Wäre er zu einer so extremen Tat fähig, um mich aus der Reserve zu locken?
    Dachte er nach über vier Jahren überhaupt noch an mich?
    »Nein, ich habe Flannery nichts erzählt. Ich kann mir nicht vorstellen, was er damit zu tun haben sollte.«
    Das war eine glatte Lüge. Steckte Bones dahinter, direkt oder indirekt, würde ich mich persönlich mit ihm befassen. Don und Tate glaubten, seine Leiche läge im Keller auf Eis. Und das sollte auch so bleiben.
    Juan und Dave trafen ein. Auch sie sahen aus, als hätte man sie eben aus dem Schlaf gerissen. In aller Kürze klärte Don sie über die Situation und ihre Auswirkungen auf.
    »Cat, ihr vier kümmert euch um die Angelegenheit«, schloss er seine Ausführungen.
    »Stellt ein Team zusammen, und stopft das Informationsleck. Die Flugzeuge stehen jederzeit bereit. Macht diesmal keine Gefangenen. Schaltet einfach jeden aus, der über dich Bescheid weiß.«
    Ich nickte grimmig und hoffte inständig, dass sich mein Verdacht nicht bewahrheiten würde.
    »Warst du überhaupt schon mal wieder daheim, seit du bei diesem aberwitzigen Todeskommando arbeitest? Glaubst du, dich kennt noch jemand?«
    Dave plapperte ununterbrochen, während wir eine Platzrunde über dem Luftstützpunkt drehten, bevor wir zur Landung ansetzten.
    »Nein, seit dem Tod meiner Großeltern bin ich nicht mehr hier gewesen. Ich hatte auch nur einen einzigen Freund.« Damit meinte ich übrigens keineswegs ein gewisses weibstolles, trunksüchtiges Gespenst. »Aber der ist nach seinem Collegeabschluss nach Santa Monica umgezogen, das ist jetzt schon Jahre her.«
    Ich sprach von Timmie, meinem damaligen Wohnungsnachbarn. Das Letzte, was ich von ihm gehört hatte, war, dass er als Reporter für eines dieser Independent-Magazine arbeitete, die sich mit unerklärlichen Phänomenen befassen.
    Eines dieser Blätter eben, die ab und zu auf eine unglaubliche, aber auf Tatsachen beruhende Geschichte stoßen und Don dann das Leben schwer machen, weil er mit all den Spekulationen aufräumen muss. Timmie glaubte, ich wäre bei einer Schießerei mit der Polizei ums Leben gekommen, nachdem ich meine Großeltern, mehrere Polizeibeamte und den Gouverneur ermordet hatte. Furchtbar, dass er mich ausgerechnet so in Erinnerung behalten musste. Auf meinen guten Ruf hatte Don keine Rücksicht genommen, als er mir meine neue Identität verpasst hatte. Sogar einen Grabstein und falsche Autopsieberichte gab es.
    »Ach übrigens. .«, ich streifte die Vergangenheit ab wie einen nassen Regenmantel.
    »Ich trage das Haar jetzt kürzer und braun. Damit sehe ich ganz anders aus. Niemand würde mich jetzt noch erkennen.«
    Bis auf Bones. Schon mein Geruch würde mich aus einer Meile Entfernung verraten. Der Gedanke daran, ihn wiederzusehen, selbst unter solch makabren Umständen, ließ
    mein Herz höher schlagen. Wie tief war ich doch gesunken.
    »Bist du dir sicher, dass es eine gute Idee war, Cooper mitzunehmen?«
    Dave stieß mich an und warf einen Blick in den hinteren Teil des Flugzeugs. Wir hatten vorne einen abgetrennten Bereich für uns. Was für ein Luxus.
    »Ich weiß, er ist erst seit zwei Monaten bei uns, aber er ist ein schlauer Bursche, schnell und skrupellos. Seine Jahre als Undercover-Drogenfahnder kommen ihm da vermutlich zugute. Bei den Trainingsmanövern hat er sich gut geschlagen, jetzt muss er sich nur noch im Ernstfall beweisen.«
    Dave runzelte die Stirn. »Er mag dich nicht, Cat. Er glaubt, du würdest dich eines Tages gegen uns wenden, weil du ein Mischling bist. Ich glaube, wir sollten ihm was von dem Saft verabreichen und die letzten zwei Monate aus seinem Gedächtnis löschen.«
    Mit »Saft verabreichen« meinte er die Gehirnwäschetechniken, die Don in den vergangenen Jahren perfektioniert hatte. Unseren hauseigenen Vampiren wurden die Giftzähne gemolken wie Schlangen. Das Halluzinogen, das sie produzierten, wurde dann isoliert und gesammelt. Wendete man es in Kombination mit den üblichen psychologischen Manipulationsmethoden des Militärs an, erfreuten

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