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Kuss der Nacht - Band 02

Kuss der Nacht - Band 02

Titel: Kuss der Nacht - Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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während um mich herum meine sorgfältig geordnete Welt in Trümmer fiel, rückte ich mit einem völlig absurden Problem heraus.
    »Mensch, Bones, das ist die Damentoilette! Wenn dich jemand sieht!«
    Er lachte, der leise, der verführerische Ton ließ die Luft vibrieren. Ein Kuss von Noah hatte weniger Wirkung auf mich.
    »Noch immer so prüde? Keine Bange. . ich habe hinter mir abgeschlossen.«
    Das war vielleicht als Beruhigung gemeint, hatte aber den gegenteiligen Effekt. Ich sprang auf, konnte aber nicht weg. Er blockierte den einzigen Ausgang.
    »Wie du aussiehst, Süße. Ich kann zwar nicht sagen, dass du mir als Brünette besser gefällst, aber der Rest. . Wahnsinn.«
    Bones fuhr sich mit der Zunge über die Innenseite der Unterlippe und ließ den Blick über mich wandern. Die Hitze auf meiner Haut war fast wie eine Berührung. Als er einen Schritt näher trat, presste ich mich an die Wand.
    »Bleib, wo du bist.«
    Er lehnte sich lässig ans Waschbecken. »Wozu die Aufregung? Glaubst du, ich will dich umbringen?«
    »Nein. Dazu hättest du mir nicht am Altar auflauern müssen. Du kennst offensichtlich meinen Decknamen. Du hättest mich also einfach irgendwann nachts vor meiner Wohnungstür umlegen können.«
    Er stieß einen anerkennenden Pfiff aus.
    »Ganz genau, Schatz. Du hast meine Art zu arbeiten nicht vergessen. Weißt du, dass man mich schon dreimal auf die mysteriöse Gevatterin Tod ansetzen wollte? Einmal hat mir jemand sogar eine halbe Million für deine Leiche geboten.«
    Na ja, kaum verwunderlich. Schließlich hatte mich Lazarus aus demselben Grund beseitigen wollen. »Wie hast du reagiert? Gerade hast du mir ja versichert, dass du mir nicht ans Leder willst.«
    Bones richtete sich auf, mit einem Mal war der Plauderton aus seiner Stimme verschwunden. »Oh, ich habe natürlich eingewilligt. Dann habe ich die miesen Ratten zur Strecke gebracht und mit ihren Köpfen Ball gespielt. Danach kamen keine Angebote mehr.«
    Ich schluckte, als ich mir das Gesagte bildlich vorstellte. Wie ich ihn kannte, hatte er es haarklein so gemacht.
    »Also, was willst du hier?«
    Er lächelte und kam näher. Dass ich ihm gesagt hatte, er solle bleiben, wo er war, scherte ihn nicht im Geringsten.
    »Freust du dich gar nicht, mich nach all den Jahren wiederzusehen? Weißt du, warum ich dich überrumpeln wollte? Damit ich in deinen Augen all deine Gefühle sehen konnte.«
    Vorsicht. Vorsicht. Weniger als dreißig Zentimeter trennten uns. Einer Berührung von ihm hatte ich noch nie widerstehen können, und hier und jetzt würde ich meine Willensstärke nicht auf die Probe stellen. Verzweifelt versuchte ich, mir ein Ablenkungsmanöver einfallen zu lassen.
    »Hast du meinen Freund schon kennengelernt?«
    Das hatte gesessen. Seine Augen wurden schmal, die Lippen pressten sich zu einem Strich zusammen.
    Ich spielte meinen Vorteil aus. Sicherheit ging vor. Gefühle mussten warten.
    »Wie hast du es eigentlich geschafft, dich derart bei Randy einzuschleimen, dass er dich bei seiner Hochzeit zum Trauzeugen macht? Hast wohl herausgefunden, dass meine beste Freundin ihn heiratet, was? Dem musst du ja eine Blitzgehirnwäsche verpasst haben. Die beiden waren erst einen Monat verlobt.«
    Er hielt mir seinen erhobenen Zeigefinger direkt vor die Nase.
    »Den guten Randy habe ich vor einem halben Jahr kennengelernt. Lange bevor er Denise über den Weg gelaufen ist. Ungewöhnliches Kerlchen, nicht wahr? Weißt du, was seine ersten Worte an mich waren, nachdem wir eine Stunde lang nebeneinander an der Bar gesessen hatten? Er meinte: >Hoffentlich steht das nicht demnächst auf meinem Grabstein, aber du hast die ganze Zeit über kein einziges Mal geatmet. Verrätst du mir, wie du das machst?<«
    Ich sah ihn verdutzt an. Denise hatte Randy einmal als Freigeist bezeichnet. Ziemlich zutreffend, wie ich feststellte. Und ich hatte unterschätzt, wie viel Mumm er in den Knochen hatte.
    »Er weiß, was du bist?«
    Bones nickte. »Ich habe kurz meinen Strahleblick aufgesetzt und ihm eingeredet, er hätte nichts gesehen. Er war genauso perplex wie du gerade und hat mich gefragt, ob das jetzt wirken sollte.«
    Jetzt war ich wirklich beeindruckt. Randy war von Natur aus immun gegen Vampirenergie, selbst wenn sie von jemandem kam, der so stark war wie Bones.
    »Das hatte ich natürlich nicht erwartet. Ich bin mit ihm ins Gespräch gekommen, und wir freundeten uns an. Erst diese Woche, nachdem ich eingewilligt hatte, sein Trauzeuge zu werden, haben wir

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