Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuss der Nacht - Band 02

Kuss der Nacht - Band 02

Titel: Kuss der Nacht - Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
Vom Netzwerk:
ungewöhnlich? Natürlich ist das schrecklich, aher es kommt vor.«
    Ich war verwirrt. Wir machten uns nicht zu jedem schaurigen Tatort persönlich auf, da hätten wir viel zu tun gehabt. Er hatte mir anscheineinend noch nicht alles erzählt.
    »Wir sind fast da. Den Rest muss Don dir erklären. Ich sollte nur den Fahrer spielen.«
    Tate war Sergeant bei den Special Forces gewesen, bevor er zu Don gewechselt war, und seine Jahre beim Militär hatten deutliche Spuren hinterlassen. Befehle werden befolgt, Führungsentscheidungen nicht hinterfragt. Genau das schätzte Don an ihm. . und frustrierte ihn an mir, denn ich war in allem das krasse Gegenteil.
    Zwanzig Minuten später waren wir am Stützpunkt angekommen. Die bewaffneten Wachposten winkten uns wie üblich durchs Tor. Tate und ich waren ein so gewohnter Anblick, dass wir uns nicht einmal mehr ausweisen mussten. Wir kannten praktisch alle Wachen mit Namen, Rang und Dienstnummer.
    Don war in seinem Büro und lief hinter seinem Schreibtisch auf und ab, woraufhin ich die Augenbrauen hochzog. Mein Vorgesetzter war doch sonst so ruhig und gelassen.
    Ich war jetzt seit vier Jahren für ihn tätig und sah ihn gerade zum zweiten Mal so herumtigern. Beim ersten Mal hatte er herausgefunden, dass Ian beziehungsweise Liam Flannery, wie er für Don immer noch hieß, die Flucht gelungen war. Don hatte gewollt, dass ich den Vampir zum Stützpunkt brachte, damit wir ihn dort gefangen halten und aus seinem Blut neues Brams gewinnen konnten.
    An dem Tag, an dem ich ohne Ian zurückgekehrt war, hatte ich gedacht, Don würde ausflippen. Oder den Teppich durchwetzen. Dass ich fast erstochen worden war, schien ihm kaum der Rede wert zu sein. Meiner Meinung nach war Dons Wertesystem ziemlich durcheinandergeraten.
    Auf seinem Schreibtisch lagen einige Fotos. Er deutete auf sie, als wir eintraten.
    »Ich habe einen Freund beim Franklin County Police Department, der mir die hier vor zwei Stunden gemailt hat. Er hat das Gebiet bereits abgeriegelt und dafür gesorgt, dass keine weiteren Polizeikräfte und Rechtsmediziner Zutritt zum Tatort erhalten. Du machst dich auf, sobald das Team zusammengestellt ist. Nimm deine besten Männer mit, du wirst sie brauchen. Wir halten zusätzliche Kräfte bereit, die du bei Bedarf einsetzen kannst. Die Sache duldet keinen Aufschub.«
    Franklin County. Meine Heimat. »Spar dir die Geheimniskrämerei, Don. Meine Aufmerksamkeit hast du schon.«
    Statt einer Antwort gab er mir eines der Fotos. Es zeigte einen kleinen Raum, in dem zahllose frische Leichenteile auf dem Teppichboden verstreut lagen. Ich erkannte ihn sofort als das Zimmer, das ich einst im Haus meiner Großeltern bewohnt hatte. Die Schrift an der Wand ließ mir das Blut in den Adern gefrieren, und mir war sofort klar, warum Don so außer sich war.
    Komm, miez, miez, miez
    Das war nicht gut. Gar nicht gut, verdammte Scheiße. Diese gezielte Provokation war eindeutig an mich gerichtet und in dem Haus hinterlassen worden, in dem ich aufgewachsen war. Das konnte nur zwei Dinge bedeuten. Irgendjemand kannte meinen Künstlernamen. . und meinen richtigen Namen auch.
    »Wo ist meine Mutter?« Ihr galt mein erster Gedanke. Wenn die Mörder mich als Catherine Crawfield kannten, hatten sie vielleicht auch die Verbindung zu Cristine Rüssel hergestellt.
    Don hob die Hand. »Wir haben ein paar Leute zu ihr geschickt, die Anweisung haben, sie herzubringen. Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Wüsste der Mörder nämlich über deine jetzige Identität Bescheid, hätte er sich wohl kaum die Mühe gemacht, deinen alten Wohnort aufzusuchen.«
    Da hatte er recht. Ich war so außer mir, dass ich nicht mehr klar denken konnte. Das musste aufhören, für solche Dummheiten hatte ich keine Zeit.
    »Hast du irgendeine Ahnung, wer dahinterstecken könnte, Cat?«
    »Natürlich nicht! Wie sollte ich?«
    Eine Minute lang grübelte Don über meine Antwort nach und zupfte dabei an seiner Augenbraue herum.
    »Es ist also reiner Zufall, dass du seit einem Monat mit Noah Rose zusammen bist und dich plötzlich jemand enttarnt? Hast du ihm erzählt, was du bist? Was du tust?«
    Ich warf Don einen schiefen Blick zu. »Du hast Noah doch schon von oben bis unten abgeklopft, kaum dass du von meiner Beziehung zu ihm Wind bekommen hast. Ohne mein Einverständnis, wie ich hinzufügen möchte. Und nein, Noah weiß nichts von Vampiren und auch nichts von meinem Beruf oder meiner Herkunft. Und damit basta.«
    Mit einem Nicken gab Don sich

Weitere Kostenlose Bücher